TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 06. DEZEMBER 2004
Allgemeine Beurteilung
Es sind noch knapp vier Wochen, dann ist das Jahr rum. Somit bleibt den Investoren nun auch nicht mehr viel Zeit, ihre Anlagepolitik für den Jahreswechsel zu definieren. Sehen wir uns die Kursverläufe der Aktienseite an, bleibt es spannend, da ein nachhaltiger Ausbruch mit sich anschließendem Schwungkraftanstieg noch nicht eingeleitet wurde. Zudem zeigt sich das Bild an den Randmärkten weitestgehend zweigeteilt. Der USD schwächt sich ungebremst ab, auffallend ist das erneute reale Hoch des EURO gegen USD auf ein Kursniveau, welches wir zu Zeiten eines realen EURO-Bestandes noch nicht sahen. Dem gegenüber steht ein sich weiter abschwächender Öl-Preis. Im Brent-Crude-Oil wurde sogar der 40er Bereich, der sich in den letzten Tagen als wichtige Unterstützung ausbildete, deutlich unterschritten.
In der Konsequenz stehen wir „Gewehr bei Fuß“, halten uns allerdings in unseren praktischen Aktivitäten weiterhin an kurzfristig ausgerichtete Strategin, innerhalb derer nur Positionen eingegangen werden, welche mit engen Stop- und Zielkursen versehen sind. Strategische Neupositionen stellen wir unverändert zurück und machen diese von Ausbrüchen per Schlusskurs aus den jüngst definierten Schiebezonen abhängig. Für bestehende strategische Positionen passen wir den Stop-Kurs mittlerweile „mittig“ an, d.h., wir ziehen ihn auf ein Kursniveau nach, welches knapp unterhalb der rechnerischen Mitte der genannten Schiebezone liegt.
Ausgangsbedingung
Sehen wir uns zum Wochenstart die technischen Ausgangsbedingungen an, innerhalb derer sich die Märkte aktuell bewegen:
(EURO / USD)
Mit einem neuen Jahres- und Bewegungshoch bei 1.3461 USD, markierte Europas Leitwährung am Freitag ein bisher nicht gesehenes Kursniveau seit Bestand der Währung. Trotz einer leichteren Eröffnung zu Wochenbeginn, knüpft der EURO aktuell an diese Entwicklung an und liegt derzeit bei 1.3453 USD.
Technisch gesehen, entwickelt sich der Kursverlauf unverändert zu den Aussagen der Vortage und –wochen. Der übergeordnete Trendverlauf ist absolut intakt und wird markttechnisch bestätigt. Sinnvolle Widerstände lassen sich nicht herleiten, der Markt ist oberhalb der 1.30 USD weitestgehend frei, was sich in der aktuellen Kursentwicklung auch in der hohen Schwungkraft widerspiegelt. Die nächst tiefer liegende Unterstützung, welche wir aus dem Kursverlauf heraus herleiten können, wäre der Bereich um 1.2841 USD.
In der Konsequenz rechnen wir mit einer Fortsetzung des Kursaufschwungs. Obwohl der EURO gegen USD aktuell deutlich überkauft ist, lassen sich derzeit noch keine potentiellen Verkaufssignale herleiten.
(Brent-Crude-Oil)
Einem schwachen USD steht ein schwacher Öl-Preis gegenüber. Bereits in der Vorwoche unterschritt der Preis des Brent-Crude-Oil den als wichtige Unterstützung definierten Bereich um 40 USD. Unterhalb der 39.26 USD eröffnet sich streng genommen weiterführendes Abwärtspotential in Richtung 32.45 USD, wirklich auffallende Kursniveaus, auf denen mögliche Nachfrageüberhänge erwartet werden könnten, sind oberhalb der 32.45 USD nicht herleitbar.
Markttechnisch wird der Abschwung des Preises bestätigt. Aus Sicht der Oszillatoren auf Tagesbasis, ist der Kurs als leicht überverkauft einzustufen, ein Gegensignal ist jedoch noch nicht ableitbar. Damit bleiben wir bearish für die Öl-Preis-Entwicklung.
(Bund-Future)
Mit einem Tageshoch bei 118.70 und einem Schlusskurs bei 118.65 und damit oberhalb der jüngsten Schiebezonebegrenzung, setzte sich am Freitag der Aufwärtstrend fort. Im übergeordneten Bild gibt es keine Veränderung zu den Aussagen der Vorwochen. Der Aufwärtstrend ist in allen Zeitfenstern absolut intakt (primär, sekundär, tertiär). Aus markttechnischer Sicht liegt uns eine leichte, aber nicht unauffällige Divergenz vor, dennoch gilt diese nur als Warnsignal im Bezug auf eine tendenziell rückläufige Schwungkraft, ein Verkaufssignal lässt sich daraus nicht herleiten.
Einen sinnvollen Widerstand können wir auch weiterhin nicht definieren. Bestätigt sich der Ausbruch über die 118.48, wird diese bisherige Widerstandszone zum Unterstützungsbereich, darunter erwarten wir potentiellen Nachfrageüberhang im Bereich um 117.84 / 117.71.
Grundsätzlich bleiben wir für die Kursentwicklung des Bund-Futures optimistisch.
(Aktien-Indizes)
Auf der Aktienseite sahen wir per Freitag auf breiter Front Gewinnmitnahmen, nachdem in einigen Indizes neue Jahreshochs markiert wurden. Grundsätzlich weisen jedoch intakte Aufwärtstrends im kurzfristigen Zeitfenster lediglich der spanische IBEX 35 und eingeschränkt der italienische MIB 30, beide NASDAQ´s sowie der hongkonger HSI auf. Alle übrigen Börsenbarometer dominieren auf Tagesbasis innerhalb einer Schiebezone, auch wenn aktuell zum Teil deren obere Begrenzung zur Disposition steht.
Auffallend uneinheitlich und markttechnisch weitestgehend neutral bleibt der japanische Nikkei 225.
Als grundsätzliches Fazit halten wir fest, dass wir in den meisten Märkten weiterhin eine kurzfristig neutrale Marktmeinung an die Aktienseite anlegen. Dies gilt für die Indizes, welche in jüngster Zeit intakte Schiebezonen ausgebildet haben. Unser Augenmerk liegt hier weiterhin auf den jeweiligen Begrenzungen. Solange diese nicht per Schlusskurs über- bzw. unterschritten werden, konzentrieren wir uns auf kurzfristige Handelsaktivitäten.
Innerhalb der Aktienbarometer, welche noch immer intakte (auch markttechnisch gesehen) Aufwärtstrends auf Tagesbasis ausweisen, halten wir an einer optimistischen Erwartungshaltung fest.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!
Uwe Wagner
Quelle: SysTrade
Geändert von Starlight (08-12-2004 um 07:13 Uhr)
|