Die ökonomisch orientierten Analysten argumentieren z. T. deswegen bullisch für den Rest des Jahres, weil sie weiterhin Börsenphantasie ableiten für die Indices aus den diversen Unternehmensübernahmen. Die Unternehmen generieren halt immer weniger organisches Wachstum (weil sich die Konjunktur in den USA abschwächt), sondern kaufen sich Größe und strategische Vorteile und nutzen dann Skaleneffekte zur Aufrechterhaltung des positiven Gewinntrends aus der Vergangenheit.
Anders formuliert: Rein aus dem operativen Geschäft gibt es weniger Gewinne. Aber wann man es schafft, Skaleneffekte und sonstige strategische Vorteile durch Unternehmenszukäufe zu erzeugen, dann kann man den eher schwächenden Effekt betr. operativer Gewinne ausgleichen.
Dieses Spiel geht so lange gut, wie diese Übernahmen laufen (u. a. weil Geld noch relativ billig ist) und überhaupt noch einigermaßen Gewinne erzeugt werden. Wenn auch nur eines der drei Dinge (billiges Geld, vorhandene Gewinne als Sicherheit, aussichtreiche Größenvorteile) einmal wegfallen sollte, dann dürfte ein fetter Börsenabschwung anstehen.
Die offene Frage lautet: Wann ist dieser Zeitpunkt erreicht?