TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 10. NOVEMBER 2004 07:30 Uhr
Ab Montag, den 13. Dezember, stellen wir Ihnen börsentäglich (jeweils ab 12 Uhr) einen Kurzkommentar zu den Aktivitäten innerhalb des „Wagner & Lang Universal Aktiv-Fonds“ zur Verfügung. Hier werden alle Strategien und Handlungsaktivitäten besprochen und kommentiert. Wenn Sie börsentäglich dieses Newsletter kostenfrei abonnieren möchten, schicken Sie bitte eine kurze Information per mail an die Adresse
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Allgemeine Beurteilung
Am Ende waren es die US-Märkte, die sich nach einem leichteren Handelsstart wieder zum Teil deutlich erholen konnten und somit eine Entspannung in das mittlerweile eingetrübte Gesamtbild der Kursverläufe auf der Aktienseite hineinbrachten.
Sehen wir uns zum Wochenende hin die allgemeine Verfassung der international wichtigsten Aktien-Indizes an, können wir festhalten:
(1) innerhalb der europäischen Börsenbarometer weisen uns der italienische MIB 30, sowie der spanische IBEX 35 unverändert einen intakten Aufwärtstrend aus. In beiden Indizes wird der Trendverlauf chart- wie markttechnisch bestätigt.
(2) der deutsche Aktien-Index DAX, sowie der EUROSTOXX 50, als auch der französische CAC 40 bewegen sich innerhalb einer seitwärts ausgerichteten Konsolidierungszone, wobei sich die beiden erstgenannten Indizes weitestgehend mittig zwischen den Zonengrenzen aufhalten, der CAC 40 dagegen unmittelbar die untere Zonenbegrenzung zur Disposition stellt.
(3) kritisch im Sinne der Definition ist der britische FTSE 100. Dieser unterschritt im gestrigen Handelsverlauf die untere Begrenzung seiner Konsolidierungszone und bestätigte diesen Bruch zudem mit seinem Schlusskurs. Hier liegt uns im Grunde ein Verkaufssignal vor, was die jüngste Konsolidierungsphase praktisch beendet.
Ziehen wir für Europas Märkte ein Fazit, können wir festhalten:
- das Gesamtbild ist streng genommen weiterhin als neutral einzuordnen, d.h. konkret, uns liegen überwiegend noch immer Trading-Märkte vor, die sich auf hohem Niveau mit fallender Schwungkraft in vergleichsweise engen Schiebezonen entwickeln.
- sollten strategisch ausgerichtete Long-Positionen noch in einzelnen Indizes bestanden haben, so sind diese spätestens per gestern aufgelöst worden, wenn die Stop-Kursanpassungen auf Niveaus knapp unterhalb der Zonenmitten angepasst wurden, wie in vorangegangenen Kommentaren dieser Woche besprochen. Mittelfristig ausgerichtete Neupositionierungen stellen wir zurück, bis es klarere Signale von Seiten der Kursentwicklungen gibt, die den Beginn einer neuen Bewegungswelle erwarten lassen.
- auf Grund der eingetrübten Markttechnik, halten wir das Risiko für grundsätzliche Impulswechsel und Trendneuausrichtungen für unverändert hoch. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind es aktuell lediglich die Randmärkte, welche die Aktien-Indizes auf hohem Niveau halten. In der Konsequenz muß hier auch unser Hauptaugenmerk derzeit liegen, denn hier wird unserer Ansicht nach die Richtung des nächsten grossen Bewegungsschubes entschieden.
In den US-Märkten liegt uns ebenfalls ein überwiegend neutrales Kursverlaufsmuster vor.
(4) sehen wir uns die US-Standardwerte-Indizes an, fällt auf, dass sich beide Indizes immer wieder von ihren unteren Bereichsgrenzen der laufenden, übergeordneten Konsolidierungszonen nach oben hin abheben. Dieser Sachverhalt fällt besonders im Dow Jones auf, dem Index, der sich immer wieder punktgenau der unteren Bereichsgrenze nähert und unmittelbar vor dem Durchbruch Nachfrage erhält. In beiden Indizes sind die laufenden Konsolidierungszonen intakt, in beiden Indizes gehen wir von Trading-Märkten aus. Neupositionierungen im strategischen Sinne stellen wir zurück.
(5) interessant verspricht die Entwicklung in beiden NASDAQ´s zu werden. Lagen uns bisher, ähnlich dem MIB 30 und dem IBEX 35, intakte Aufwärtstrends vor, schwächen sich diese aktuell ab, was sich im Vorfeld durch nachlassende Schwungkraft anzeigte, und es scheinen sich nun auch hier so genannte Konsolidierungszonen auszubilden. Ob es tatsächlich zu Neuausbildungen von solchen Schiebezonen kommen wird und wo die entsprechenden Begrenzungen liegen werden, lässt sich aktuell nicht klar bestimmen und ist derzeit nur als Erwartungshaltung definiert.
Als Fazit gilt auch hier: im Mittelpunkt stehen jetzt kurzfristig ausgerichtete Trading-Aktivitäten, wir stellen strategisch ausgerichtete Positionierungen solange zurück, bis es klare und vielversprechende Handelssignale gibt.
An den beiden beurteilten asiatischen Aktienmärkten (Japan und Hongkong) dominieren aktuell die Abgeber, wobei sich die grundsätzlichen Niveaus der Indizes grundlegend unterscheiden.
Der japanische Nikkei 225 bewegt sich unverändert innerhalb einer breit gefassten Konsolidierungszone, innerhalb derer er immer wieder kurze Bewegungsschübe ausbildet, die wenige Tage anhalten, in den letzten Monaten aber nie ausreichend Kraft aufbauen konnten, um aus der Range ausbrechen zu können. Der Nikkei 225 klemmt derzeit unverändert in der Kursspanne 10700 10580 auf der Unterseite und 11400 auf der Oberseite. Solange der Index innerhalb dieser Grenzen verharrt, solange bleiben wir strategisch neutral und konzentrieren uns auf kurzfristig ausgerichtete Handelsaktivitäten, verbunden mit dem Einsatz engmaschiger Stop- und Ziel-Kurse.
Der hongkonger HSI weist uns eine laufende Abwärtsreaktion aus, die vor zwei Handelstagen zum Bruch der unteren, letzt angepassten Trendbegrenzungslinie auf Tagesbasis führte. Aus Wochensicht ist der übergeordnete Aufwärtstrend dagegen noch nicht gefährdet. Setzten wir die Korrekturpotentiale an und unterschreitet der HSI im Zuge der Korrektur sein dann errechnetes minimales Reaktionspotential nicht, bleiben wir strategisch optimistisch und warten interessante Einstiegsmöglichkeiten oberhalb der Minimumkorrektur ab. Bezogen auf den Gesamtimpuls, ausgehend vom Tief im Oktober bei 12743, berechnet sich die Minimumkorrektur auf ein Kursniveau um 13802 / 13728 Indexpunkte.
(Randmärkte)
Bei der Beurteilung der Randmärkte konzentrieren wir uns weiterhin auf den Bund-Future, als Indikation für die Zinsentwicklung, auf den Öl-Preis (hier konkret das Brent-Crude-Oil), sowie auf den US-Dollar.
(Bund-Future)
Der Bund-Future konnte auch am gestrigen Donnerstag weiter zulegen und markierte im März-Kontrakt ein neues Hoch bei 119.24. Interessant ist die sich anschliessende Doji-Bildung. Es wird deutlich, das hier und jetzt zeit- und kursniveaubegrenzt, sich das Kräfteverhältnis zwischen der Angebots- und Nachfrageseite auszugleichen beginnt, was das Reaktionsrisiko in der Regel erhöht, beachten Sie diesen, statistisch belegten Sachverhalt, bitte in ihrer Stop-Kurs-Platzierung für eventuell bestehende Positionierungen.
Widerstände lassen sich aktuell nicht herleiten, die nächst tiefere Unterstützung wäre der Bereich um 117.80.
(USD)
Auf der Währungsseite durchläuft der USD aktuell eine erholende Kursreaktion, bezogen auf seinen jüngsten Abwärtstrend. Diese Entwicklung gilt derzeit sowohl für das Wechselkursverhältnis gegen EURO, als auch gegen YEN. Bezogen auf den übergeordneten Trend handelt es sich hier tatsächlich nur um eine technische Reaktion, einen nachhaltigen Richtungswechsel können wir noch nicht unterstellen. Auffallend ist, besonders im Bezug auf den EURO, das weit entfernt liegende Widerstandsniveau für den USD, welches sich erst im Bereich um 1.2841 USD herleiten lässt. Sollten für den USD Short-Positionen bestanden haben, sollten diese mittlerweile aufgelöst sein (siehe Morgenkommentare dieser Woche) bzw. passen Sie bitte spätestens jetzt ihre Stop-Kurse engmaschig an.
(Brent-Crude-Oil)
Im Brent-Crude-Oil dominiert der übergeordnete Abwärtstrend. Mit dem Unterschreiten des 39.26er Kursniveaus, eröffnete sich der Öl-Preis ein weiterführendes Abwärtspotential in Richtung 32 EURO, Markttechnisch wird der Abschwung zur Zeit weitestgehend bestätigt. Wir bleiben bearish, Widerstand und Stop-Kurs für unsere Erwartungshaltung: 40 USD.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!
Uwe Wagner
Quelle: SysTrade