Hausse verpasst?
09:41 29.06.05
Es ist immer interessant, zu sehen, wie tendenziös die Berichterstattung über die Märkte ist – ganz nach Gusto. Denn hier greift die Pointe noch gründlicher um sich als an den Märkten selbst. Die neueste Story ist: Die Privatanleger haben die Hausse an den Aktienmärkten verschlafen.
Dazu lese ich folgenden Text, dessen Quelle ich nicht kenne und die auch nicht wichtig ist: "Privatanleger, sagt Franz-Josef Leven vom Deutschen Aktieninstitut in Frankfurt, hätten die Hausse total verschlafen. Nach Angaben des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) in Frankfurt hätten Privatanleger in den ersten fünf Monaten des Jahres netto 3,6 Milliarden Euro aus Aktienfonds abgezogen. Im Gegenzug hätten sie unterm Strich 15,2 Milliarden in Rentenfonds investierten - mehr als jemals zuvor.“
Nun gut, irgendjemand muss die Hausse immer verschlafen. Wenn nicht die einen, dann die anderen. Alle können die Hausse niemals mitmachen. Doch kann man die obigen Zahlen tatsächlich als Zeichen eines Versagens interpretieren? Die Kleinanleger haben Aktien verkauft – und eine mittelmäßige Hausse verpasst. Dafür haben Sie überproportional Renten gekauft – und dadurch die größte Hausse der Geschichte am Bondmarkt sehr effizient gespielt.
Viel cleverer kann man es nicht machen. Doch so langsam sollte man beginnen, die Positionen deutlich zu reduzieren. Bald müssen alle Bonds in den Händen der Bagholder sein.
Mit den besten Grüßen!
Bernd Niquet
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Schöne Grüße
OMI
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