TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR vom 21. DEZEMBER
Allgemeine Beurteilung
In der Spitze holten die meisten der von uns beurteilten Aktien-Indizes am gestrigen Handelstag ihre Freitagsverluste zum Teil deutlich auf. In diesem Zusammenhang gelang dem italienischen MIB 30 sogar ein neues Bewegungs- und Jahreshoch, der spanische IBEX 35 scheiterte nur knapp an einem neuen Rekord.
In der zweiten Tageshälfte ließ der Nachfragesog jedoch wieder leicht nach, um in den US-Märkten am Ende sogar „die Flügel zu strecken“. Hier blieb dann zum Handelsende hin kaum noch etwas übrig, von einem ursprünglich freundlichen Wochenstart.
Damit scheint sich unsere per Montag abgewandelte Erwartungshaltung durchzusetzen. Als Eckpunkte unserer jetzigen Marktmeinung, können wir folgende Fakten festhalten:
- es mehren sich die Indizien, die ein vorläufiges Ende des im taktischen Sinne erwarteten Kursanstieges auf neue Jahreshochs erwarten lassen. Wir gehen davon aus, dass es kurzfristig nicht mehr zu den Überwindungen der Konsolidierungszonen kommen wird, die sich in den meisten Indizes bereits mit unterschiedlich starker Ausprägung entwickeln. Damit weichen wir von unserer bisher kurz- / wie mittelfristig optimistischen Meinung zu den Aktienmärkten, die wir noch bis Ende letzter Woche favorisierten, ab.
- wir unterstellen aktuell, dass eine Fortsetzung der seitwärts ausgerichteten Konsolidierungstendenz in den einzelnen Indizes das derzeit realistischste Szenario sein sollte, wobei sich im Zusammenhang mit der sich wieder deutlich abschwächenden Markttechnik die Wahrscheinlichkeit plötzlicher und drastischer Bewegungsimpulse in beide Richtungen erhöht.
Fassen wir die zur Zeit dominierenden Kursentwicklungsphasen zusammen, so lassen sich folgende Aussagen treffen:
- klar ausgeprägte Konsolidierungs- / Schiebezonen liegen uns im EUROSTOXX 50, aber auch im deutschen DAX, im französischen CAC 40, sowie in beiden NASDAQ´s vor. Der britische FTSE 100 hatte sich in den letzten Wochen bereits chart- wie markttechnisch eingetrübt und begonnen, einen klar begrenzten Abwärtstrendkanal auszubilden, konnte sich in den letzten Tagen jedoch ebenfalls stabilisieren und den Kanal in Form einer seitwärts gerichteten Schiebezone verlassen.
- dem stehen intakte Aufwärtstrends in den europäischen Börsenbarometern IBEX 35 und MIB 30 entgegen, ebenso in den US-Standardwerte-Indizes Dow Jones und S&P 500 Index. Beide letztgenannten Indizes zeigen seit zwei Tagen zwar ebenfalls eine zunehmende Abgabebereitschaft und erneut rückläufige Schwungkraft, dennoch liegen uns auch hier definitionsgemäß noch immer gültige Aufwärtstrends vor.
- an den asiatischen Börsen bleibt das Bild im mittelfristigen Zeitfenster unverändert differenziert, kurzfristig dominieren laufende Aufwärtsimpulse. Im Nikkei 225 bestimmt eine seitwärts ausgerichtete Konsolidierung zwischen den Kursniveaus um 10600 und 11400 das strategische Bild, taktisch liegt uns ein Aufwärtsimpuls vor, der auch heute seine Bestätigung findet. Per gestern wurde die Widerstandsebene bei 11107 per Schlusskurs knapp überwunden, aktuell steht die nächst höhere Hürde bei 11268 auf der Agenda.
- im hongkonger HSI durchläuft die Kursentwicklung eine Stabilisierung auf hohem Niveau, wobei uns hier möglicherweise gute Chancen vorliegen, dass der HSI vorerst auch weiterhin (oder erneut) zu den stärksten Indizes zählen wird.
In der Konsequenz orientieren wir uns nun wie folgt:
(1) den Regelwerken und Taktiken folgend, welche wir im Zusammenhang mit eher kurzfristigen Strategien verfolgen und im Morgenkommentar beschreiben, sind wir aktuell strategisch neutral und konzentrieren uns hier eher auf taktische Trading-Chancen.
(2) innerhalb des Wagner & Lang Universal Aktiv-Fonds kombinieren wir dagegen strategische und taktische Strategien, um eine möglichst breite Palette an Marktchancen nutzen zu können. Für Interessenten stellen wir seit Anfang letzter Woche ein tägliches, kostenloses Newsletter zur Verfügung, welches die täglichen Handelsaktivitäten innerhalb des Fonds abbildet und bespricht. Sollten Sie Interesse daran haben, können Sie es kostenfrei unter
sales@wagner-lang.com bestellen.
(Randmärkte)
(Brent-Crude-Oil)
Sehe wir uns die Randmärkte an, fällt lediglich der Öl-Preis etwas auf, der sich in den letzten Tagen deutlich erholen konnte und nahezu problemlos die Widerstandshürden „knackte“. Brent-Crude-Oil schoss in vier Handelstagen praktisch von Kursen um die 37 USD auf 43.52 USD (gestriges Tageshoch). Markttechnisch bleibt der Öl-Preis deutlich überhitzt. Auf Grund dieser markttechnischen Verfassung und der Tatsache, dass das nächste Widerstandsband um 44.42 / 44.83 USD zum Greifen nahe ist, rechnen wir mit einer gesteigerten Reaktionsbereitschaft in der Preisentwicklung.
(USD)
Auf der Währungsseite gibt der USD gegenüber EURO und YEN wieder leicht ab. Im Wechselkursverhältnis EURO / USD dominiert dagegen auch weiterhin eine intakte Konsolidierungszone, wobei auffälligerweise innerhalb dieser Zone die Nachfrage nach EURO tendenziell zu überwiegen scheint. In dieser Konsequenz liegt unser Augenmerk auf der 1.3443 / 1.3469 USD, der laufenden Widerstandshürde gegenüber dem EURO (bzw. Unterstützung für den USD). Sollte es zu einem Bruch dieser Hürde kommen, lassen sich keine weiteren Chartmarken mehr sinnvoll herleiten.
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Fazit:
Noch geht unserer Ansicht nach eine nicht unerhebliche psychologische Belastung für die Marktteilnehmer über den Öl-Preis-Anstieg aus. Sollte dieser in die erwartete Reaktion übergehen, könnte dieser Aspekt der Aktienseite Unterstützung liefern.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!
Uwe Wagner
Quelle: SysTrade