Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 16-03-2005, 08:58   #1979
Benjamin
TBB Family
 
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 10.373
Bei dieser Interpretation würde ich an einigen Stellen "Ja, aber..." ausrufen, wegen "Schönheit"....

Andererseits gefällt mir seine 4 - das Ende des Dreiecks - an der Stelle, wo er sie hat, weil das gut mit dem Langfristtrendkanal übereinstimmt.

Ich habe an der Stelle, an der er im ganz oberen Bild die blaue 3 hat, eine große rote B. Demnach nun zu einer verkürzten roten C runter - meiner 4- , etwas unter die langfristige Trendlinie, ein Running Flat. Danach sehr dynamisch und kräftig hoch zur 5, die viel höher als bei ihm läge und auch deutlich länger dauern würde. Dies sehe ich als ein Argument für meine Interpretation an, denn langfristig sollte der Yen erst noch tüchtig abwerten. Die Regierung hat doch in der Vergangenheit alles gemacht, um ihn zu schwächen (z. B. Geld drucken, Inflationspolitik), das sollte irgendwann Früchte tragen. Nach seiner Variante käme schon etwa ab August 2005 eine jahrelange Yen-Aufwertung. Wie soll man das fundamental verstehen?

Nach seiner Interpretation war Silvester für EUR/JPY völlig anders zu bewerten als bei EUR/USD, weil demnach zu dem Zeitpunkt dort wellentechnisch kein Meilenstein war. Bei anderen Währungen scheint mir Silvester aber ein sehr wichtiger Meilenstein gewesen zu sein.

Falls natürlich meine Expanded bzw. Running Flat-Variante bei EUR/USD doch nicht stimmen sollte, dann müßte eine Alternative her, die das Silvestertop dort vernünftig erklärt.

Die rote i (der aktuellen Aufwärtsbewegung) halte ich hinsichtlich der Regeln für machbar, aber problematisch, denn ein LDT läßt sich dort schlecht zählen, schon gar kein klassischer Impuls. Er braucht an der Stelle aber entweder ein LDT oder einen Impuls. An der Stelle hatte ich auch schon geknobelt und mich für die dort imo plausiblere korrektive Zählweise entschieden. Mit dieser Entscheidung kollabiert aber die ganze Interpretation oben von ihm. Mich würde interessieren, wie er diese Welle im Detail durchzählt.

Ist aber Schall und Rauch. Wenn man es bei Shorts ganz klassisch spielt mit dem Trendkanal + Stop-Buy kann im Grunde wenig passieren: Man wäre höchstens im Cash geblieben.

Andererseits wäre der Unterschied kurzfristig nicht einmal groß: Der Trendkanal bei mir würde diese Woche nicht gebrochen werden, es käme zu einem weiteren Hochlaufen, dessen Ende er mit der roten 1 in seinem unteren Bild kennzeichnen würde, ich mit der b eines Flats/ZigZags (Der Unterschied zwischen Flat/ZigZag liegt in der Welligkeit der Abwärtswelle ab Silvester). Danach würden wir beide einen Abwärtsmove erwarten: Er einen 3-welligen zu seiner 2, ich einen 5-welligen zur C meines Flats (ZigZag), deren Ende ich mit der großen roten (4) bezeichne. Dies ist hinsichtlich EW der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Zählungen: Diese (4) läge bei mir ein Low nach rechts verschoben (also später) gegenüber der Version von Oni. Danach ginge es bei uns beiden rauf: Bei ihm zur 3 der 5, 4 der 5, 5 der 5, bei mir würde die 5 erst beginnen mit allen 5 Unterwellen. Er wäre also schneller durch mit seiner Version als ich mit meiner. Der Unterschied würde also wohl erst recht spät offensichtlich werden.

Noch'n Argument:
Gold hatte einen großen 5-welligen Downmove absolviert (imo: a eines ZigZags) und korrigiert den gerade nach oben. Ich vermute sehr stark: 3-wellig nach oben (imo: b eines ZigZags). Danach wieder 5-wellig abwärts (imo: Die c des ZigZags).
Langfristig sieht man schön, dass Gold und EUR/USD einigermaßen korrelieren. So, ONI hat eine entgegengesetzte Welligkeit beim Euro (hier EUR/USD) drauf als beim Gold: Da, wo Gold 5-wellig runter geht, geht Oni 3-wellig runter; wo Gold imo 3 wellig raufgehen wird, da sieht er einen 5-welligen Impuls. Warum diese Unterschiedlichkeit Sinn machen soll, das kapiere ich nicht. Denn nach meiner Auffassung sind die Dinge vielfältig miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig, daher macht es imo immer Sinn, über den Tellerrand zu schauen und "benachbarte" Assets und deren Wellenbild auch anzuschauen. Nach meiner Version laufen beide Assets im analogen Wellenmuster - was ich als Argument für meine Version werte. Ist nicht zwingend (schon weil EUR/USD nicht = EUR/JPY nicht = Gold ist), aber ein Indiz. Es gibt mindestens einen Profi, der u. a. auch mit Elliott arbeitet, der die These vertritt, jedes Asset ist streng isoliert zu betrachten, Analogieschlüsse über den Tellerrand sind quasi "regelwidrig". Ich teile diese Meinung gerade beim Deviesenmarkt nicht - da hängt imo über die Crosses doch alles mit allem zusammen, wenn auch die Wechselwirkung im Einzelfall jeweils variiert. Ein anderer Profi (Dietmar Rübsamen), der nicht mit EW arbeitet, hat demgegenüber sogar ein Buch (Technische Kumulationsanalyse) geschrieben darüber, wie man solche "Tellerrandblicke" methodisch ausnutzen kann, um sein eigenes Trading zu optimieren. Seinen Ansatz wende ich intuitiv auch an, aber (noch) nicht mit der genauen Methodik, die er empfiehlt. Aber in dem Buch schreibt er leider auch über Elliott. Leider zu wenig fundiert, ein Kurzabriss dieser Methode, nicht ausreichend. Konsequenterweise lautet sein Urteil im Buch: Elliott kann man vergessen. Sorry, er ist ein guter Analyst, aber er hat ganz offenbar Elliott nie lange genug geübt, um es wertzuschätzen. Diese Methode ist wie eine Sprache: Erst wenn man sie jahrelang anwendet und die Zusammenhänge der Muster immer schneller erahnt, gelangt man über den Anfangsfrust hinaus und es macht Spaß (Ich selber empfinde mich als "so allmählich besser werdend"). Seine EUR/USD-Langfristprognose in dem Buch, die er mit Elliott abgeleitet hat, ist denn auch gründlich in die Hose gegangen. Aber andererseits: Rückblickend kann jeder gut lachen.
Wie auch immer, hier kann man die Sache sehen:


Gold in Dollars (schwarz) und EUR/JPY (grau), 5 Jahre:

6 Monate:

Geändert von Benjamin (16-03-2005 um 11:34 Uhr)
Benjamin ist offline   Mit Zitat antworten