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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 14. DEZEMBER 2004
Allgemeine Beurteilung
Mit zum Teil recht beachtlichen Kursgewinnen auf der Aktien- und Rentenseite, startete die neue Handelswoche. Die wohl herausragenden, zumindest zu erwähnenden Highlights sind neue Bewegungshochs im IBEX 35 (Spanien) und im MIB 30 (Italien), aber auch im amerikanischen S&P 500 Index. Der Dow Jones, vom Jahreshoch noch gute 100 Indexpunkte entfernt, erreichte punktgenau sein Bewegungshoch vom 03. Dezember und steht ebenfalls vor dem Sprung in Richtung Januarhoch. Im Bund-Future setzte sich per gestern der übergeordnete Anstieg ebenfalls fort.
Noch immer die Frage nach der Jahresendrallye im Hinterkopf, können wir jetzt wieder auf ein deutlich entspannteres Gesamtbild blicken. Dominierte im kurzfristigen Zeitfenster noch bis gestern morgen der neutrale Ausblick, so verschiebt sich dieser erneut in Richtung einer zunehmenden Wahrscheinlichkeit mittelfristig weiter steigender Kurse. Unterstützt wird dieser Sachverhalt durch ein interessantes Umfeld (nachlassender Öl-Preis, steigende Renten, konsolidierender USD – wir wiesen auf diesen allgemein positiven Fakt bereits mehrfach hin), ebenso wie durch eine überwiegend neutrale Markttechnik auf der Aktienseite. Durch diesen Sachverhalt können sich neue Bewegungsimpulse rasch entfalten, ohne durch vorangegangene, überlagerte Bewegungsschübe beeinflusst zu werden.
Fassen wir zusammen:
- der heutige Handelstag wird sehr interessant werden. Mittlerweile beginnt sich das Verhältnis von kurzfristig neutral zu interpretierenden Aktien-Indizes zu positiv entwickelten Börsenbarometern zu Gunsten Letzterer zu verschieben. Drei Indizes befinden sich der Definition nach in intakten Aufwärtstrends (MIB 30, IBEX 35, S&P 500 Index).
- unmittelbar vor neuen Hochs stehen mit der gestrigen Tagesbewegung der deutsche DAX, der EUROSTOXX 50, sowie der Dow Jones (hier wäre dies jedoch nur ein neues Bewegungshoch).
- im französischen CAC 40, sowie in beiden NASDAQ´s entspannte sich die technische Verfassung wieder, wobei hier noch immer potentielle Schiebezonen unterschiedlicher Ausprägung vorliegen.
- interessant bleibt auch der britische FTSE 100. Hier liegt uns der Definition nach ein junger Abwärtstrend vor, der am Donnerstag letzter Woche sein bisher gültiges Bewegungstief markierte. Per gestern erholte sich auch dieser Index wieder und erreichte die signaltechnisch bedeutende obere Begrenzung seines abwärts ausgerichteten Trendkanals. Gelingt heute der Sprung über die 4738, wäre zumindest aus charttechnischer Sicht die jüngste, abwärts ausgerichtete Trendentfaltung abgeschlossen. Markttechnisch sollte in einem positiven Falle die Entspannung dann rasch folgen.
- kritisch bleiben beide beurteilten Börsenbarometer in Asien. Der japanische Nikkei 225 bewegt sich nahezu ungerührt von den Ereignissen an allen anderen Börsen dieser Welt und dümpelt unverändert innerhalb einer breit gefassten Konsolidierungszone, wobei die Wegstrecke und Dauer der Bewegungsimpulse in den letzten Monaten immer kürzer wurde.
- im hongkonger Hang Seng Index entfaltete sich ein junger Abwärtstrend, der in den letzten Tagen auch eine markttechnische Bestätigung nach sich zog. Hier sahen wir nun heute Morgen eine Erholung / Reaktion, müssen aktuell jedoch auf die sich weiter abschwächende Markttechnik hinweisen. Wir gehen aktuell davon aus, dass der HSI derzeit nicht mehr zu der Kategorie von Indizes zählt, welche eine tragende Rolle bei einer möglichen, von uns noch immer erwarteten Wiederaufnahme des Aufschwungs spielen sollten.
Halten wir fest: setzt sich auch heute der Aufwärtsimpuls vom Wochenanfang fort, sind unsere „Hoffnungsträger“ die Indizes MIB 30, IBEX 35, DAX, EUROSTOXX 50, aber auch S&P 500 und Dow Jones. Beide NASDAQ´s sollte ebenfalls rasch folgen. Somit liegt auf diesen Indizes heute unser Augenmerk.
Scheitern dagegen die genannten Indizes an ihren noch intakten bzw. nur leicht verletzten oberen Begrenzungen der Konsolidierungszonen, bleibt der neutrale Trading-Charakter der Märkte fortbestehen (Ausnahme hier bleiben der MIB 30 und der IBEX 35).
(Randmärkte)
(Bund-Future)
Sehen wir uns das Umfeld an, erwarten wir uns hier unverändert Unterstützung: mit 119.37 markierte der Bund-Future März-Kontrakt im gestrigen Handelsverlauf ein neues Hoch innerhalb seines dominanten Aufwärtstrends. Markttechnisch stufen wir ihn als leicht überkauft ein, es liegen uns jedoch noch immer keine Indikationen vor, welche ein rasches Ende des Aufschwungs erwarten lassen. Widerstände lassen sich auch weiterhin nicht sinnvoll herleiten, die nächst tiefer liegende Unterstützung im klassischen Sinne wäre der Bereich um 117.80.
(Öl-Preis)
Sowohl WTI Cushing Spot, als auch Brent Crude Oil weisen uns unverändert einen hochdynamischen Abwärtstrend aus. Brent Crude Oil verlor im gestrigen Handelsverlauf 3.18 Prozent und markierte bereits in der Eröffnung mit 36.34 USD ein neues Bewegungstief im Trendverlauf.
Nicht minder interessant wie die Aktienkursentwicklung ausgewählter Indizes für sich genommen, ist die Augenblicksbetrachtung im Brent Crude Oil. Per gestern lag der Eröffnungskurs im Tagestief, zum Handelsende hin erholte sich der Markt leicht. Somit steigt jetzt die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Beginn einer jungen Schiebezonenbildung erleben, wobei die untere Bereichsgrenze um 36.46 / 36.34 USD liegt, während die Oberseite durch den Bereich um 39.26 / 39.78 USD abgegrenzt wird. Kann sich dagegen der Abschwung der letzten Tage und Wochen fortsetzen, wozu noch einmal ein Dynamikanstieg notwendig wäre, bleibt der 32er Bereich potentielles Kurs-Ziel.
(USD)
Im USD setzt sich die Konsolidierung fort, welche ein vorläufiges Ende der übergeordneten Kursabschwächung gegenüber YEN und EURO bewirkte. Interessant ist hierbei auch, dass im Zuge der Konsolidierung die Schwungkraft des vorangegangenen Trendverlaufes naturgemäß fällt, was eine rasche Trendfortsetzung zumindest unwahrscheinlicher macht.
Sehen wir uns den Wechselkurs EURO / USD an, definieren sich die aktuellen, bisher jedoch unbestätigten Bereichsgrenzen um 1.3136 USD auf der Unterseite und 1.3469 USD auf der Oberseite. Innerhalb dieser Grenzen konsolidiert der Wechselkursverlauf aus, ob eine Verengung der Schiebezone durchgeführt werden muss, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Fakt ist: oberhalb der 1.3469 USD lässt sich für den EURO kein sinnvoller Widerstand herleiten (umgekehrt gilt: es lässt sich keine Unterstützung für den USD definieren), auf der Unterseite eröffnet ein mögliches Unterschreiten der 1.3136 USD dem EURO ein Abgleiten in Richtung 1.2841 USD.
Als allgemeine Konsequenz können wir für heute festhalten…
…wir bleiben grundsätzlich optimistisch, was höhere Kurse auf der Aktienseite betrifft. Sollte der heutige Tag an den gestrigen Kursgewinnen anknüpfen können, rechnen wir mit einem Ende der kurzfristig überwiegend als neutral zu beurteilenden Konsolidierung, einer raschen Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung und neuen Jahreshochs in Europa und den USA.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!
Uwe Wagner
Quelle: SysTrade
Geändert von Starlight (27-12-2004 um 07:09 Uhr)
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