Zitat:
Original geschrieben von PC-Oldie-Udo
Als Betroffener würdest du sicherlich anders reagieren und argumentieren, aber so ist nun mal unsere Gesellschaft geworden, solidarität gibts nicht mehr, davon kann man nicht provitieren und Provit und Habgier ist heute alles nicht nur bei den Managern , bitte nicht persönlich nehmen!
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Aber genau das ist es ja worum es geht.
Jeder ist solange mit diesem Ellebogen Kapitalismus einverstanden, solange er nicht selbst betroffen ist.
Aber so kann ein System einfach nicht funktionieren....
Ich habe ja geschrieben, das man sich darüber aufregen kann das die Manager so raffgierig sind, oder das der Kapitalismus so Kaltherzigkeit ist und Solidarität bzw. "soziale Nächstenliebe" dort keinen Platz finden.
Entweder man sagt, man möchte in einer Gesellschaft leben , wo das soziale Gefälle nicht allzu hoch ist und es eben nicht eine reine Leistungsgesellschaft ist.
Aber würde man versuchen einen sozialen und damit finanziellen Ausgleich zu schaffen(Durch Steuern!!!)Dann ist das Geschrei wieder gross, da will dann niemand diesen Kuschel Kapitalismus.
Und dann geht es eben wieder zurück dahin, das man sich zwar darüber aufregt wenn auf der einen Seite 5000 MA entlassen werden, wenn man aber Aktionär ist und das sein investiertes Geld vermehrt ist es auch wieder in Ordnung.(Genau wie Simply es treffend beschrieben hat!)
Das ist doch Schizophren!!!
Der Profit und die Habgier, wie du es schon treffend skizzierst, sind sicherlich Heute viel ausgeprägter als "Früher" und Soldiarität und Nächstenliebe haben abgenommen. Aber auch hier zeichnen sich doch 2 Wege ab - als erstes Beispiel die Skandinavische Variante inder die Differenzen der Gehälter nicht allzuhoch ins Gewicht fallen und jeder einen hohen Steuersatz zahlt um damit das allgeimeinwohl zu finanzieren und auf der anderen Seite die USA, wo gnadenlos zwischen Leistung und eben keiner Leistung unterschieden wird.
Wo derjenige der wirklich reinhaut und sich den Arsch aufreisst(Und dazu gehört heutzutage eben auch euin vernünftiger Schulabschluss und Uni)sehr viel Geld verdienen kann, und der es nicht tut, nicht noch durchgefüttert wird.
Ich persöhnlich will auch nicht Zustände haben, das es mir und meiner Familie finanziell gut geht, wir aber unser Viertel mit einer Mauer umziehen müssen und von Sicherheitskräften beschützen lassen müssen,weil es Menschen gibt die wirklich nichts haben und es sich eben aus verzweiflung rauben wollen/müssen.(Klassisches 3. Welt Szenario)
Aus diesem Grund, spende ich zum einem Geld, weil ich immer denke - das für das was ich habe sollte ich dankbar sein und manchen Menschen geht es halt so schlecht, das ich nur auf einmal Essen gehen im Restaurant verzichten muss, damit die einen halben Monat essen und trinken können.
Hier noch eine kleine Geschichte die mir auf dem Gymi, passiert ist.
In Philosophie hatten wir die Aufgabe zu beschreiben, wenn wir eine Geldbörse mit Inhalt(Also geld+Karten+Papiere)finden würden - wie wir uns verhalten würden.
Fast 90% meiner Mitschüler, hätten das Geld rausgenommen, und die Geldbörse mit dem restlichen Inhalt abgegeben. Alle anderen hätten alles behalten. Ich war der einzigste der die gesamte Geldbörse abgeben wollte.
Ich argumentierte damals so, das ich daran glaube, das die Gesellschaft inder wir leben ganz wesentlich von der eigenen Einstellung abhängt.
Das ich daran glauben würde, das es die Pflicht von jedem einzelnen wäre, die Welt ein stück weit besser zu machen, als man sie vorgefunden hat.
Und das wenn man nicht in einer Gesellschaft leben möchte,inder man Angst um sein Hab u. Gut haben muss, man eben auch so Konsequent sein muss und selbst seinen Teil dazu beizutragen.
Ich versuchte zu erklären, das diejenigen die die Geldbörse zurück erhalten würden, indem Fall das sie eine finden würden, mit einer grossen Wahrscheinlichkeit auch die Geldbörse abgeben würden und das dieser Domino Effekt, sicherlich allen zugute kommen würde. Eben auch einem selbst, wenn man eben auf diesen kurzfristigen finanziellen Gewinn verzichtet, für eine "bessere" Welt.
Naja ich bin eben ein Idealist
Auf der anderen Seite versuche ich aber auch das beste aus meinem Leben zu machen, und gebe mir wirklich sehr viel Mühe bei meinem Studium und dafür will ich dann nachher auch bezahlt werden und will da auch deutlich mehr sehen, als wenn ich Lagerarbeiter wäre. Geld ist ja nunmal nur Mittel zum Zweck, aber ich will eben alles was man sich mit Geld erfüllen kann auch kaufen können.
Ich möchte meine Kinder auf die besten Schulen schicken können, ich will Urlaub machen können, wo ich will und mir ein Auto kaufen was mir gefällt und nicht das was zu meinem Geldbeutel passt.
Wofür mache ich mir sonst die Mühe und studiere und lerne teilweise nächtelang durch, wenn nachher der Aufwand nicht mal im Ansatz den Ertrag rechtfertigt?
Ein andere Sache ist der Sittenverfall, den du ansprichst. Das finde ich auch nicht in Ordnung!
Zum einem finde ich es nicht okay, das man aus betriebswirtschaftlichen Gründen, Mitarbeiter entlässt und sich selbst die Bezüge erhöht und ich finde es auch verwerflich, wenn die Gehälter mancher manager schon in keinem reelen Bezug mehr zu dem stehen, was z.b. ein Manager im unteren Management erhält.
Aber vielleicht ist es bei den Global playern einfach so, das es eben alles gekaufte Söldner sind. Wenn es aber so ist, dann wird sich das rächen - denn wenn man kein echtes Interesse an der Firma, deren Mitarbeitern und deren langzeitigem Erfolg hat, dann rächt es sich, wenn man sich Söldner an Bord holt nach einer zeit gewaltig - und dann werden Unternehmen eben aus wirtschaftlichen Gründen umdenken müssen.