Thema: Omv Ag
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 08-03-2005, 08:04   #7
Goldfisch
TBB Family
 
Benutzerbild von Goldfisch
 
Registriert seit: Mar 2004
Ort: NRW
Beiträge: 2.308
07. März 2005
14:41 OMV will sich mit Pipeline aus südostbayerischer "Insellage" befreien

Bayern will Ethlyen-Pipeline von Oberbayern nach Ludwigshafen zur Hälfte bezuschussen
Trennlinie
München - Die OMV Aktiengesellschaft will die "Insellage" ihrer Ethylen-Produktionsanlage im so genannten südostbayerischen Chemiedreieck durch eine Pipeline nach Ludwigshafen beseitigen.

Nur so könnten auf Dauer die etwa 25.000 Arbeitsplätze in der Region um Burghausen gesichert werden, sagte OMV-Generaldirektor Stellvertreter Gerhard Roiss am Montag in München.

360 Kilometer lange Pipeline

An den auf 120 bis 140 Millionen Euro veranschlagten Kosten für die 360 Kilometer lange Pipeline beteiligt sich neben OMV die Ruhr Oel GmbH, die eine Ethylen-Produktion in Münchsmünster bei Ingolstadt betreibt, sowie zum kleineren Teil die Ethylen-Verbraucher Basell (BASF), Borealis, Clariant und Vinnolit.

Der Freistaat Bayern beabsichtigt, das Projekt mit 50 Prozent der Kosten zu bezuschussen. Ob die EU-Kommission dies genehmigt, ist allerdings noch offen, teilte Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU) mit.

"Höchst unflexible Insellage"

Derzeit besteht nur eine Ethylen-Pipeline zwischen dem südostbayerischen Chemiedreieck Burghausen-Trostberg-Gendorf und der Ethylen-Produktionsanlage von Ruhr Oel in Münchsmünster. Dieser "bayerische Ethylenverbund" mit einer Produktion von 650.000 Tonnen Ethylen pro Jahr sei wegen seiner "Insellage" höchst unflexibel, erklärte Roiss.

Da sich Ethylen als wichtiger Grundstoff für die chemische Industrie nur per Pipeline transportieren lässt, sind OMV und Ruhr Oel auf die angeschlossenen Abnehmer angewiesen. Beim Ausfall eines Abnehmers des Etylenverbundes könnte in einem "Dominoeffekt" der ganze Verbund gefährdet werden, erklärte Roiss. Zudem seien die Wachstumsmöglichkeiten der Betriebe stark eingeschränkt.

Jahresproduktionskapazität von 340.000 Tonnen

Die südostbayerische OMV-Raffinerie in Burghausen mit einer Jahresproduktionskapazität von 340.000 Tonnen soll daher über Münchsmünster mit dem deutschen Petrochemie Standort Ludwigshafen/Mannheim verbunden werden.

Dieser wiederum ist bereits über eine Ethylen-Leitung an die Chemiestandorte in Nordrheinwestfalen, den Niederlanden und Belgien angeschlossen. Die geplante 360 Kilometer lange "Ethylen-Pipeline-Süd (EPS)" soll bereits 2007 den Betrieb aufnehmen, betonte Roiss.

Folgeinvestitionen

Der Bau der EPS könnte in Südostbayern Folgeinvestitionen auslösen, die auch neue Arbeitsplätze schaffen, sagte Roiss. So habe die Borealis Polymere GmbH die Absicht, eine Polypropylen-Anlage zu errichten. Ethylen ist ein farbloses, schwach riechendes und brennbares Gas, das durch die Spaltung von Erdölprodukten bei hohen Temperaturen (Cracken) gewonnen wird.

Aus Ethylen werden eine Vielzahl von Kunststoffen wie Polyethylen, PVC und Polystyrol hergestellt, die zu zahlreichen Produkten des täglichen Lebens wie PET-Flaschen, Verpackungsfolien, Isoliermaterial, Fußbodenbeläge, Fensterprofile und Fahrzeugarmaturen verarbeitet werden. (APA)

PS. aktueller Chart ist oben
__________________
"Es gibt tausende Möglichkeiten, sein Geld auszugeben, aber nur zwei, es zu erwerben: Entweder wir arbeiten für Geld oder das Geld arbeitet für uns."

Bernhard Baruch
Goldfisch ist offline   Mit Zitat antworten