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Alt 09-02-2007, 20:37   #620
Starlight
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Elmo bringt Pizza

Xbox und Nintendos Wii-Konsole mögen als Spiel- und Kultobjekte derart gefragt sein, dass sich vor Amerikas Spielzeugläden tagelange Schlangen bilden, wann immer eine Neuauflage auf den Markt kommt. Doch so gerne Kids in virtuelle Welten abtauchen, auf iPods oder Handys herumdrücken, haben doch traditionelle Spielsachen ihren Reiz nicht verloren.

Wenn an diesem Wochenende in New York die weltgrößte Spielwarenmesse eröffnet wird, dann werden Besucher wieder allerlei elektronische Tricks bewundern können. An seriengeschalteten Konsolen können sich ganze Schulklassen virtuelle Rennen liefern. Doch die am heißest diskutierten Produkte finden sich an den Ständen von Mattel und Hasbro – und haben keinen Bildschirm.

Einmal mehr ist es Elmo aus der Sesamstraße, der allen anderen Spielsachen die Schau stiehlt. Ein Jahr nachdem der „Extrem-Kitzel-Elmo“ seinem Hersteller Hasbro Rekord-Unmsätze gebracht hat, meldet sich der rote Geselle wieder als Sänger und Tänzer zurück. Nach Limbo-Elmo und Hokey-Pokey-Elmo, die mit ihren ruckigen Bewegungen und dem Falsetto-Geplärr schon viele Eltern an Rand des Wahnsinns getrieben haben dürften, singt das kleine Monster heuer ein Pizza-Lied. Die Pizza, die Elmo standesgemäß beschürzt, in der Hand hält, singt mit.

Die Kitzel-Modelle sind indes keineswegs out, im Gegenteil: Den Erfolg des lachenden und sich wälzenden Elmo wollen in der neuen Saison die Kollegen Ernie und das Krümelmonster fortführen.

Elmo ist indes nicht der einzige Sänger im Spielzeugland; auch die neue Version von Barbie gibt sich musikalisch. An einen mp3-Spieler angeschlossen, singt sie mit, wenn nicht gerade ihr Handy klingelt und sie selbst antwortet.

Ganz sorgenfrei gibt sich die Spielzeug-Industrie angesichts der elektronischen Konkurrenz dennoch nicht. Im vergangenen Jahr hat die Branche einen Umsatz von 22,3 Milliarden Dollar eingefahren und nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr geschlossen. Einen klaren Abwärtstrend sehe man also nicht, meinen die Marktforscher von der NPD Group. Doch zeichne sich eben auch kein Wachstum mehr ab.

Angesichts dieses Trends zeigt sich mancher Hersteller eben kompromissbereit, und so werden immer mehr Video- und mp3-Elemente eben in klassische Spielsachen aufgenommen. Das fängt in diesem Jahr in der Baby-Abteilung an. Hasbros Playskool-Sparte hat einen mp3-Spieler für die Krabbelstufe entwickelt, der mit 50 vorprogrammierten Songs kommt. Eltern können weiteren Kontent – von Einschlafliedern bis hin zur Musik für Baby-Gymnastik – aus dem Internet laden. Die Songs wählt das Baby über bunte Tasten.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc
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