Marktbericht
Wiener Börse - ATX dreht gegen Sitzungsende ins Minus / Andritz mehr als vier Prozent schwächer - Ölwerte mit kräftigen Aufschlägen
Dienstag, 11. April 2006
Top und Flop
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei durchschnittlichem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 5,65 Punkte oder 0,14 Prozent auf 4.138,74 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 17 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 4.156 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17:30 Uhr MESZ: Dow Jones/New York -0,34 Prozent, DAX/Frankfurt -1,58 Prozent, FTSE/London -0,83 Prozent und CAC-40/Paris -1,49 Prozent.
Im Handelsverlauf war der Wiener Leitindex mit deutlich positiven Vorzeichen auf ein neues Rekordhoch zugesteuert. Je näher das Sitzungsende rückte, umso geringer wurden jedoch die Kursgewinne. Schließlich drehte der Index ins negative Terrain ab.
Zwar zeigte sich das ATX-Schwergewicht OMV mit kräftigen Aufschlägen, dagegen hielten jedoch die schwächeren Stahlwerte und Abschläge bei Raiffeisen International. Händler verwiesen zudem auf das schwache internationale Börsenumfeld, das auf die Stimmung der Anleger drückte.
OMV kletterten nach einer positiven Analystenstimme um 1,97 Prozent auf 57,00 Euro (974.585 gehandelte Stück in Einfachzählung). Die Deutsche Bank hatte ihre Kaufempfehlung bestätigt und das Kursziel von 57 auf 62 Euro angehoben. Zudem sorgte der erneut gestiegene Ölpreis für positive Impulse. Der Atomkonflikt mit dem Iran hat den US-Ölpreis weiter über die Marke von 69 US-Dollar gehalten. Davon angetrieben verbuchten auch Schoeller-Bleckmann einen Kurssprung von 5,15 Prozent auf 31,86 Euro (259.396 Stück) und lagen damit an der Spitze der Kursgewinner.
Stahlwerte konnten ihre soliden Verlaufsgewinne nicht halten und drehten im Sitzungsverlauf ins Minus. Die Investmentbank Credit Suisse hat das Kursziel für Böhler-Uddeholm um 33 Prozent auf 200 Euro erhöht, und jenes für die Papiere der voestalpine um 50 Prozent auf 120 Euro angehoben. "Die Stahlwerte sind in letzter Zeit schon schön gelaufen. Daher wirken sich diese Hochstufungen nicht so stark aus", meinte ein Händler. Böhler-Uddeholm schlossen um 2,66 Prozent schwächer auf 173,27 Euro (40.080 Stück). voestalpine rutschten um 0,63 Prozent auf 118,00 Euro (110.448 Stück) ab.
Andritz gerieten gegen Sitzungsende immer deutlicher unter Druck und büßten 4,15 Prozent auf 123,10 Euro (24.271 Stück) ein und beendeten den Handel damit als Schlusslicht im prime market. Der Anlagenbauer hat die Akquisition der VA Tech Hydro unter Dach und Fach gebracht. Der Vertrag mit Siemens Österreich wurde unterzeichnet, das "Closing" des Deals soll Ende Mai erfolgen.
Ein Ende fand der Höhenflug von Intercell. Die Titel hatten sieben Tage in Folge zugelegt, und sich auch am Berichtstag noch deutlich fester gezeigt. Belastet vom generell schwachen Sentiment rutschten die Titel jedoch im Verlauf ab und gingen um 2,73 Prozent schwächer auf 10,70 Euro (191.683 Stück) aus der Sitzung.
Flughafen Wien verloren nach einer Analyse 0,47 Prozent auf 63,10 Euro (9.351 Stück). Die Erste Bank hat das Kursziel für die Titel von 56 auf 65 Euro nach oben revidiert und die Anlageempfehlung "Hold" bestätigt. Gekürzt wurden jedoch die Gewinnschätzungen für 2006 und 2007.
EVN mussten Abschläge von 1,48 Prozent auf 86,45 Euro (11.083 Stück). Der Versorger ist in Mazedonien nach dem in der Vorwoche abgeschlossenen Kauf des Stromverteilunternehmens ESM auch am Einstieg in die Stromerzeugung interessiert, wurde bekannt
provided by Teletrader /APA
Watchlist / Aktien ÖSTERREICH