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Bitterer Abstieg: Österreich verabschiedet
sich mit Debakel aus der Eishockey-Elite
2:6 - Slowenien besiegelt den Gang in die B-Gruppe
Ex-99er Jan schießt ÖEHV-Team mit einem Hattrick ab
Nach acht Jahren in der Eliteklasse ist die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft aus der A-Gruppe abgestiegen. Die ÖEHV-Auswahl konnte die Mini-Chance auf den Klassenerhalt nicht nützen und schaffte auch keinen versöhnlichen Abschied. Die Österreicher unterlagen zum Abschluss der WM-Relegation Slowenien mit 2:6 (1:0,0:3,1:3) und spielen 2006 in der Division I. So wie am Vortag Österreich wartete diesmal Deutschland vergeblich auf Nachbarschaftshilfe und muss ebenfalls in die zweite Liga, Slowenien schaffte den Klassenerhalt.
Auf der WM im eigenen Land scheint ein Heim-Fluch zu liegen, auch bei der bisher letzten WM 1996 in Wien war Österreich abgestiegen. Diesmal hat die Mannschaft von Herbert Pöck aber schon vor dem abschließenden Spiel die Chance praktisch verspielt. Zumindest 8:0 hätten Kalt und Co. in der Innsbrucker Olympiahalle gewinnen müssen, jeder andere Sieg hätte die DEB-Auswahl gerettet. Doch letztlich stellten die Österreicher einen wenig schmeichelhaften WM-Rekord auf: Erstmals in der Geschichte von A-Weltmeisterschaften blieb der Gastgeber ohne Sieg.
Ein Harakiri-Spiel mit vollem Risiko hatte Teamchef Pöck angekündigt, und zunächst war auch Feuer im Spiel der Österreicher. Kaspitz sorgte vor rund 3.000 Zuschauern nach 4:06 Minuten für eine frühe Führung. Die rot-weiß-rote Auswahl, die an mehreren Positionen umgestellt worden war, dominierte das erste Drittel klar (12:3 Torschüsse), scheiterte aber im Abschluss und bekam vom russischen Schiedsrichter Bulanow auch Strafen in Serie aufgebrummt.
Jan schießt Österreich mit Hattrick ab
Im Mitteldrittel drehte Slowenien die Partie. Ivo Jan (26./PP), Marcel Rodman (35.) und Tomaz Razingar (37.) schossen die Slowenen nach Riga, wo im kommenden Mai die WM 2006 stattfindet. Verteidiger Gerhard Unterluggauer brachte im Schlussdrittel sein Team noch einmal heran (42./PP), mit seinen drei Treffern wurde er klar zum besten österreichischen Torschützen bei dieser WM und erzielte gleich viele Tore wie alle Stürmer zusammen. Allerdings war die Chance und damit der Elan längst dahin, der ehemalige Österreich-Legionär Ivo Jan sorgte mit zwei weiteren Treffern (46., 50.) für die Entscheidung.
Die Deutschen begleiten die ÖEHV-Auswahl, die das Turnier mit einem einzigen Punkt aus sechs Spielen (2:2 gegen Deutschland) beendete, in die erste Division. Wann und wo es um den Wiederaufstieg geht, wird Ende der Woche festgelegt. Die Teamchef-Frage soll nach der WM entschieden werden, dass der Vertrag von Herbert Pöck nach verpasster Olympia-Qualifikation und dem Abstieg aus der A-Gruppe verlängert wird, ist wohl ausgeschlossen.
ÖEHV-Team hadert mit Ausfällen
Die Ursachen für den Absturz nach der starken WM 2004 in Prag werden in den kommenden Tagen und Wochen analysiert. Die Ausfälle vieler Leistungsträgern (Divis, Brandner, Vanek, Koch, Dalpiaz, Ph. Lukas, Szücs) sind einer der Hauptgründe. Doch die ÖEHV-Auswahl schaffte es auch nicht, dem Druck eine Heim-WM Stand zu halten, als Mannschaft zu kämpfen, hielt taktische Vorgaben nicht ein und brachte sich mit vielen Strafen selbst immer wieder in Bedrängnis. (apa/red)
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