DAX-Tagesanalyse
Von Andreas Büchler
Mit einer beachtlichen Eigendynamik eroberte der DAX am Montag eine relativ wichtige Chartmarke zurück. Und das trotz der feiertagsbedingt geschlossenen Wall Street, ohne deren Richtungsvorgabe sonst kaum eine entscheidende Barriere oder Unterstützung geknackt wird. Der Durchbruch wurde jedoch von der Umsatzentwicklung nicht bestätigt.
Der "Labour Day" in den USA wirkte sich auch auf das Handelsvolumen der DAX-Titel aus. Auf Xetra lagen die Umsätze ein Drittel unter dem Durchschnitt der vergangenen vier Wochen. Der gestrige Ausbruch über den Widerstandsbereich bei 4880 Punkten kann dennoch nicht als Zufallsbewegung abgetan werden. Eine Bestätigung sollte jedoch abgewartet werden, bevor die Verkaufsformation, die sich den gesamten Vormonat über entwickelt hat, zu den Akten gelegt wird.
Bereits jetzt zeigt die Erholungsbewegung allerdings ein ungewöhnlich starkes Ausmaß, so dass immer mehr Zweifel an der im August entstandenen Schulter-Kopf-Schulter-Umkehrformation aufkommen. Erfolgt jetzt auch noch ein Anstieg über die 4910er-Marke, muss vorerst keine größere Korrektur mehr befürchtet werden. Denn dann hätte der Index auch die bislang unbestätigte Abwärtstrendgerade überschritten, die momentan im Kurzfristchart erkennbar ist.
In diesem Fall würde die am Dienstag von 4925 auf 4945 Punkte steigende, obere Begrenzungslinie des seit dem 29. August bestehenden Aufwärtstrendkanals das nächste Orientierungskursziel darstellen. Erreicht der Index diese Gerade zufällig in dem Moment, in dem sie mit einem der horizontalen Barrieren bei 4930 oder 4955 zusammenfällt, dürften vermutlich einige Anleger die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen nutzen.
Kommen stattdessen mit dem wiederkehrenden Volumen die Pessimisten zurück in den Markt, könnten die nun als Unterstützung dienende 4880er-Marke sowie die Untergrenze des zuvor erwähnten Kurskorridors schnell auf den Prüfstand geraten. Schlimmer wäre es, wenn der DAX auch unter die Zwischentiefs bei 4820 und 4800 Zählern fällt. Dann ist ein weiterer Rücksetzer bis 4700 Punkten so gut wie sicher
Quelle: BörseOnline