Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28-08-2006, 12:18   #1471
Benjamin
TBB Family
 
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
Diese dunkle Kurve wird nun langfristig steigen:


Über 20% des Gesamteinkommens der Verbraucher geht in den USA schon für Schuldendienst drauf. Dieser Anteil wird sich noch erhöhen, weil die US-Hypothekenzinsen steigen werden:


Die Veröffentlichungen der letzten Monate hinsichtlich der Daten zu den Verbraucherkrediten brachten immer Überraschungen nach oben, d.h. die Prognosen der Fachleute lagen tiefer als die dann jeweils tatsächlich veröffentlichte Zahl !
Für die Juni-Zahl wurde seinerzeit berichtet:
Die Verbraucherkredite haben sich um 10,3 Mrd. US-Dollar ausgeweitet. Erwartet wurde ein Anstieg um 3,0 bis 4,0 Mrd. US-Dollar nach zuvor +5,9 Mrd. US-Dollar (revidiert von +4,4 Mrd.).
Für die Mai-Zahl wurde berichtet: Die Verbraucherkredite haben sich um 2,4 % bzw. 4,4 Mrd. US-Dollar erhöht. Erwartet wurde ein Anstieg um 3,2 bis 5,5 Mrd. US-Dollar nach zuvor +9,4 Mrd. US-Dollar (revidiert von +10,6 Mrd.).
Für April wurde berichtet: Die Verbraucherkredite haben sich um 10.6 Mrd. US-Dollar ausgeweitet. Erwartet wurde ein Anstieg um 3,5 bis 4,0 Mrd. US-Dollar nach zuvor +1,4 Mrd. US-Dollar (revidiert von +2,5 Mrd.).



Freitag, 08.09.2006, 21:00 (MEZ): Veröffentlichung der Zahlen zu den US-amerikanischen Verbraucherkrediten (Consumer Credit) für Juli 2006, siehe http://www.derivatecheck.de/termine/...at=0&TID=39692
Dienstag, 12.09.2006:
- US Handelsbilanz Juli: Veröffentlichung der US-amerikanischen Handelsbilanz (International Trade) für Juli 2006
- US Redbook (Woche): Veröffentlichung des LJR Redbooks, der Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen von Supermarktketten der Vorwoche

Ich denke, die Zahlen Freitag 08.09.2006 zu Handelsschluss zu den US-Verbraucherkrediten könnte die Leute ziemlich nervös machen - weil SEHR hoch im Vergleich zum Level der letzten Monate!!
Evtl. wird u.a. diese neue Zahl an dem Tag einem Auslöser für den Beginn der C-Welle runter am Montag danach abgeben, also Handelsbeginn 12.09.06 mit einem Gap-down . Weil sich die Anleger angesichts einer sich abschwächenden US-Konjunktur dann an den 5 Fingern ausrechnen können, dass die enormen Tilgungszahlungen vom Gesamteinkommen des einzelnen US-Privathaushaltes ein echtes Risiko bei einer sich abkühlenden Wirtschaft sind. Dadurch könnte eine lawinenartige Entwicklung ausgelöst werden, weil sich die Einzeleffekte in ihrer negativen Wirkung auf den Verbraucher verstärken: Steigende Zinsen für Verbraucherkredite der einzelnen US-Banken gegenüber ihren Kunden, Jobangst wegen abnehmender Konjunktur und Entlassungswellen, abnehmende Immobilienpreise, abnehmende Kreditwürdigkeit manches Verbrauchers (Haushaltes), dadurch noch höhere Zinsen, usw..

Immer dann, wenn die dunkle Durchschnittslinie im unteren Chart schon etwas Niveau erklommen hatte und dann flach wurde, ging es danach lange und tief abwärts:


Die Anzahl der Stellenanzeigen in US-Zeitungen nimmt ab (Zahl wohl auch negativ beeinflußt von Internet-Jobbörsen):


Entsprechend werden wohl die US-Arbeitslosenzahlen langfristig steigen. Bewertet man den langfristigen Chart nach Elliott, dann könnte dort im Juli 2006 die finale Welle 5 aufwärts begonnen haben im Rahmen eines Impulses, der etwa im Jahre 1953 begann. Alternative Interpretation: In 2000 wurde ein langfristiges Low gemacht. Danach bis praktisch 2003 rauf zu einem Zwischenhoch (Welle 1). Danach wieder bis Juni 2006 abwärts (Welle 2). Ab einschließlich Juli 2006 vermutlich wieder rauf (im Rahmen einer begonnenen Welle 3):



Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse werden häufiger, Vollzeitstellen werden eher abnehmen. Damit sinkt die Berechenbarkeit von Einkommen. Ein hoher Schuldendienst + vorübergehende zeitliche Lücken im Erwerbsleben können da schnell zu Kreditrisiken werden, gegen die sich die Banken durch höhere Kreditzinsen werden absichern wollen. Im unteren Chart deutet sich an, dass ein Impuls rauf (Welle 1) seit 2000 - 2003 lief, danach korrigiert wurde (Welle 2) und nun (ab Juli 2006?) eine Welle 3 begonnen hat, die schnell ansteigend höhere Daten bringen wird:


Die Wirkung all dieser Einflussfaktoren auf die Verbraucher muss negativ sein, was ja auch schon in den Zahlen erkennbar wird:


Die Leute kommen nicht mehr zum Sparen, sondern leben von der früher angesparten Substanz: Eine Negative Sparquote! Das ist nicht so sehr "Einkaufswut", sondern wohl oft genug der Zwank, mit knapper werdendem Geld im Alltag klar zu kommen:



3/4tel der US-Wirtschaftsleistung geht in den privaten Konsum; wenn da der Stöpsel gezogen wird angesichts einer sich selbst verstärkenden Dynamik in den Köpfen der Verbraucher (Sorge oder gar Angst), dann kann es sogar recht schnell runtergehen bei den Börsen: Die Leute shoppen dann weniger und werden preisbewußter. Hab's ja schon seit langem gepostet: Das bedeutet Deflation.

Die Einkünfte aus Vermögen werden folglich sinken - die Reallöhne tun dies ja bereits seit längerem. Der ganze Anstieg, den man hier sieht, dürfte in den kommenden Jahren zu einem guten Anteil wieder korrigiert werden; eine massive Baisse steht an. Die Frage ist nicht, "ob" es so kommt, sondern nur noch, "wann genau" diese Korrektur beginnen wird bzw. begonnen hat:


Für den 12.09. sehe ich keine Zahlenveröffentlichung, die ähnlich bedeutsam sein könnte. Die Zahl am zur US Handelsbilanz Juli könnte zwar den Dollar beeinflussen, aber wohl eher weniger die Aktien.

Daher vermute ich nun, das Top (die B) kommt im DAX-Index wohl im Rahmen einer EDT-Variante zu Handelsende am 11. September:


(Chart von mir aus meinem Beitrag vom 18-08-2006 mit der Nr. 1377 hier im Thread)

Theoretisch könnte dann auch Terroristen Jahrestag feiern, aber das wird jeder Polizeichef erwarten und folglich mit immensem Polizeiaufgebot und Vermeidungsstrategien das Risiko zu drücken suchen. Warum sollten Terroristen sich mit so einem Datum aufhalten und ihr Risiko erhöhen, wenn die gleiche Wirkung auch z. 8. Tage früher oder später risikoärmer erreichbar ist?


Die Zahlen am Dienstag, 12.09.2006: US Handelsbilanz Juli: Veröffentlichung der US-amerikanischen Handelsbilanz (International Trade) für Juli 2006 dürfte eher weniger überraschen, man erwartet ohnehin schlimme Nachrichten:



Beim Leistungsbilanzdefizit sieht es ähnlich übel aus:


Bei Schuldzinszahlungen im US-Staatsausgaben gab es zwar dank der niedrigen Zinsen und der besseren Einnahmen (Konjunkturboom) eine temporäre Erleichterung, jedoch sollte das jüngst erreichte Low beim Anteil der Netto-Zinszahlungen am Gesamthaushalt der US-Regierung nun abgelöst werden durch einen gerade begonnenen dynamischen Anstieg, bedingt durch höhere Zinsen für geliehenes Geld. Der Trend geht dahin, dass ein immer höherer Anteil der vorhandenen Einnahmen für die Bedienung von Krediten aufgewendet werden muss:


Im Staatssektor schlagen die Kosten imperialer Macht vermehrt zu Buche: 20% der Staatsausgaben gehen für US-Rüstungsaufwendungen drauf - Tendenz steigend:

Geändert von Benjamin (29-08-2006 um 11:34 Uhr)
Benjamin ist offline   Mit Zitat antworten