Man könnte die Blattern kriegen
Von Klaus Veit, Frankfurter Neue Presse
Jeder Dorfverein und jeder Hühnerzüchter-Verband besitzt eine Satzung. Da steht dann auch drinnen, welche Ziele er verfolgt. Beispielsweise, dass er versucht, seine Sportart zu pflegen und sich verpflichtet, das Ansehen des Sports zu steigern.
Ähnliches dürfte auch in der Satzung der Fifa stehen. Doch der Fußball-Weltverband tritt das Interesse seines Publikums immer mehr mit Füßen. Es müsste doch gerade für diese Institution klar sein, dass Fans eines Clubs während der Sommerpause nervös mit den Füßen scharren, dass sie heiß darauf sind, ihre neue Mannschaft zu sehen.
Besonders, wenn der Club, in diesem Falle Eintracht Frankfurt, gerade aufgestiegen ist und beim ersten Training sieben Neuzugänge zu bewundern wären.
Der Fifa jedoch ist das völlig egal. Sie verbietet den Fans, dass sie am Donnerstag, also nach dem Finale des Confederations Cups, das Gelände des Waldstadions betreten.
Da könnte man die Blattern kriegen. Der Verdacht, der Fifa geht es längst nicht mehr um das Interesse am Fußball, sondern nur noch ums Geschäfte-Machen, wird von Tag zu Tag größer. Viel weiter kann sich ein Verband von seinen Anhängern kaum noch entfernen.
Nicht nur viele Fans haben von völlig unnötigen Restriktionen die Schnauze voll. Auch wir. Wir wollen den Fußball wieder im Mittelpunkt sehen, nicht irgendwelche Gebote und Verbote. Wir werden demnächst keine Termine von Fifa-Sponsoren mehr wahrnehmen, werden bei der Auswahl von Bildern möglichst darauf achten, dass keine Fifa-Sponsoren darauf zu sehen sind. Wir erwarten von der Fifa keine (positive) Reaktion. Denn wir haben die Hoffnung aufgegeben, dass da noch Leute mit gesundem Menschenverstand sitzen.
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