21.07.06 14:45
Aktien Frankfurt: DAX schwach - Negative Nachrichten von Dell belasten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Freitag auf Talfahrt gegangen und hat damit vor allem auf negative Quartalsberichte großer Konzerne in den USA und Deutschland reagiert. Bis zum Nachmittag weitete der Leitindex DAX seine Verluste weiter aus und fiel um 1,50 Prozent auf 5.462,71 Zähler. Der MDAX der mittelgroßen Werte verlor 1,42 Prozent auf 7.572,45 Punkte. Der TecDAX sank um 1,75 Prozent auf 591,32 Zähler.
'Die negativen Zahlen haben derzeit deutlich mehr Auswirkungen auf den Markt als die positiven', sagte Händler Stefan Söllner von der Postbank. Das sei vor allem nach den enttäuschenden Aussagen des US-Computerhändlers Dell sichtbar geworden. 'Da hat man richtig gesehen, wie es im DAX abwärts ging', sagte er.
Der Computerhändler Dell hatte am Nachmittag mitgeteilt, dass er wegen des harten Wettbewerbs auf dem Computermarkt das zweite Quartal unter Druck sieht. Der Umsatz soll voraussichtlich 14 Milliarden US-Dollar betragen, was unter den Erwartungen der Analysten liegt. Beim Gewinn pro Aktie stellt Marktführer Dell 0,21 bis 0,23 Dollar in Aussicht, während die Analystenschätzung bei durchschnittlich 0,32 Dollar je Aktie liegt.
Im DAX brachen Infineon-Papiere nach schwachen Zahlen um 5,38 Prozent auf 8,44 Euro ein und waren damit schwächster Wert: Der Halbleiter-Hersteller ist im dritten Geschäftsquartal 2005/06 bei gesunkenen Umsätzen überraschend in den roten Zahlen geblieben. Händler und Analysten bezeichneten das Zahlenwerk als 'sehr schlecht'. Einziger positiver Aspekt sei der Anstieg beim Vorsteuergewinn von Qimonda, hieß es.
ThyssenKrupp-Aktien sanken um 4,43 Prozent auf 25,65 Euro. Händler verwiesen auf schwache Vorgaben für den Sektor aus den USA und das nahende Ende im Stahlzyklus. Zudem hat China so viel Stahl exportiert wie nie zuvor. Salzgitter reagierten ebenfalls und fielen im MDAX um 5,80 Prozent auf 60,71 Euro.
Eine kräftige Abstufung durch JP Morgan belastete SAP-Aktien , die daraufhin um 3,41 Prozent auf 139,62 Euro sanken. Die Analysten hatten am Morgen das Papier des Software-Herstellers von 'Overweight' auf 'Underweight' gesenkt. Zugleich nahmen sie die Aktie von ihrer Analyst Focus List und reduzierten das Jahreskursziel deutlich von 225 auf 120 Euro. 'Wir glauben, dass die um 60 Millionen Euro verfehlte Umsatzprognose für Software-Lizenzen vor allem das Ergebnis von Verschiebungen von Geschäftsabschlüssen in das nächste Quartal ist', schrieben die Experten.
Im TecDAX stiegen Aktien der Software AG hingegen um 4,96 Prozent auf 40,38 Euro. Das Unternehmen übertraf mit seinen Zahlen zum zweiten Quartal die Markterwartungen deutlich und stockte die Jahresprognose für den Lizenzumsatz auf. Die Gesamtumsatzprognose von plus zehn Prozent ließ der Anbieter von Systemsoftware und Dienstleistungen zur Überraschung einiger Analysten aber unverändert./ck/ag
Quelle: dpa-AFX
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