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Alt 14-08-2006, 20:36   #532
Starlight
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PepsiCo nutzt Frauen-Power

Die Wall Street reagiert am Montag positiv auf eine fast historische Personalie: Indra Nooyi wird ab Oktober Chefin bei PepsiCo. Damit steigt die 50-jährige Inderin in den kleinen Kreis von Frauen auf, die ein Weltunternehmen leiten.

An Indra Nooyis Führungsqualitäten zweifelt bei Pepsi und an der Börse niemand. Bereits seit zwölf Jahren ist die Frau als Finanzchefin im Unternehmen, doch kümmerte sie sich seit jeher nicht nur um die Bücher, sondern auch um die Strategie. Nooyi war es, die gesunde Produkte im Konzern etabliert hat. Unter anderem sei sie die treibende Kraft hinter dem Merger mit Quaker Oats gewesen, erinnert Jeff Sonnenfeld, Professor an der Yale School of Management.

Mit Quaker Oats holte sich Pepsi vor fünf Jahren Knabbergebäck ins Haus, das vor allem in den letzten Jahren eine deutlich bessere Umsatzentwicklung gesehen hat als die fettigeren Snacks der langjährigen Pepsi-Marke Frit-O-Lay. Auch abgesehen von dem richtungsweisenden Merger selbst hat Nooyi den strategischen Wandel von Pepsi erlebt, der aus dem Brausespezialisten einen Lebensmittelriesen mit Energiedrinks und Keksen machte und dafür sorgte, dass sich Pepsi vom stagnierenden Konkurrenten Coca-Cola zuletzt immer weiter abgesetzt hat. Zum Vergleich: In den letzten zehn Jahren hat Pepsi seinen Marktwert mehr als verdoppelt, Coke blickt auf ein Minus von rund 10 Prozent.

Auf PepsiCo kommen nach dem Personalwechsel in der Chefetage also keine strategischen Veränderungen zu. Entsprechend ruhig verhalten sich Anleger. Sie lassen die Aktie zum Wochenstart um 0,5 Prozent steigen – ein netter Gruß für die neue Chefin.

Die dürfte nun bald zu den promintesten Namen in Corporate America gehören. Immerhin gehört sie einem noch immer sehr kleinen Kreis von Frauen an, die in ihren Unternehmen die Nummer Eins sind. Nur 11 der 500 größten US-Konzerne vertrauen auf Frauen-Power.

Der umsatzstärkste unter den Frauen-Konzernen ist der Agrar-Multi Archer Daniels Midland, für den Patricia Woertz einen Jahresertrag von zuletzt 36,6 Milliarden Dollar erwirtschaftet hat. Das ist knapp mehr als die 32 Milliarden Dollar, auf die Pepsi blickt.

Weiter an der Spitze der Frauen-Charts sind Mary Sammons, die den Drogisten Rite Aid führt, Sara-Lee-Chefin Brenda Barnes sowie im Hightech-Bereich Anne Mulcahny von Xerox und Patricia Russo, die den Netzwerk-Spezialisten Lucent und nach dem Merger mit dem französischen Konkurrenten Alcatel auch den neuen Konzern anführt.

Die berühmtesten Frauen unter den Bossen stehen indes kleineren Unternehmen vor, fallen aber durch Innovation und Medienpräsenz auf. So führt das Fortune-Magazin seit Jahren Meg Whitman als Nummer Eins unter den Frauen, obwohl das Online-Auktionshaus Ebay nur auf einen vergleichsweise bescheidenen Umsatz von 5,25 Milliarden Dollar blickt. Mit an der Spitze bei Fortune liegt zudem Oprah Winfrey, die bekanntlich nicht nur TV-Star ist, sondern Chefin eines Medien-Imperiums, zu dem neben ihrer eigenen Talkshow auch Magazine und Bücher auch ein Web-Portal inklusive Beziehungs- und Finanzberatung gehören.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.
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