DAX-Tagesanalyse
Von Büchler, Andreas
Der gestrige Handelstag schürte erneut den Verdacht, dass die aktuelle Konsolidierung nicht in Form eines klassischen Abwärtstrendkanals verläuft. Dadurch steigen die Chancen für ein "Happy End" geringfügig, doch vor allem wird dadurch eine noch schnellere Richtungsentscheidung erzwungen.
Im Kursbild zeigt sich immer mehr, dass die momentane Korrektur nicht als ein nach Süden geneigter Kurskorridor daherkommt, sondern eher eine Form hat, die je nach Zeithorizont als fallender Wimpel oder Keil bezeichnet wird. Sie ergibt sich aus zwei sinkenden Trendlinien, die aufeinander zulaufen (siehe Chart auf der folgenden Seite).
Die Erfahrung zeigt, dass dies meist eine trendbestätigende Formation ist, nach deren Ende sich die Notierungen wieder in die ursprüngliche Richtung des übergeordneten Kursverlaufs bewegen - in diesem Fall also nach oben. Anlass zur Hoffnung liefert auch der im Intradaychart der vergangenen drei Handelstage sichtbare, winzige Aufwärtstrendkanal.
Vor einer Woche scheiterte zwar ein ähnlicher Versuch, aus der seit Monatsbeginn bestehenden Konsolidierungsformation nach oben auszubrechen, doch diesmal sind die Chancen etwas besser, da der Markt gemessen am Double-Smoothed-Stochastics-Oszillator bereits überverkauft ist. Zudem zeigen sich auch im Kursbild des US-Leitindex S&P 500 Anzeichen einer Zwischenerholung, und eine steigende Wall Street wird mit Sicherheit auch den DAX mit nach oben ziehen.
Klettert der Index über 4995 Punkte, ist der Ausbruch nach oben geschafft und das Risiko weiterer Verluste vermindert sich deutlich, auch wenn eine Fortsetzung der Schwächephase erst oberhalb des Widerstands bei 5060 Zählern mit einiger Sicherheit ausgeschlossen werden kann.
Fällt der DAX dagegen aus dem Drei-Tage-Aufwärtstrendkanal nach unten heraus, was bei Kursen unterhalb von 4975 Punkten der Fall wäre, droht ein erneuter Test der mittelfristigen Aufwärtstrendgeraden bei derzeit 4950 Zählern (erkennbar im Chart auf Seite drei). Wird auch sie unterschritten, liegt das nächste Kursziel an der 4900er-Marke, wo die Untergrenze der Keilformation verläuft.
Quelle: BörseOnline
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