Die spannendsten WM-Aktien
Adidas
Adidas gilt unter Analysten als der Top-Gewinner der WM. Die Herzogenauracher sind offizieller Ausrüster der Titelkämpfe und statten die Spieler mit dem offiziellen WM-Ball "Teamgeist" aus. Mehr als eine Milliarde Euro will Adidas 2006 mit Fußballprodukten umsetzen. "Die WM ist eine Jahrhundertchance für uns", tönt Adidas-Chef Herbert Hainer. Analysten rechnen vor allem für das zweite Quartal mit einem kräftigen Umsatzschub. Doch der WM-Effekt könnte schnell verpuffen. 1998 kletterte die Adidas-Aktie im Vorfeld der WM in Frankreich auf 167 Euro, danach legte die Aktie den Rückwärtsgang ein.
Puma
Bisher hechelte Puma im Fußballgeschäft den beiden Großen Adidas und Nike hinterher. Das will Puma-Chef Jochen Zeitz ändern. "Aus den Großen Zwei im Fußball werden die Großen Drei", kündigte er an. Geht es nach der Zahl der ausgerüsteten Teams, hat Puma die Nase vorn. 11 Teams treten mit der Raubkatze auf dem Trikot an. Die besten Chancen auf den WM-Titel haben jedoch Nike (Brasilien) und Adidas (Deutschland und Argentinien). Die Puma-Aktie war in den vergangenen Jahren ein echter Highflyer. Seit 2003 hat sich der Kurs verfünffacht.
CTS Eventim
Von der WM bereits profitiert hat die Aktie des Ticketvermarkters CTS Eventim. Der Kurs verdreifachte sich seit Jahresbeginn. Die Bremer organisieren den reibungslosen Verkauf der 3,2 Millionen WM-Tickets. Erstmals wird dabei ein personalisiertes Ticketsystem eingesetzt. Für diejenigen, die nicht zu den WM-Spielen fahren können, richtet CTS Eventim eine Tauschplattform ein. Das WM-Geschäft soll dem
Premiere
Für den Pay-TV-Sender soll die WM einen neuen Kundenschub bringen. Denn als einziger Sender überträgt Premiere alle 64 Spiele live, acht davon exklusiv. ARD und ZDF senden dagegen nur 48 Spiele. Auf einem eigenen WM-Kanal wird Premiere rund um die Uhr vom Mega-Event berichten. Das soll sich auszahlen: Analysten rechnen mit 100.000 neuen Kunden durch die WM. Ob sich diese Prognose inzwischen noch halten lässt, ist fraglich. Denn in der kommenden Bundesliga-Saison gibt es keine Bundesliga-Live-Spiele mehr auf Premiere. Da werden sich Fußball-Fans ein Abonnement wohl zweimal überlegen.
Loewe
Die Geschichte zeigt: Vor Mega-Sport-Events wie Olympischen Spielen oder Fußball-Weltmeisterschaften kaufen die Verbraucher verstärkt neue Fernseher. Bei der WM '74 waren Anbieter von Farbfernsehgeräten die größten Profiteure. Auch diesmal hoffen die TV-Gerätehersteller wieder auf den WM-Effekt. Zum Beispiel Loewe. Der fränkische Traditionskonzern erwartet spürbare Impulse durch die WM, insbesondere für Flachbildschirme. Große Hoffnungen setzt Loewe auf das Weihnachtsgeschäft. Mit einem guten vierten Quartal könnte Loewe 2005 doch noch mit einem ausgeglichenen Ergebnis beenden.
Merck KGaA
Von einem Run auf Flachbildschirme würden die Zulieferer profitieren, besonders Merck. Die Darmstädter stellen für die notwendigen Fernsehgeräte die Flüssigkristalle her. Merck ist in diesem Bereich absoluter Weltmarktführer. Das Flüssigkristall-Geschäft trägt inzwischen schon ein Drittel zum Gewinn bei. Die Analysten der LRP sind überzeugt: "Merck wird vom erwarteten Anstieg der Verkaufszahlen bei Fernsehern im Vorfeld der WM ganz eindeutig profitieren."
Metro
Die wachsende Nachfrage nach Fernsehern dürfte die Kassen bei den Metro-Elektronikmärkten Saturn und MediaMarkt klingeln lassen. Mit Sonder-Aktionen wie bei der letzten EM könnte Metro zusätzliche Marktanteile gewinnen. Anlässlich der EM 2004 wurde jedem Käufer eines Fernsehgeräts versprochen, den Kaufpreis zu erstatten, falls Deutschland Europameister werde. Die Analysten der LRP rechnen mit einem Metro-Mehrumsatz von 400 Millionen Euro im Zuge der WM.
KarstadtQuelle
Als führender deutscher Textileinzelhändler und Nummer drei im Sporteinzelhandel will sich KarstadtQuelle ebenfalls ein Stück am WM-Kuchen abschneiden. Die Kaufhauskette hat offizielle Fifa-WM-Shops eingerichtet, in denen die WM-Fußbälle, Trikots, das Maskottchen "Goleo", Feuerzeuge, Münzen und andere Souvenirs mit dem WM-Logo verkauft werden. Nach Expertenschätzungen könnten die Shops dem angeschlagenen Konzern einen Umsatz von 80 Millionen Euro bringen. Für den Aktienkurs dürfte das Konsumklima und der Erfolg der Restrukturierung jedoch wichtiger sein.
EM.TV
Am Fanartikel-Geschäft will auch EM.TV kräftig mitverdienen. Das einstige Neuer-Markt-Vorzeigeunternehmen ist für die europaweite Vermarktung der Merchandisingrechte zuständig und vertreibt zum Beispiel die Maskottchenserie. Mit dem Sportsender DSF, dem Internetportal Sport1 und dem Produktionsdienstleister Plazamedia hat EM.TV weitere WM-Trümpfe in der Hand. Experten rechnen mit einem WM-Effekt von fünf bis zehn Prozent des Umsatzes. Schon jetzt macht das Merchandisingunternehmen 86 Prozent seines Umsatzes mit Sport.
Betandwin
Auf ein zunehmendes Wettfieber setzt Betandwin. Bereits bei der EM 2004 profitierte der Internet-Wettanbieter von der wachsenden Lust auf Wetten. Der Wettskandal konnte das florierende Geschäft 2005 nicht bremsen. Die Österreicher verdreifachten den Umsatz bei Glücksspielen. Der Aktienkurs versiebenfachte sich auf über 70 Euro.
XL Generation
Die WM-Plattform will XL Generation nutzen, um Werbung für ihren neuartigen Kunstrasen XL Turf zu machen. Die Schweizer Firma, die seit kurzem an der Börse notiert ist, sieht sich als technologisch führend in der Kunstrasen-Industrie. XL Generation rechnet im WM-Jahr mit einer Vervierfachung des Umsatzes auf 20 Millionen Dollar.
TUI
Zur WM werden rund eine Million ausländische Touristen in Deutschland erwartet. Das könnte nach Meinung von Experten vor allem der TUI einen zusätzlichen Umsatzschub im Juni geben. In ihrer WM-Studie schätzt die Landesbank Rheinland-Pfalz, dass im Juni der TUI-Umsatz um 50 bis 100 Prozent höher ausfallen wird als im Vorjahreszeitraum. Andererseits ist zu befürchten, dass wegen der WM weniger Deutsche im Juni eine Reise unternehmen. Der WM-Effekt könnte so nur ein Strohfeuer sein.
Deutsche Telekom
Die Telekom nutzt die WM für eine gigantische Marketing-Offensive. Anfang 2006 verwandelt der Konzern die Kugel des Berliner Fernsehturms in einen riesigen Fußball mit Magenta-Farbe. Bei der WM hofft Konzernchef Kai-Uwe Ricke auf den Durchbruch von UMTS-Handys. Die WM-Tore sollen in 30-Sekunden-Spots direkt aufs T-Mobile-Handy übertragen werden. Wer ein Spiel verpasst hat, kann es zeitversetzt in voller Länge auf T-Online im Internet sehen. Mit diesem Angebot will die Telekom den Absatz der DSL-Anschlüsse weiter erhöhen. Ricke hofft auf die "erste echte Multimedia-WM". Der T-Aktie würden schlagkräftige Erfolge gut tun. 2005 stand sie im Abseits.
Quelle: ARD online