Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 10-02-2005, 14:38   #7
OMI
Gründungsmitglied
 
Benutzerbild von OMI
 
Registriert seit: Sep 2000
Ort: Bayern
Beiträge: 82.686
HIer nochmal ein längerer Artikel dazu:

10.02.
Nordkorea will Arsenal von Atomwaffen ausbauen

Nordkorea hat erstmals offiziell den Bau von Nuklearwaffen zugegeben. Gleichzeitig verkündete das Regime den Ausstieg aus den internationalen Verhandlungen über das Atomprogramm des Landes. Die Waffen dienten der Selbstverteidigung und richteten sich gegen die Absicht der USA, Nordkorea zu isolieren, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung des Außenministeriums, die von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreitet wurde. Die USA riefen die kommunistische Führung in Pjöngjang unmissverständlich auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Atomgespräche ausgesetzt
Die Teilnahme an den Atomgesprächen werde ausgesetzt, weil die USA auf den Sturz der Regierung in Pjöngjang hinarbeiteten, hieß es in der Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums. Die Absage gelte für eine "unbefristete Periode". Damit nicht genug: Pjöngjang will sein Atomwaffenarsenal nach eigenen Angaben noch ausbauen. Die USA bedrohten das Land mit einem Nuklearangriff, so dass Pjöngjang entsprechende Maßnahmen ergreifen müsse, so die Begründung.


"Feindselige Politik"
Nordkorea sei grundsätzlich an den Gesprächen interessiert, diese könnten aber wegen der "feindseligen Politik" der USA nicht fortgesetzt werde, teilte das Außenministerium mit. Die Regierung sei verärgert über jüngste Äußerungen der neuen US-Außenministerin Condoleezza Rice, die Nordkorea als "Außenposten der Tyrannei" bezeichnet hatte. "Dies beraubte die Demokratische Volksrepublik Korea jeder Rechtfertigung der Teilnahme an den Sechsergesprächen", hieß es in der Erklärung.


Rice: Pjöngjang vertieft Isolation
Sollte die Erklärung des Regimes zutreffen, "dann vertiefen die Nordkoreaner ihre Isolation nur noch", warnte Rice in einer ersten Reaktion. Die Internationale Gemeinschaft habe sehr deutlich gemacht, dass es im Interesse der Stabilität in der Region keine Atomwaffen auf der koreanischen Halbinsel geben dürfe. Sie hoffe, dass die Gespräche zum Ausstieg aus dem Atomprogramm "bald" fortgesetzt werden könnten. Die Welt biete Nordkorea "einen Ausweg, und den sollten sie nutzen".


Gespräche ohne Ergebnis
Bei den Sechser-Gesprächen versuchten die USA, Russland, Japan, China und Südkorea, die Regierung des kommunistischen Landes zur Einstellung ihres Atomprogramms zu bewegen. Der Streit mit Washington um Nordkoreas Nuklearprogramm schwelt seit Herbst 2002. Ende Juni war die dritte und bislang letzte Runde der Sechsergespräche ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen.


Widersprüchliche Angaben Bisher machte das Regime widersprüchliche Angaben zu seiner Atompolitik: Der nordkoreanische Regierungschef Kim Jong Il hatte mehrfach bestritten, dass der Staat nach einem Atomprogramm trachtet. Im vergangenen September hatte Vize-Außenminister Choe Su Hon vor der UN- Generalversammlung dagegen erklärt, sein Land habe bereits waffentaugliches Plutonium zum Bau von Atomwaffen verwendet.


"Achse des Bösen"
Die Nachbarstaaten und die USA waren ohnehin stets misstrauisch: Washington geht seit längerem davon aus, dass Pjöngjang einige Atomwaffen hat. Die USA rechnen das Land zusammen mit dem Iran und dem Irak der "Achse des Bösen" zu. Japans Regierungschef Junichiro Koizumi sagte am Donnerstag, er werde sich um eine Wiederaufnahme der Gespräche bemühen.

Quelle: t-online
__________________
Schöne Grüße
OMI
OMI ist offline   Mit Zitat antworten