DAX-Tagesanalyse
Von Andreas Büchler
Der unter dem politischen Umfeld sowieso schon leidende DAX muss sich nun mit einem weiteren Problem herumschlagen: Ein neuer Hurrikan treibt die Rohölnotierungen erneut in die Höhe, was wiederum deutlich auf die Stimmung der Anleger drückt.
"Rita" heißt der aktuell am Golf von Mexiko wütende Hurrikan, der noch stärker werden könnte als sein verheerender Vorgänger "Katrina". Einige Städte wurden mittlerweile evakuiert, und auch BP und Royal Dutch Shell haben ihre Bohrinseln in der Region geräumt. Dies blieb natürlich auch auf den Ölpreis nicht ohne Auswirkungen.
Für ein Barrel Rohöl mussten an der New Yorker Referenzbörse NYMEX gestern zeitweise wieder mehr als 68 US-Dollar gezahlt werden - ein Kurs, der nur wenige Prozent unter dem Ende August erzielten Rekordhoch liegt. Dem vom Ausgang der Bundestagswahl sowieso schon geschwächten DAX, gab dies den Rest. Zumal der Index gestern bereits in den Abwärtssog der Wall Street geraten war, nachdem die US-Notenbank die Leitzinsen um 0,25 auf 3,75% erhöhte.
Ein Rücksetzer unter die sich von 4860 bis 4880 Zählern hinziehende Unterstützung ist dadurch ein weiteres Bisschen wahrscheinlicher geworden. Dort dürften zahlreiche Stopps platziert sein, so dass der Index schnell auch aus dem kurzfristigen Abwärtstrendkanal bei 4840/50 Punkten nach unten ausbrechen könnte. In diesem Fall sollte sich ein schneller Rücksetzer an die 4800er-Marke anschließen.
Erst nach einer Rückeroberung der 4915er-Marke würden sich die charttechnischen Aussichten wieder bessern. Dann wäre mit einem erneuten Anstieg bis 4970 Punkte zu rechnen. Dort trifft ein schwacher, horizontaler Widerstand auf die obere Begrenzungslinie des zuvor erwähnten Kurskorridors.
Quelle: BörseOnline