Öl-Aktien: Kursgewinne winken
Angesichts der immer weiter steigenden Ölpreise haben Energiewerte bereits massive Kursgewinne verbucht. Sollen Anleger nun noch in diesen Bereich investieren? Eine Studie prophezeit dem Sektor weiter gute Kurschancen.
Die Fondsgesellschaft DIT (Deutscher Investment Trust) rechnet mit einem langfristigen Aufwärtstrend am Ölmarkt. "An der Situation historisch geringer freier Förderkapazitäten wird sich so schnell nichts ändern", meint Kai Stefani vom DIT.
Bisher hätten sich die Verbraucher in den Industrieländern von den höheren Preisen nicht beeindrucken lassen und ihr Verbraucherverhalten kaum verändert. Einer der Gründe hier dürfte die Tatsache sein, dass Öl in den siebziger Jahren preisbereinigt sogar knapp 100 Dollar kostete. Im Vergleich zum Ölpreisschock im Jahr 1973 sei der Preisanstieg im ersten Halbjahr 2005 als gering zu bezeichnen, heißt es.
Die Gewinne sprudeln
Die steigenden Ölpreise bescheren den Öl-Multis immer neue Rekordgewinne. Allein der weltgrößte Ölkonzern Exxon Mobil verdiente in den ersten sechs Monaten 15,5 Milliarden US-Dollar und damit 38 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Viele kleine Ölfirmen konnten ihre Gewinne sogar noch stärker steigern.
Kein Wunder, dass Öl-Aktien kaum zu bremsen waren. So legte der bekannte Brancheindex Amex Oil um rund 50 Prozent zu und ließ damit den gesamten Aktienmarkt weit hinter sich.
Doch auch über einen längeren Zeitraum entwickelten sich diese Papiere deutlich besser als der weltweite Aktienmarkt (s. Grafik "Vergleich zum Gesamtmarkt"). "Den Einbruch der Börsenkurse nach der Jahrtausendwende machte dieses Segment nicht mit", stellt der DIT fest.
Günstige Bewertung lockt
Selbst nach der starken Kursentwicklung sind die Aktien von Ölunternehmen auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) immer noch günstiger als die des Gesamtmarktes bewertet. (s. Grafik "KGV-Vergleich"). "Die zuletzt gute Entwicklung der Aktienkurse wurde durch den kräftigen Gewinnanstieg überkompensiert. Gemessen am KGV waren Energieaktien Mitte 2005 sogar etwas günstiger als ein Jahr zuvor", meint der DIT. Als eine weitere Stütze könnten sich die bisherigen Gewinnprognosen für die Öl-Konzerne erweisen, die "sehr konservativ" seien.
Dazu Fazit von DIT: "Von einer übertriebenen Euphorie am Markt für Energieaktien kann derzeit nicht gesprochen werden. Zwar ist denkbar, dass bei wieder sinkenden Ölpreisen einige kurzfristige orientierten Anleger durch übereilte Verkäufe die Kurse drücken, langfristig sollte der Aufwärtstrend bei Energieaktien jedoch intakt bleiben."
Quelle: ARD online
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