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Alt 24-08-2006, 07:56   #1426
Benjamin
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Die Leute erschrecken ja aktuell über den US-Häusermarkt. Hier ein Chart dazu, bei dem ich den Eindruck erhalte, dass von 1991 bis 2005 das lief, was Elliott-Leute ein "Ending Diagonal Triangle" nennen, also ein Ende eines längeren Trends, der zu hoch, zu weit gekommen ist. Um das wirklich checken zu können, müßte ich den historischen Chart sehen können, was ich aber nicht kann.

Schaut man sich den DJ US Home Construction Index an

dann erkenn man imo die aktuelle "Wellenposition": Noch innerhalb der 4 der C eines Flats seit dem Top in 2005. Das bedeutet:
- Etwas Seitwärtsgedaddel weiter bis zur 4 der C, dann
- Abwärts zur 5 der C, also der C selbst.
Im nächst höheren Wellengrad wäre die Bewegung runter von 2005 bis 2006 dann eine A, mit einer Gesamtdauer von rund einem Jahr. Ich vermute, dass zum Zeitpunkt der C dieses Flats (also der übergeordneten A) dann Zinssenkungen der US-Fed die Sache wieder vorübergehend nach oben bringen werden.

Dieser übergeordneten A runter folgt dann eine B rauf, d. h. die A wird quasi wieder korrigiert.

In der Zeit dieser B würde ich vermuten, dass der Aktienmarkt wieder nach oben tendiert, weil die Bürger wieder mehr auf Kredit kaufen können, weil die Zinsen niedriger sein werden als derzeit.

Die Indikatoren in den Wochencharts der Aktienindices liegen derzeit relativ tief, lassen also eine Aufwärtsbewegung mittelfristig erwarten. Ich kann mir das nur so erklären, dass diese Indikatoren gewissermaßen die Effekte ankündigen, die u. a. auch die grosse B-Welle rauf beim US-Häusermarkt bewirken dürfte. Es handelt sich aber nicht mehr um eine Fortsetzung des alten Aufwärtstrends, sondern nur um eine Aufwärtskorrektur einer bereits begonnenen übergeordneten korrektiven Abwärtsbewegung. Für die Indikatoren-Leute ist dieser Unterschied nicht erkennbar, aber Wellen-Leute können sich das ableiten. Aus der Tatsache, dass ein Indikator tief liegt, folgert eben (leider) nicht zwingend, dass dieser sehr bald umkehrt und man also anztizyklisch einsteigen sollte. Oft genug beobachten wir, dass die Dinger da "ewig" lange im "roten Bereich" verharren und dann sogar noch "röter" werden können.

Fazit: Die nach einigen Wochen anstehende Korrekturwelle rauf im US-Häusermarkt (vermutlich ausgelöst durch sinkende US-Zinsen) dürfte symptomatisch stehen für sich dann (wieder) erholende Aktienmärkte. Diese längere Erholungsbewegung (die B im o. g. Häusermarkt)) dürfte die Indikatoren im Wochenchart von großen Aktienindices wieder nach oben bringen und damit dort etwas "Luft" erzeugen für die dann später wieder folgende längere Abwärtsbewegung. Ich sehe meine hier mehrfach gepostete "US-Kongresswahlvariante" damit weiterhin als möglich an.

Vor dieser im Herbst anstehenden Korrekturwelle rauf geht es im DJ US Home Construction Index aber noch kurzfristig weiter runter im Rahmen der 5 der C des Flats (hin zur großen A).

Anmerkung:


Beim Low im 2. Halbjahr 2005 bei den USA-Hypothekenzinsen begann eine Impulswelle rauf. Diese befindet sich vermutlich gerade gegen Ende einer gedehnten 5. Jedenfalls ist dieser Impuls bald fertig und wird korrigiert werden. Siehe oben.
Man beachte auch, dass der Kaufindex beim Top in 2005 rund 5 mal so hoch stand wie 1990. Kein Wunder, dass man eine Immobilienblase fürchtet.

Weitere Charts: http://www.traderboersenboard.de/for...threadid=11549

Geändert von Benjamin (26-08-2006 um 09:12 Uhr)
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