DAX-Tagesanalyse
Von Andreas Büchler
Am Dienstag ging das Handelsvolumen endgültig in den Keller und betrug nur noch rund ein Drittel des in den vergangenen vier Wochen erzielten Tagesdurchschnitts. Angesichts dieser Umsatzschwäche ist fraglich, inwiefern die aktuelle Kursbewegung charttechnisch bedeutsam ist.
Der DAX ist gerade dabei, mit der 5400er-Marke einen der stärksten, langfristigen Widerstände zu knacken, der sich im aktuellen Indexchart überhaupt finden lässt. Dazu will die mangelnde Beteiligung der Marktteilnehmer so gar nicht passen. Die Erfahrung zeigt, dass charttechnische Durchbrüche, die nicht mit ausreichendem, wenn nicht sogar ansteigendem Handelsvolumen unterlegt sind, sich oft als Fehlsignal herausstellen - vor allem wenn sich auf der Oberseite erfolgen.
Doch die niedrigen Umsätze sind für diese Jahreszeit absolut normal, ebenso wie die freundliche Tendenz der Kurse. Somit kann es sich einfach um ein zufälliges Zusammentreffen handeln, von dem der Deutsche Aktienindex momentan profitieren kann, was sich jedoch im neuen Jahr schnell als verhängnisvoll herausstellen könnte. Denn wenn die breite Masse der Anleger nach den Winterferien wieder an den Markt zurückkehrt, dürften Gewinnmitnahmen schnell ganz oben auf der Tagesordnung stehen.
Solange der Index jedoch den steilen, kurzfristigen Aufwärtstrendkanal nicht durchbricht, geben die Begrenzungslinien dieses Kurskorridors weiter den aktuellen Bewegungsspielraum vor. Sie lassen dem DAX derzeit Platz auf der Unterseite bis 5410 und auf der Oberseite bis 5470 Zähler und steigen beide im Tagesverlauf um jeweils 20 Punkte an.
Ein Ausbruch nach oben ist auf Grund des sowieso schon halsbrecherischen Tempos so gut wie ausgeschlossen, während bei einem Rückfall aus dem Kanal nach Süden die nächste Haltezone zwischen 5360 und 5400 Zählern verläuft. Verwirrend: Kurzfristig dient diese Dezimalmarke dem DAX bereits als Haltebereich, während sie am übergeordneten Zeithorizont noch nicht endgültig als geknackt angesehen werden kann
Quelle: boerse-online
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