TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 07. DEZEMBER 2004 07:45 Uhr
Allgemeine Beurteilung
(Aktien-Indizes)
Auf der Aktienseite erlebten wir zu Wochenbeginn einen recht ruhigen Handelsstart. Überwiegend behaupteten die Kurse der international wichtigsten Börsenbarometer ihre hohen Wochenschlussstände, ohne aus den jüngst ausgebildeten Staubereichen auszubrechen. Das überwiegend dominante technische Bild sind jung ausgebildete Schiebezonen im Anschluss an sekundäre Aufwärtstrends, die sich nahe der aktuell gültigen Jahreshochs entfalten und innerhalb derer sich die Markttechnik jedes einzelnen Index wieder neutralisierte.
Intakte Aufwärtstrends im Sinne der Definition, d.h. sowohl aus chart-, wie auch aus markttechnischer Sicht, liegen uns noch vor im italienischen MIB 30, im spanischen IBEX 35, in beiden NASDAQ´s (markttechnisch gesehen steht der S&P 500 Index wieder unmittelbar vor Ausbildung eines long-set-up´s), sowie im hongkonger Hang Seng Index. Eine auffallende Verbesserung der Markttechnik liegt uns auch im deutschen Aktien-Index DAX vor.
Unverändert neutral und impulslos ist der japanische Nikkei 225 zu interpretieren, hier kommt wirklich nichts auf die Beine. Unter strategischen Gesichtspunkten bleibt somit dieser Index lediglich ein Trading-Markt für kurze Bewegungsschübe in beide Richtungen, strategisch gesehen stellen wir jedes Engagement zurück.
(Randmärkte)
(Bund-Future)
Der technisch auffallendste „Randmarkt“ war am gestrigen Handelstag der Bund-Future (Dezember-Kontrakt), der mit einem kräftigen Kursanstieg seinen Aufwärtstrend fortsetzte und mit 119 im Tageshoch ein neues Jahreshoch markierte.
Markt- wie charttechnisch wird der laufende Aufwärtstrend bestätigt, das gilt für jedes sinnvolle Zeitfenster. Widerstände im Sinne ihrer Definition lassen sich aus dem vorangegangenen Kursverlauf nicht sinnvoll herleiten, in der Konsequenz können wir auch keine Kursziele definieren. Wir können den Kurs lediglich laufen lassen und dessen Qualität nur aus markttechnischer Sicht beurteilen. Im Ergebnis liegt uns derzeit noch immer kein Verkaufssignal oder eine ähnliche Indikation vor, welche einen baldigen Richtungswechsel erwarten lassen könnte.
Auf der Unterseite definieren wir den Bereich um 118.48 als nächst tiefer liegende Unterstützung.
(USD)
Interessant bleibt der USD gegenüber dem EURO und gegenüber dem japanischen YEN. In beiden Fällen befindet sich die US-Währung in einem hochdynamisch verlaufenden Abwärtstrend.
Am gestrigen Handelstag gab es in beiden Wechselkursverhältnissen ein praktisches „auf-der-Stelle-treten“, so das sich das Gesamtbild und die jüngste technische Beurteilung zu den Ausführungen der Vortage nicht geändert hat.
Auffallend ist im Wechselkursverhältnis zum japanischen YEN, dass sich der USD aktuell etwas stabilisiert, jedoch zeichnet sich aktuell keine wirklich nennenswerte Chance auf einen nachhaltigen Richtungswechsel ab.
Gegenüber dem EURO ist der Trendverlauf dagegen nahezu geradlinig.
(Brent-Crude-Oil)
Nach den heftigen Kursabschlägen der Vortage, in deren Zusammenhang der Preis der Sorte Brent-Crude-Oil den definierten Unterstützungsbereich um 40 / 39.26 USD unterschritt, zeigte sich die Kursentwicklung am gestrigen Handelstag eher von ihrer ruhigen Seite. Mit einem Schlusskurs bei 38.64 USD und einer Tagesspanne von 32 Cent, trat der Öl-Preis somit förmlich auf der Stelle und lieferte keine Impulse.
Grundsätzlich dominiert aktuell noch immer ein übergeordneter Abwärtstrend, mittlerweile wieder chart- wie markttechnisch bestätigt. Mit dem Bruch des 40/ 39.26er Bereiches eröffnete sich Brent-Crude-Oil praktisch weiteres Abwärtspotential. Zumindest unter klassischen Gesichtspunkten, lassen sich bis in den Bereich um 32.45 USD keine weiteren sinnvollen Unterstützungen mehr herleiten.
Im allgemeinen Fazit…
… gehen wir davon aus, dass die Frage nach einer sich noch fortsetzenden Rallye auf der Aktienseite noch nicht geklärt ist. Die Randmärkte zeigen ein differenziertes Bild, wobei dem Öl-Preis aktuell noch immer eine eher unterstützende Rolle zukommt.
Ein sich immer weiter abschwächender US-Dollar wurde bisher zumindest argumentativ als kritischer Posten betrachtet, aber die bisherige Realität zeigt, dass die tatsächliche Kursbelastung wohl weit geringer ausfällt, als bisher unterstellt.
Auf der Aktienseite selbst stehen die Märkte praktisch in den Startlöchern, noch einmal zu neuen Jahreshochs auszubrechen. Markt- wie charttechnisch gesehen, hat sich jedoch über die Hälfte der durch uns beurteilten Indizes in eine neutrale Marktphase hinein entwickelt, ohne über eine eigene nennenswerte Schwungkraft zu verfügen.
In der Konsequenz bleiben wir auch weiterhin in den Indizes long positioniert, innerhalb derer wir noch Positionen halten (sollten bestenfalls noch Restbestände sein, da wir die eine Hälfte bereits in der Vorwoche auflösten). Unserer Aktivitätsschwerpunkte bleiben auch heute weiterhin im kurzfristigen Zeitfenster, hier arbeiten wir mit einem engmaschigen Ziel- und Stop-Kurs.
Tendenziell rechnen wir mit weiter steigenden Kursen. Gingen wir in der Vorwoche noch von einem Rückgang der Wahrscheinlichkeiten zu Gunsten einer Trendfortsetzung auf etwa 50 Prozent aus, so heben wir diese Chance auf Grund der sich wieder leicht verbessernden Vergleichsindizes auf aktuell 60 Prozent an.
Sollten Sie weiterhin Interesse an dem ungekürzten „Morgenkommentar inkl. Einzelaktienanalysen“ und praktischer Anweisungen, einem "Tageskommentar" (verfasst von Herrn Dr. Schmitz) und einem "Abendkommentar" haben, informieren Sie sich hier:
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Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!
Uwe Wagner
Quelle: SysTrade