TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 13. DEZEMBER 2004
Allgemeine Beurteilung
Im Grossen und Ganzen traten die Kurse der international wichtigsten Aktien-Indizes in der Vorwoche auf der Stelle. In einer vergleichsweise engen Trading-Spanne setzten sich entweder die bereits in der Ausbildung befindlichen, seitwärts ausgerichteten Konsolidierungszonen fort (DAX, EUROSTOXX 50, CAC 40, Dow Jones und S&P 500 Index), wurden die laufenden Aufwärtstrends beendet und gingen in eine junge Konsolidierungsphase über (beide NASDAQ´s), oder es verschlechterte sich das Gesamtbild leicht, in dem der Kursverlauf des Index die untere Zonenbegrenzung unterschritt (FTSE 100). In Asien fiel und fällt der hongkonger HSI auf, der als einziger der von uns beurteilten Indizes in einen Abwärtsimpuls überging und diesen auch heute fortsetzt.
Fassen wir die Entwicklung aller wichtigen Indizes jedoch zusammen und suchen nach dem „dominanten“ Kursverlaufsbild, bleiben wir bei unserer Aussage der Vorwoche: noch definieren wir die Mehrzahl der Märkte als überwiegend neutral. Noch überwiegt die seitwärts ausgerichtete Schiebezone, womit wir an unseren praktischen Konsequenzen festhalten, die wir bereits mehrfach umrissen:
- in der Vorwoche wurden alle mittelfristig ausgerichteten Positionen nach Erreichen ihrer Stop-Kurse geschlossen.
- vorerst keine strategisch ausgerichteten Neupositionierungen über die Handelsmethodiken, welche wir unseren Argumentationen im Morgenkommentar unterlegen.
- unser Augenmerk liegt unverändert auf kurzfristig ausgerichteten Trading-Positionierungen, gekoppelt an enge Stop-und Ziel-Kurse.
(Randmärkte)
Sehen wir uns zu Wochenbeginn die Randmärkte an, dominiert aus technischer Sicht heraus, in der Öl-Preis-Entwicklung der Abwärtsimpuls weiterhin, was durchaus zu einer weitergehenden Unterstützung (bzw. Nichtbelastung) auf der Aktienseite führen sollte.
Der USD konnte sich wieder leicht erholen, hier gilt jedoch zu unterstreichen, dass wir diese Entwicklung aktuell lediglich als eine technische Korrektur einstufen und kaum mit einem nachhaltigen Richtungswechsel rechnen. Dies gilt sowohl für das Wechselkursverhältnis EURO / USD, als auch für USD / YEN.
Im Kursverlauf des Bund-Futures eilt dieser von Hoch zu Hoch. Mit 119.29, markierte der März-Kontrakt am letzten Freitag ein neues Hoch.
Fassen wir diese Entwicklungen zusammen, lässt sich ein allgemein positives Umfeld abbilden, was die immer dynamikärmere Aktienseite stützen sollte und somit höchstwahrscheinlich eine Ausgangslage aufrecht erhält, aus der heraus externe positive Impulse rasch aufgenommen werden sollten.
Konkret:
(1) im Brent-Crude-Oil dominiert ein übergeordneter Abwärtstrend, der bereits vor zwei Wochen zu einem Unterschreiten der ursprünglich als massives Unterstützungsniveau definierte Kursspanne um die 40 USD führte. Aktueller Widerstand wäre derzeit der Bereich um 39.26 / 39.78 USD, ein Bereich, der in der Vorwoche der Nachfrageseite standhielt. Sollte sich erwartungsgemäß die Angebotsseite tatsächlich einmal mehr durchsetzen können, wäre in den Bereichen um 36.46 USD und dann wahrscheinlich erst um 32 USD mit „alter“ Unterstützung zu rechnen.
(2) eine ähnliche Entwicklung sehen wir auch im WTI Cushing Spot. Hier zeigt uns der Wochenchart einen Bruch des im Oktober letzten Jahres beginnenden, aufwärts ausgerichteten Trendverlaufes. Mit Unterschreiten der 42.07 USD wurde auch hier die strategisch wichtige Unterstützung unterschritten, nächst tiefer liegendes Auffangniveau wäre der Bereich um 35.68 USD.
(3) auf der Währungsseite dominiert aktuell ein leichtes Erstarken des USD in der Reaktion auf die kräftige Abschwächung der Vorwochen. Sehen wir uns jedoch die heutige Kursbewegung an, gekoppelt mit der deutlichen Dochtbildung vom Freitag, müssen wir zumindest eine deutlich gesteigerte Wahrscheinlichkeit unterstellen, dass die jüngste Reaktion zu Ende gehen könnte bzw. in eine Seitwärtskonsolidierung mündet. Beachten Sie bitte, noch dominiert ein übergeordneter Abwärtstrend den USD, sowohl gegen EURO, als auch gegen YEN. Auffallend ist jedoch der jetzt laufende Rückgang an Schwungkraft und Dynamik, was zu einem Abbau des jeweils überhitzten Abschwungs führt. Passen wir die laufende Kursentwicklung in einen charttechnischen Rahmen, so definieren wir den Widerstand im Kursverlauf EURO / USD im Bereich um 1.3469 USD, als Unterstützung könnte sich möglicherweise das Freitagstief bei 1.3136 USD herausbilden (noch nicht bestätigt), ansonsten wären aus aktuellem Blickwinkel heraus erst Kurse unterhalb der 1.30 USD „alte“ potentielle Auffangniveaus. Gegenüber dem japanischen YEN erwarten wir Unterstützung im Bereich um 102.14 / 101.86 YEN. Nächster möglicher Widerstand (bisher unbestätigt) wäre der Bereich um 104.58 YEN.
(4) der Bund-Future (März-Kontrakt), erreichte am Freitag am siebenten Tag in Folge ein neues Bewegungshoch im laufenden Trend. Markt- wie charttechnisch ist hier der laufende Aufwärtstrend absolut intakt. Aus Sicht der Oszillatoren überhitzt der Markt leicht auf der Oberseite, dennoch gehen wir davon aus, dass aktuell keine Indikationen vorliegen, welche einen unmittelbar bevorstehenden, nachhaltigen Richtungswechsel erwarten lassen.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!
Uwe Wagner
Quelle: SysTrade
Geändert von Starlight (27-12-2004 um 07:09 Uhr)
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