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Alt 20-12-2004, 00:05   #88
Starlight
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CHART-KOLUMNE: Auf der Aktienseite lässt die Entscheidung auf sich warten




HAMBURG (S-T Systemtrade) - Am Freitag verfielen die Dezember-Kontrakte. Und
dafür sahen wir vergleichsweise wenig Umsatz an den Terminbörsen, ebenso eine
geringe Schwankungsbreite in den Vortagen. Die Märkte "dümpeln" förmlich ihrem
"Jahresabschluss" entgegen.

Auf der Aktienseite ist es derzeit schwierig, wirklich auffallende
Kursbewegungen zu finden, welche die grundsätzliche und seit Tagen unveränderte
Ausgangslage nachhaltig beeinflussen / verändern könnten. Nahezu alle der von
uns beurteilten und analysierten Indizes bewegen sich weiterhin innerhalb
übergeordneter, intakter Aufwärtstrends auf Wochenbasis, während auf Tagesbasis
entweder seitwärts ausgerichtete Konsolidierungszonen dominieren bzw. auch hier
die Aufwärtsbewegungen wieder zaghaft aufgenommen werden.

Innerhalb Europas gehören weiterhin der spanische IBEX 35 und der
italienische MIB 30 zu den trendstärksten Börsenbarometern. Hier liegen uns
nicht nur auf Wochenbasis, sondern auch auf Tagesbasis jeweils ein intakter
Aufwärtstrend vor, chart- wie markttechnisch bestätigt.

In seitwärts ausgerichteten Konsolidierungszonen verharren ebenfalls
unverändert zu den Aussagen der letzten Handelstage der EUROSTOXX 50, der
deutsche DAX, sowie der französische CAC 40. Der britische FTSE 100, dem wir in
den letzten Kommentaren immer wieder einen abwärts ausgerichteten Trendkanal
auswiesen, konnte diesen am Donnerstag per Schlusskurs auf der Oberseite
verlassen, womit sich möglicherweise auch hier zumindest eine Verbesserung in
Richtung neutrales Bewegungsverhalten einstellt.

In den US-Indizes hat sich ebenfalls nichts gravierendes verändert zu den
Aussagen und Beurteilungen der Vortage:

In beiden Standardwerte-Indizes Dow Jones und S&P 500 Index, liegen uns
intakte Aufwärtstrends vor, erst am letzten Donnerstag wurden hier neue
Bewegungshochs markiert. Beide NASDAQ´s dagegen, laufen innerhalb einer
potentiellen Konsolidierungszone, deren obere Begrenzung (1631 im NASDAQ 100 und
2164 / 2171 im NASDAQ Comp.) zumindest bisher Bestand zeigt und auch als
"bestätigt" betrachtet werden kann.

Technisch auffallend ist die Kursbewegung im japanischen Nikkei 225.
Grundsätzlich zwar weiterhin neutral, innerhalb einer seit Monaten gültigen
Konsolidierungszone, konnte er am Freitag kräftig zulegen und erreichte bereits
in der Spitze den 11100er Widerstand, den er im Hoch sogar temporär leicht
überschritt. Am allgemeinen Bild ändert diese Entwicklung nichts, kurzfristig
ist dieser Kursanstieg jedoch interessant, da jetzt wider Widerstände ins Spiel
kommen, welche entweder (bei ihrer Überwindung) zu einer Impulsbeschleunigung
führen können oder eine Impulsumkehr erzwingen und somit zu einer Fortsetzung
der Konsolidierung führen.

Als allgemeines Fazit können wir festhalten: wir ändern vorerst nichts an
unserer allgemeinen und grundsätzlich optimistischen Erwartungshaltung im
Hinblick auf eine erwartete Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. Einen großen Teil
der Indizes beurteilen wir unverändert als strategisch interessant. Im
kurzfristigen Zeitfenster wird diese optimistische Grundfassung entweder
bestätigt oder steht mehr oder weniger im Rahmen des Möglichen - hier
"schleppen" sich die Indizes noch immer knapp an der oberen Widerstandsebene
ihrer laufenden Konsolidierungszonen entlang.

RANDMÄRKTE

An den Randmärkten fallen zwei Aspekte zum Wochenende hin auf:

(1) der USD behauptet bisher seine Konsolidierungstendenz gegenüber dem EURO
und dem japanischen YEN. Hier bestätigte sich zumindest per Donnerstag zunächst
die Ausbildung einer jungen Konsolidierungszone, welche wir im
Wechselkursverhältnis zum USD in den Bereichen um 1.3461 / 1.3469 USD und 1.3136
USD auf der Unterseite abgrenzen.

(2) der Öl-Preis zog in den letzten Handelstagen wieder kräftig an. Im
Brent-Crude-Oil lag die Reaktionsspitze am Donnerstag bei 41.48 USD und
erreichte damit die aktuell gültige obere Begrenzungslinie des noch immer
(zumindest charttechnisch) gültigen Abwärtstrends.

Im Bund-Future dominiert eindeutig und unverändert ein übergeordneter
Aufwärtstrend, der per letztem Donnerstag zwar leicht korrigierte, grundsätzlich
jedoch chart- wie markttechnisch bestätigt wird.
^
DAX

Widerstände: 4233 (O - steht zur Disposition);
Unterstützungen: 4131 (u), 4101 / 4078 (u), 3983 (u), 3848 / 3836 (u);°

Auch zum Wochenende hin bleibt die kurzfristig interessante bzw. auch
kritische Marktverfassung im DAX / FDAX unverändert zu den Ausführungen der
Vortage. Seit drei Tagen tritt der deutsche Markt praktisch auf der Stelle und
schleppt sich an der oberen Begrenzung der jüngst ausgebildeten
Konsolidierungszone entlang, in unmittelbarer Nähe zu seinem gültigen
Jahreshoch.

Markttechnisch hat sich die Verfassung im DAX in den letzten Tagen etwas
aufgehellt. So liegt uns wieder ein so genanntes long-set-up vor, auch wenn
dieses nicht als stabil ausgewiesen wird, mit Blick auf die Entwicklung der
Schwungkraft, ist der Markt als neutral zu beurteilen.

Ziehen wir unsere Schlussfolgerungen aus der derzeitigen Marktverfassung,
können wir folgende Überlegung festhalten:

(1) strategisch gesehen, bleiben wir für den DAX optimistisch, noch
unterstellen wir, dass der Index gute Chancen hat, seine Aufwärtsbewegung
fortzusetzen.

(2) im kurzfristigen Zeitfenster liegt unser Hauptaugenmerk auf der
aktuellen Begrenzung der laufenden Konsolidierungszone, welche im Index im
Bereich um 4233 definiert und in der Praxis zwar schon mehrere male leicht
durchhandelt wurde, aber noch immer auf genanntem Niveau belassen wird. Gelingt
dem DAX kurzfristig (!) die Überwindung dieses Kursniveaus, rechnen wir noch
einmal mit einer Beschleunigung der Schwungkraft auf der Oberseite und in der
Folge mit deutlich steigenden Kursen.

(3) prallt der DAX dagegen am oberen Zonenbereich ab, werden wir mit einer
temporären Fortsetzung der Konsolidierungsphase rechnen müssen. Dieses Szenario
präferieren wir aktuell jedoch nicht. Müsste man sich festlegen, mit welcher
Wahrscheinlichkeit eine Trendfortsetzung zu erwarten ist, würden wir bei unserer
60:40 bleiben.

---Uwe Wagner---


(S-T Systemtrade)
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