Wiener Börse
-
ATX schließt erstmals über 3.900 Punkten / Stahlwerte ziehen kräftig an - OMV fester - Junge Aktien der Erste Bank plus 2,11 Prozent Freitag, 27. Jänner 2006
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag bei hohem Volumen mit festeren Notierungen beendet. Der ATX stieg 60,13 Punkte oder 1,54 Prozent auf 3.956,26 Einheiten und markierte damit ein neues Rekordhoch auf Schlusskurs-Basis. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 49 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.907 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17:30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York +0,80 Prozent, DAX/Frankfurt +1,77 Prozent, FTSE/London +1,11 Prozent und CAC-40/Paris +1,64 Prozent.
Bereits im Frühhandel hatten positive Vorgaben und ein freundliches Umfeld den Wiener Aktienmarkt gestützt. Im Verlauf konnte der ATX seine Kursgewinne immer deutlicher ausbauen - vor allem die Aufschläge bei Index-Schwergewicht OMV hatten daran maßgeblichen Anteil. Der ATX beendete den Handel zum Wochenausklang erstmals über der 3.900-Punkte-Marke und den siebten Tag in Folge auf einem Rekordhoch.
Die Papiere der OMV schlossen mit einem Kursplus von 2,40 Prozent auf 58,11 Euro (887.774 gehandelte Stück in Einfachzählung). Händler verwiesen auf ein starkes internationales Branchenumfeld. Der gestiegene Ölpreis hatte die Energietitel erneut kräftig anziehen lassen.
Stahlaktien gehörten ebenfalls zu den großen Gewinnern. Zum Wochenausklang sprangen voestalpine um 5,18 Prozent auf 94,14 Euro (601.920 Stück) und damit an die ATX-Spitze. Böhler-Uddeholm befestigten sich um 4,55 Prozent auf 161,00 Euro (173.793 Stück). Schon im frühen Geschäft hatten Spekulationen um eine Mega-Übernahme im Stahlsektor die Aktien gestützt. Nachdem bekannt wurde, dass der größte Stahlkonzern der Welt, Mittal Steel, tatsächlich ein Angebot für die weltweite Nummer zwei, Arcelor, gelegt hatte, zogen die Kurse der Stahlwerte noch einmal deutlich an.
Tagesthema in Wien war jedoch die Erstnotiz der jungen Aktien aus der Kapitalerhöhung der Erste Bank. Die Titel starteten mit einem Kurs von 45,55 Euro in die Sitzung, der Ausgabekurs hatte bei 45,00 Euro gelegen. Marktteilnehmer verwiesen auf die sehr hohen Umsätze. Die Papiere beendeten ihren ersten Handelstag auf 45,95 Euro (1.888.404 Stück), was einem Aufschlag von 2,11 Prozent gegenüber dem Ausgabekurs entspricht. Die "alten" Aktien der Erste Bank tendierten über weite Strecken im negativen Terrain, konnten sich aber gegen Handelsende ins Plus vorarbeiten. Die Titel schlossen um 0,17 Prozent leicht verbessert bei 46,50 Euro (1.989.149 Stück).
Neuigkeiten gab es bei der Privatisierung um die slowakischen Flughäfen Bratislava und Kosice. Das Konsortium TwoOne rund um den Flughafen Wien ist auch bei der jüngsten Runde des Bieterverfahrens als Höchstbieter hervorgegangen, wurde bekannt. Flugafen Wien schlossen um 3,54 Prozen fester auf 64,40 Euro (124.374 Stück).
Eine Reihe von Analysen sorgte für Bewegung bei einzelnen Titeln. Die Deutsche Bank hat ihre Kaufempfehlung für die Aktien des Verbund bestätigt und das Kursziel von 300 auf 380 Euro angehoben. Die Papiere des Versorgers kletterten um 2,31 Prozent auf 357,57 Euro (21.291 Stück).
Auch Wiener Städtische zogen nach einer freundlichen Analystenstimme um 2,90 Prozent auf 51,45 Euro (292.138 Stück) an. Das Kursziel wurde von den Wertpapierexperten der BA-CA von 50,6 auf 59,0 Euro angehoben. Die Anlageempfehlung lautet nun auf "Buy". Die Titel der RHI verbesserten sich um 0,65 Prozent auf 23,40 Euro (243.263 Stück). Die Aktien wurden von den Analysten von "Hold" auf "Buy" nach oben gestuft. Auch das Kursziel wurde von 20 Euro auf 28 Euro erhöht.
Die RCB hat das Kursziel für die Papiere von Wienerberger von 35 auf 37 Euro je Aktie nach oben revidiert und die "Neutral"-Empfehlung bestätigt. Die Titel des Ziegelherstellers schlossen um 1,54 Prozent fester auf 36,35 Euro (368.896 Stück).
provided by Teletrader