Bayer neutral
HypoVereinsbank
München (aktiencheck.de AG) - Die Analysten Andreas Heine, Isabella Zinck und Jochen Schlachter von der HypoVereinsbank senken ihr Rating für die Bayer-Aktie (ISIN DE0005752000/ WKN 575200) auf "neutral".
Seit Ende Juni werde Schering konsolidiert. Durch die Verschiebung des Q2-Berichts sei es nun möglich gewesen die einzelnen Bilanzwerte bereits aufzuteilen. In der (noch vorläufigen) Aufteilung der Vermögenswerte sei der Anteil der immateriellen Anlagegüter noch höher als bislang vermutet. Dadurch würden die jährlichen Abschreibungen mit EUR 1 Mrd. um rund EUR 0,1 Mrd. höher ausfallen als die bisherige Guidance. Auf der anderen Seite sei der Step Up im Vorratsvermögen geringer als die Analysten geschätzt hätten. In der Guidance für den EBITDA-Beitrag von Schering im zweiten Halbjahr 2006 sei Bayer vorsichtiger als es der "Stand-Alone-Schätzung" der Analysten für Schering entspreche. Ein Update zu dem Zeitplan von Integrationskosten und Syne! rgien sowie die konkreten Maßnahmen werde es erst zu den Q3-Zahlen geben.
Im zweiten Quartal 2006 sei das EBIT vor Sondereffekten deutlicher gestiegen als der Markt es vermutet hätte. Der Markt habe im EBIT vor Sondereffekten mit einem Rückgang von 5% auf EUR 882 Mio. gerechnet. Die HypoVereinsbank-Analysten seien mit einer Schätzung von EUR 857 Mio. etwas vorsichtiger gewesen. Das EBITDA werde künftig ein besserer Maßstab für Ertragstrends. Durch die Akquisitionen von Schering, Aventis Crop Science und des OTC-Geschäfts von Roche habe Bayer Abschreibungen von immateriellen Wirtschaftsgütern von ca. EUR 1,15 Mrd. p. a. vorgenommen. Diesen Abschreibungen stehe kein realer Wertverzehr bzw. keine Re-Investition gegenüber.
Außerdem habe der Jahresüberschuss um 11% zulegen können. Darin spiegle sich vor allem die verbesserte operative Entwicklung wider, während sich das Finanzergebnis um rund EUR 0,1 Mrd. verschlechtert habe. Im zweiten Halbjahr 2006 werde das Nett! oergebnis unter der optisch hohen Steuerquote leiden, die wegen der ni cht abzugsfähigen Abschreibungen auf die immateriellen Wirtschaftsgüter bei Schering auf 70% steigen dürfte. Das Nettoergebnis werde im zweiten Halbjahr 2006 nach Ansicht der Analysten daher lediglich EUR 240 Mio. erreichen.
Treiber der Investmentstory würden sichtbare Erfolge der Integration von Bayer Schering Pharma. Diese würden sich allerdings nicht kurzfristig zeigen. Die beiden anderen Bereiche MaterialScience (Diskussion um Peak-Gewinne) und CropScience (schlechtes Umfeld) würden kurzfristig belasten. Das DCF-Modell der Analysten beinhalte eine erfolgreiche Integration von Schering und komme mit EUR 49 zu einem deutlich höheren fairen Wert als das SoP-Modell (42 EUR). Dies dürfte aber erst bei harten Fakten im Verlauf von 2007 in steigenden Aktienkursen reflektiert werden.
Die Analysten HypoVereinsbank senken ihr Rating für die Bayer-Aktie auf "neutral". Das Kursziel sehe man unverändert bei EUR 42. (31.08.2006/ac/a/d)
__________________
viele grüsse
cade
|