Wiener Börse
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Markt knapp unter Allzeithoch / Rätselraten um JoWooD-Kursrally - Flughafen, Raiffeisen, OMV gesucht - TA erstmals über 20 - BETandWIN, voestalpine schwach
Mittwoch, 11. Jänner 2006
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei hohem Volumen mit höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 11,15 Punkte oder 0,29 Prozent auf 3.800,02 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 16 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.784 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17:30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,05 Prozent, DAX/Frankfurt +0,69 Prozent, FTSE/London +0,75 Prozent und CAC-40/Paris +0,58 Prozent.
Nach einem schwachen Start konnte sich der Markt im Verlauf im Plus etablieren, der ATX schloss damit knapp unter seinem Allzeithoch auf Schlusskursbasis von 3.815 Punkten. Rätselraten herrschte am Markt weiter über die Kursrally von JoWooD. Die Aktie schloss 23,29 Prozent fester bei 7,41 Euro (2.675.302 gehandelte Stück in Einfachzählung).
Für Überraschung am Markt sorgten vor allem die hohen Umsätze hinter dem Kursanstieg der Computerspiele-Schmiede. Am Mittwoch wechselten JoWooD-Aktien für rund 41 Mio. Euro (Doppelzählung) den Besitzer, die Umsätze bewegen sich damit in den Größenordnungen von Indexschwergewichten wie Telekom Austria oder OMV.
Gut gesucht waren am Mittwoch auch Raiffeisen International und stiegen um 3,51 Prozent auf 62,26 Euro (354.977 gehandelte Stück in Einfachzählung). Einem Händler zufolge könnte die Aktie vom Einstieg der Erste Bank bei der rumänischen BCR indirekt profitieren. Dass die Erste Bank 3,75 Mrd. Euro für die BCR-Mehrheit bezahlt, "könnte bedeuten, dass Raiffeisen einen Konkurrenten weniger für Akquisitionen in Osteuropa hat", so die Vermutung eines Händlers.
Flughafen Wien stiegen um 5,04 Prozent auf 67,76 Euro (55.764 Stück). Händlern zufolge profitierte die Aktie von der Fantasie um einen Zuschlag für den Flughafen Bratislava. Telekom Austria stiegen um 2,28 Prozent auf 20,15 Euro (1.398.464 Stück) und schlossen damit erstmals über 20 Euro.
OMV gewannen nach positiven Analystenstimmen 1,66 Prozent auf 52,10 Euro (668.350 Stück). Händler berichteten von Marktspekulationen, denen zufolge ein größeres OMV-Paket derzeit den Eigentümer wechsle. "Da versucht jemand die OMV auf ein höheres Niveau zu ziehen", vermutete ein Marktteilnehmer.
Positive Impulse für die OMV kamen auch von Analystenseite: Die Analysten von UBS haben am Mittwoch ihr OMV-Kursziel von 57 auf 60 Euro erhöht und ihre Kaufempfehlung "buy" bestätigt. Die Experten von Ixis Securities haben ihre Einstufung auf "Buy" verbessert und beziffern ihr Kursziel mit 51 Euro.
Schwach zeigten sich BETandWIN mit einem Minus von 3,81 Prozent auf 85,60 Euro (397.501 Stück). Voestalpine verloren 3,24 Prozent auf 89,00 Euro (177.901 Stück).
Erste Bank verloren im Vorfeld der Kapitalerhöhung 1,69 Prozent auf 46,01 Euro (1.013.364 Stück). Die Analysten von ING haben am Mittwoch ihre Bewertung der Aktie von "buy" auf "hold" zurückgestuft. Am Vortag hatten bereits zahlreiche Banken in Reaktion auf die Kapitalerhöhung neue Analysen zu der Aktie publiziert
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