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Alt 12-05-2006, 20:39   #478
Starlight
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Milliarden für Mutti

„The greatest mom in the world“ wird am Sonntag gefeiert. Und die beste Mutter der Welt hat besondere Aufmerksamkeit verdient, auch in Zeiten hoher Benzinpreise. Der US-Einzelhandelsverband hofft, dass sich Amerikas Söhne und Töchter dessen bewusst sind – und rechnet mit einem Milliardengeschäft.

Dass das Geschäft ausgerechnet zum Muttertag ungebremst weiter laufen soll, egal wie hoch die Preise an der Zapfsäule klettern, hängt mit einem interessanten Aspekt zusammen. So ist bekannt, dass auch in schwersten konjunkturellen Krisen zumindest die Luxushändler bestens performen, wenn der übrige Einzelhandel längst frustriert die Pforten geschlossen haben. Am Muttertag nun spielt der Luxussektor eine überdurchschnittlich starke Rolle, denn – so das allgemeine Verständnis – anders als beispielsweise zu Geburtstag oder Weihnachten ist am Muttertag ein „royal treatment“ fällig. Mutter soll leben wie eine Königin.

Für viele Amerikaner heißt das: Ab ins Spa und zur Massage. Die Wohlfühl-Bäder und Salons dürfen nach ersten Umfragen in diesem Jahr mit einem Umsatz von 928 Millionen Dollar rechnen, das sind fast 50 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Für Schmuck und Juwelen dürften liebende Söhne und Töchter 2,1 Millionen Dollar ausgeben, für ein schickes Dinner im besten Restaurant der Stadt sind US-weit 2,8 Milliarden Dollar eingerechnet, beide Werte liegen wiederum gut 20 Prozent über den Vorjahreswerten.

Nicht alle greifen freilich so tief in die Tasche: 67,6 Prozent der Amerikaner bleiben laut Branchenverband bei Blumen, 31,9 Prozent verschenken Gutscheine, 25,8 Prozent verwöhnen Muttern mit Musik und Literatur. Obligatorisch dabei ist die Grußkarte, die 85,4 Prozent verschenken.

Unterm Strich summieren sich die Ausgaben für den Durchschnitts-Ami auf 122,16 Dollar. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Landesweit kommen so 13,8 Milliarden Dollar zusammen.

Die hohen Wachstumsraten überraschen Tracy Mullin nicht. „Am Muttertag genießen die Mütter den Lohn für den härtesten Job der Welt“, meint die Chefin des US-Einzelhandelsverbandes.

Doch nicht nur die: Hohe Verbraucherpreise scheinen kaum Auswirkungen auf die weitreichende Großzügigkeit vieler zu haben, die nicht nur der Mutter eine Freude machen. 20,7 Prozent der Männer beschenken zum Muttertag ihre Frau, 9,1 Prozent die Tochter. Karten, Blumen und Geschenke gibt es ferner für Großmütter, Schwestern und Freunde.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc
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