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Alt 24-01-2005, 10:00   #1361
oegeat
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Nach einer drastischen Aufwärtsbewegung in den vergangenen Monaten hat der Euro gegenüber dem US-Dollar vor einigen Wochen ein neues markantes High bei 1,3667 USD markiert. Seitdem ist die europäische Gemeinschaftswährung in eine Korrektur übergegangen. Im Verlaufe der letzten drei Handelswochen hat sich die Abwärtsdynamik jedoch deutlich abgeschwächt. Gleichzeitig hat der Euro sein aktuelles Low im oberen Bereich einer sehr bedeutsamen Unterstützungszone markiert. Diese Zone lässt sich aus zwei Hochpunkten ableiten, welche zu Beginn des letzten Jahres ausgebildet wurden. Die Unterstützungszone erstreckt sich von 1,2868 USD bis 1,2927 USD. Mit dem aktuellen Low bei 1,2919 USD muss diese Zone daher zunächst als bestätigt angesehen werden. Daraus folgt, dass die gegenwärtige Korrektur auch weiterhin als eine solche gewertet werden muss. Von einer generellen Trendumkehr kann auf keinen Fall gesprochen werden!


Chart 1: EUR/USD Weekly-Chart - Unterstützung bestätigt

Die strategische Bedeutung dieser Unterstützungszone wird wesentlich deutlicher, wenn man die Fibonacci-Retracements für den Zeitraum der letzten großen Aufwärtsbewegung hinzuzieht. Mit einem Low bei 1,1759 USD und einem High bei 1,3667 USD ergibt sich das minimale Korrekturpotenzial (38,2%-Retracement; logarithmische Skalierung) bei 1,2904 USD. Diese Marke wurde mit dem aktuellen Low fast punktgenau getroffen (es fehlten lediglich 15 Pips). Sollte es dabei bleiben und die Unterstützungszone halten, muss diese Korrektur als marktbereinigend und (für die mittlere Frist) positiv interpretiert werden.
Sollte die Unterstützungszone in den kommenden Tagen dagegen unterschritten werden, spitzt sich die Situation etwas zu. Aus rein charttechnischer Sicht befindet sich eine bisher unbestätigte Unterstützung im Bereich von 1,2460 USD. Hier fällt wiederum auf, dass sich das 61.8%-Retracement (maximales Korrekturpotenzial) in unmittelbarer Nähe befindet (1,2454 USD). Damit muss dieser Marke eine erhöhte Bedeutung beigemessen werden. Eine Unterschreitung dieser Marke hätte für die mittlere Frist negative Folgen. In diesem Fall müsste als potenzielles Kursziel der Bereich zwischen 1,1759 USD und 1,1932 USD in Betracht gezogen werden.


Chart 2: EUR/USD Weekly-Chart mit Fibonacci-Retracements (logarithmische Skalierung)


Markttechnische Analyse

Auch wenn die charttechnische Situation derzeit noch gut aussieht, deuten die markttechnischen Indikatoren auf eine weiterführende Korrektur hin. Im Trendfolger MACD haben sich leichte negative Divergenzen gebildet, d.h. die jeweils neuen Highs im Chartverlauf des Euros sind nicht durch neue Highs im Indikator bestätigt worden. Da sich die Indikator-Highs jedoch immer auf nahezu gleichem Niveau befinden, kann die Bedeutung dieser Divergenzen in Frage gestellt werden. Unstrittig ist aber, dass in der Vergangenheit eine Umkehr auf diesem Niveau stets zu einer mehrwöchigen Korrektur geführt hat!
Diese Tatsache wird auch vom Oszillator (RSI-Index) bestätigt. Auf Weekly-Basis folgt der Verlauf dem des MACD. Immer wenn der RSI aus seiner oberen Extremzone abgetaucht ist, wurde eine Korrektur eingeleitet.
Im Juni 2003 bzw. im Februar 2004 hat der EURO nach der Markierung eines markanten Highs 9,82% bzw. 9,03% verloren. Sollte sich die Geschichte wiederholen, so muss mit weiteren Abwertungen des Euros gerechnet werden. Der aktuelle Kursverlust, gemessen vom letzten High, beträgt nämlich gerade mal 5,47%. Sollte die aktuelle Korrektur zu Verlusten zwischen 9,00% und 10,00% führen, so kann mit Kursen zwischen 1,2300 USD und 1,2437 USD gerechnet werden.


Chart 3: EUR/USD Weekly-Chart - Indikatoren deuten weitere Kursverluste an


FAZIT

Trotz der Markierung eines neuen markanten Highs und der eingeleiteten Korrektur sieht die charttechnische Situation des EURO gegenüber dem US-Dollar verhältnismäßig gut aus. Sollte die Korrektur bereits in der vorletzten Woche ihr Ende gefunden haben, kann mit weiteren Kurssteigerungen in den kommenden Handelswochen gerechnet werden.
Die Analyse der Indikatoren lässt dieses Szenario jedoch relativ unrealistisch erscheinen. Vielmehr sollten sich die Marktteilnehmer auf eine Fortsetzung der Korrektur einstellen. Als letztendliche Bestätigung bzw. als Trigger kann die Unterstützungszone bei 1,2868/2927 USD genutzt werden.

hier inkl. Charts ! bitteschön
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