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Kein Urteil im Jackson-Prozess: Uneinige Geschworene vertagen sich auf Montag
Spannungen zwischen Journalisten und "Jacko"-Fans
Nach über einwöchigen Beratungen der Jury im Missbrauchprozess gegen Popstar Michael Jackson kann über den Stand der Urteilsfindung nur spekuliert werden. Fest steht, dass die zwölf Geschworenen Montag früh (Ortszeit) ihre Gespräche in Santa Maria fortsetzen sollen.
Nach über 28 Stunden hinter geschlossenen Türen haben die acht Frauen und vier Männer noch keine Entscheidung getroffen. Von offizieller Seite wurde nur bekannt, dass sich das Gremium am letzten Montag mit einer Frage an den Richter wandte. Der Sender CNN teilte unter Berufung auf nicht genannte Quellen mit, dass die Jury nun auch einige Zeugenaussagen erneut anhören wollte.
Richter Rodney Melville, der während des Prozesses eine strikte Schweigepflicht vorgab, hat keine Einzelheiten über den Stand der Beratungen bekannt gegeben. Unterdessen sind vor dem Gerichtsgebäude die Sicherheitsvorkehrungen mit Blick auf die Urteilsverlesung verschärft worden. Bis zu 200 Beamte sollen bei möglichen Tumulten eingreifen. In den vergangenen Tagen war es häufig zu lauten Wortwechseln und Feindseligkeiten zwischen den rund 200 Fans und über 2000 Pressevertretern gekommen. Ein lautstarker Jackson-Anhänger muss nun nach polizeilicher Anordnung mindestens 20 Meter Abstand von einer Reporterin des Senders Court-TV halten.
Jacksons Vater, Joe Jackson, sagte einem CNN-Reporter, dass es dem Popstar soweit gut gehe. Er würde auf seiner Neverland-Ranch voll gespannter Ungeduld auf das Urteil warten. Der Angeklagte wurde zuletzt am Mittwoch bei einem Krankenhausbesuch in einer Ortschaft nahe seiner Neverland-Ranch in der Öffentlichkeit gesehen.
Anhand eines 98-seitigen Leitfadens müssen die Geschworenen in jedem der zehn Anklagepunkte zu einem einstimmigen Urteil kommen. Die Jury habe in Anbetracht der komplexen Vorwürfe noch nicht "ungeheuer lange" beraten, wurde der Prozessbeobachter Craig Smith von der "Santa Maria Times" zitiert.
Jackson soll im Frühjahr 2003 einen 13-Jährigen sexuell missbraucht und ihm Alkohol gegeben haben. Zudem soll er die Familie des Buben unter Druck gesetzt und quasi gefangen gehalten haben. Im Falle eines Schuldspruchs drohen dem Popstar bis zu 20 Jahre Haft. (apa/red)
Quelle: news.at
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