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Alt 11-08-2005, 21:07   #283
Starlight
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Sexy lohnt sich nicht

Es ist Sommer, und die Röcke werden kürzer – bisweilen auch am Arbeitsplatz. Aufklärung hin, Emanzipation her, immer noch versucht so manche ehrgeizige Frau in der Karriere ein wenig schneller voranzukommen. Ob das moralisch vertretbar ist oder nicht, sei einmal dahingestellt. Funktionieren tut das Konzept jedenfalls nicht.

Sex sells? – Das kann schon sein, aber nicht am Arbeitsplatz. Und auch nicht im Umfeld einer karriere-fixierten TV-Show. Viele Zuschauer wunderten sich nach den ersten Folgen der Donald-Trump-Show „The Apprentice“ über den Chef. Der hatte nämlich für einige Management-Aufgaben ein Männer- gegen ein Frauen-Team antreten lassen. Die Herren der Schöpfung verloren vier Mal in Folge, nicht zuletzt, weil die Kostüme der Damen von Folge zu Folge immer knapper wurden und das Team so mehr Eis verkaufen und mehr Kunden für andere Ventures gewinnen konnte.

Nur nicht prüde sein, mag daher nach ein paar Wochen die erste Lektion für manche Zuschauerin gewesen sein. Doch dann kam Trump. Und ausgerechnet der größte Macho in Corporate America, der mittlerweile zum dritten Mal mit einem Model verheiratet und Mit-Besitzer des „Miss Universe“-Wettbewerbs ist, machte dem sexy Treiben ein Ende. Er rate ihnen, so Trump zu den Damen, nicht länger auf die Sex-Karte zu setzen. Der Schuss könne schnell nach hinten losgehen.

Und genau das haben nun Wissenschaftler an der Tulane University in New Orleans (US-Bundesstaat Louisianna) bewiesen. Ihre Erkenntnis: Frauen, die sich im Berufsleben gerne sexy geben und auch mal mit dem Kollegen oder dem Chef flirten, werden weniger häufig befördert und verdienen weniger Geld als die züchtigen Mitarbeiterinnen.

Das ganze in Zahlen: 49 Prozent der von den Forschern befragten Frauen haben zugegeben, hin und wieder die Sex-Karte gespielt zu haben, mal über eine ausgedehnte Rückenmassage für den Chef, mal über eine mehr oder wenig eindeutigen Email, immer wieder aber auch nur über aufreizend knappe Kleidung.

Die Gruppe dieser Frauen berichtete im Durchschnitt über zwei Beförderungen und befand sich in der Gehaltsklasse größtenteils zwischen 50 000 und 75 000 Dollar.
Die 51 Prozent der Befragten, die sexy Verhalten am Arbeitsplatz in jeder Form ausschließen, waren hingegen im Schnitt drei Mal befördert worden und befanden sich in der Gehaltsklasse zwischen 75 000 und 100 000 Dollar.

Der Leiter der Studie, Professor Arthur Brief, zieht eine klare Bilanz: „Sex am Arbeitsplatz zahlt sich nicht aus“, so der Experte. Jedenfalls nicht finanziell.


Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc
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