DAX-Tagesanalyse
Von Andreas Büchler
Eine Intraday-Handelsspanne von nur 25 Punkten und Umsätze, die nur zwei Drittel des durchschnittlichen Tagesvolumens der vergangenen vier Wochen betragen, sprechen für sich: Die meisten Anleger blieben dem Markt zu Wochenbeginn fern. Ungeachtet dessen schob sich der DAX ein weiteres Stück nach oben.
Mit dem Anstieg über 4930 Punkte überschritt der Index das 61,8-prozentige Fibonacci-Retracement der jüngsten Korrekturbewegung von 4990 (Zwischenhoch vom 10. August) auf 4834 Punkte (Zwischentief vom 18. August). Deren unmittelbare Fortsetzung ist dadurch sehr unwahrscheinlich geworden.
Im Umfeld des allgemeinen Desinteresses gelang es dem DAX am Montag allerdings nicht mehr, auch noch den kurzfristigen, horizontalen Widerstandsbereich bei 4950/55 Zählern zu durchbrechen. Auf diesem Niveau war bereits vor eineinhalb Wochen gesteigerte Verkaufsbereitschaft zu erkennen. So verbrachte der Index den gesamten Handelstag zwischen 4930 und 4955 Punkten.
Am Dienstag wird der DAX der von verschiedenen Derivate-Emittenten berechneten, voraussichtlichem Eröffnungsindikation zufolge am unteren Ende dieser Tradingrange in den Handel starten. Mit einem Rücksetzer an die beiden nächstliegenden Unterstützungen bei 4910 und 4885 Punkten muss daher gerechnet werden (siehe Chart auf der folgenden Seite).
Durchbricht der Index hingegen die 4950er-Marke, dürfte er ohne weiteres auch den bestenfalls in der Psyche der Anleger existierenden Widerstand bei 5000 Punkten knacken. Denn im Chart ist derzeit auf diesem Niveau keine Trendgerade und auch keine horizontal verlaufende Barriere erkennbar.
Langfristige Analyse
Vor der 5400er-Marke stellen sich dem DAX keine mittel- oder langfristigen Widerstände entgegen. Doch wenn der Index dieses Niveau erreicht, hat er seit dem Tief im März 2003 mehr als 145 Prozent zugelegt. Spätestens dann ist daher mit einer größeren Konsolidierungsbewegung zu rechnen, bevor er die Reise weiter in Richtung der nächsten Barriere bei 6300 Punkten fortsetzt.
Bereits jetzt hat der Relative-Stärke-Index auf Wochenbasis berechnet ein Niveau erreicht, dass er zuletzt Anfang 2000 gesehen hatte. Auf Rekordwerte dieses Oszillators folgte stets eine Korrektur. Kommt es dazu, dürfte der DAX zunächst wieder an die obere Begrenzungslinie des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals zurückfallen, aus dem er Anfang Juli nach oben ausgebrochen war.
Sie notiert derzeit bei rund 4780 Punkten, dürfte jedoch im Falle einer größeren Welle von Gewinnmitnahmen nur für einen Zwischenhalt auf dem Weg nach unten sorgen. Erst an der ehemaligen Barriere bei 4640 Zählern wäre dann frühestens mit einer nachhaltigen Stabilisierung zu rechnen.
Quelle: BörseOnline