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Alt 02-12-2004, 07:11   #77
Starlight
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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 02. DEZEMBER 2004


Allgemeiner Hinweis: Urlaubsbedingt können wir Ihnen am Freitag, den 03. Dezember keinen Morgenkommentar zur Verfügung stellen.


Allgemeine Beurteilung

Im gestrigen Morgenkommentar diskutierten wir den Sachverhalt, dass jeder erwartete Impuls, ausgehend vom vorangegangenen Aufwärtstrend auf der Aktienseite, im Grunde nicht mehr kommen kann. Wir unterstrichen in diesem Zusammenhang den Fakt, dass wir es jetzt überwiegend mit seitwärts ausgerichteten Schiebe- / Konsolidierungszonen zu tun haben, innerhalb derer sich die Indexkursverläufe mit einer allgemein niedrigen Dynamik und Schwungkraft entwickeln und die völlig unabhängig von ihren vorangegangenen Trendverläufen zu sehen sind. In der Konsequenz betrachten wir jetzt beide Ausbruchsrichtungen als „gleichberechtigt“, d.h. konkret, wir bevorzugen aktuell kein Entwicklungsszenario, sondern gehen davon aus, dass aus der aktuell dynamikarmen Marktphase sowohl eine Jahresendrallye starten, aber ebenso auch ein nachhaltiger Trendrichtungswechsel einsetzen kann.

Charakteristisch für Marktphasen wie diese, sind der rasche Wechsel zwischen Tagen mit einer äußerst lethargischen Kursbewegung und einem heftigen, anhaltenden Schub am Folgetag, der wiederum von einem sehr ereignisarmen Handelstag gefolgt werden kann. Diese Kursentwicklungsabläufe treten deshalb auf, da es keine dominante Marktseite gibt, gegen die die Tagesakteure „anarbeiten“ müssen. Somit reichen mitunter kleine Meldungen oder kleine Orders aus, um plötzlich aus dem Stehgreif heraus einen Bewegungsschub zu bewirken, der ebenso schnell wieder enden und dem sogar ein nicht minder heftiger Gegenschub folgen kann.

Um in Phasen wie diesen dennoch den Faden nicht zu verlieren, bleiben wir bei unserer gestern neu formulierter Kernaussage:

(1) wir reduzierten per gestern unsere bestehende(n) Long-Position(en) und behielten die Hälfte bei (siehe Ausführungen im gestrigen DAX-Teil des Morgenkommentares). Den Stop-Kurs beließen wir knapp unterhalb des Tiefs vom Montag, den 22. November, der zudem in den meisten Fällen auch der Untergrenze der jüngsten Schiebezone entspricht.

(2) solange sich der Kurs innerhalb der Schiebezone bewegt, eröffnen wir keine neuen, strategisch ausgerichteten Positionen, sondern werden hier erst aktiv, wenn ein Ausbruch aus der Handelsspanne heraus erfolgt und diese Entwicklung per Schlusskurs bestätigt wird.

(3) innerhalb der Handelsspanne konzentrieren wir uns auf tagesrelevante Positionierungen, die im day-trading darauf orientieren, möglichst den oder die Tagesimpulse profitabel umzusetzen. Mit diesem Ansatz fuhren wir am gestrigen Handelstag sehr profitabel – hierzu mehr im Abschnitt zum deutschen Aktienindex DAX.

(Europa-Indizes)

Sehen wir uns die Börsenbarometer Europas an, fällt weiterhin der technisch stabile IBEX 35 (Spanien) auf. Mit 8797 markierte dieser ein neues Jahres- und Bewegungshoch und setzte damit seinen Aufschwung fort. Dieser Index weist uns als eines der letzten Börsenbarometer (neben dem hongkonger HSI und mit leichten Einschränkungen in beiden NASDAQ´s) einen absolut intakten Aufwärtstrend aus, der zudem markt- wie charttechnisch bestätigt wird.




Innerhalb intakter Konsolidierungszonen, welche dem oben beschriebenen Charakter absolut entsprechen und deren Begrenzungen unverletzt intakt sind, bewegen sich der deutsche DAX, der italienische MIB 30 und der EUROSTOXX 50. Hier verfahren wir nach dem genannten Verfahren:

- halbierte strategische Position beibehalten,

- Augenmerk auf Tagesentwicklungen legen (hierzu setzen wir im FDAX unsere Regelwerke ein),

- konkrete, per Schlusskurs bestätigte Ausbrüche mittelfristig orientiert umsetzen.

Als technisch kritisch, da bereits im Ansatz junger Abwärtstrends, definierten wir per gestern die Indizes FTSE 100 und CAC 40. Hier gab es eine leichte Entspannung, im großen Bild bedarf es allerdings einem fortgesetzten Kursanstieg, bevor hier „Entwarnung“ gegeben werden kann.

(USA-Indizes)

In den US-Indizes fielen die Wachstumswerte bereits seit Wochen als stabil auf. Gegenüber den Standardwerte-Indizes, bei denen der Dow Jones die „schlechteste“ Figur machte, waren hier die Aufwärtstrends markt- wie auch charttechnisch unverändert intakt. Fast folgerichtig konnte ein freundlicher Tag in beiden Indizes (beide NASDAQ´s) zu einem neuen Jahreshoch und damit zu einer Trendfortsetzung führen.





In den US-Standardwerte-Indizes sah es per gestern sehr kritisch aus, besonders im Dow Jones hatten wir Sorge, er würde seine untere Bereichsgrenze nachhaltig unterschreiten und sich damit nach unten hin verabschieden. Der gestrige Schub entspannte die Marktverfassung wieder und führte im S&P 500 Index sogar zur Überwindung der oberen Bereichsgrenze und damit zu einer Fortsetzung des übergeordneten Trendverlaufes.

Setzen wir auch hier die o.g. Handelsschritte an, wären wir im S&P 500, sowie in beiden NASDAQ´s noch immer (strategisch) long positioniert, auch wenn es hier zur Auflösung von Teilbeständen gekommen wäre. Mit den Ausbrüchen auf der Oberseite bot sich jedoch auch hier der Zukauf / Neukauf an.

(Asien-Indizes)

Hier bleibt das Bild im Grunde wie bisher. Der Nikkei 225 legt zwar heute ebenfalls leicht zu, was soll er bei den Vorgaben auch machen? Technisch gesehen, bleibt dieser Index uninteressant, bestenfalls für kleinere Trading-Versuche geeignet.





Der HSI beeindruckt dagegen mit einer kräftigen Fortsetzung seines Aufschwungs, der nachhaltigen Überwindung der Widerstandshürde um 14000 und einer (damit verbundenen) Trendfortsetzung. Beachten Sie bitte, dass sich der HSI aktuell in widerstandslosem bzw. widerstandsarmen Gebiet bewegt. Letztmalig sahen wir den Index im Jahre 2001 auf aktuellem Kursniveau. Strategisch bleiben wir für den HSI bullish.

(Randmärkte)

Sehen wir uns noch kurz die Randmärkte an:

(USD)

Auffälligster Kandidat für interessante Kursbewegungen bleibt der viel beachtete USD, der gegenüber den wichtigsten Währungen weiter abgibt. Der EURO klettert auf ein neues „reales“ Höchstkursniveau bei fast 1.34 USD. In der bisherigen, heutigen Tagesspitze wurden bereits die 1.3374 USD erreicht.




Unterstellen wir auch weiterhin den Sachverhalt, dass man auf fundamentaler Seite noch immer uneins ist, ob ein schwacher USD nun wirtschaftlich vor- oder nachteilig ist, psychologisch gesehen ein schwacher USD aber für Nervosität sorgt, bleibt die aktuelle Kursentwicklung der US-Währung ein Problem, auf welches wir zwingend achten müssen. Gehen Sie bitte weiterhin davon aus, dass wir weder im Wechselkursverhältnis EURO / USD, noch USD / YEN sinnvolle Unterstützungen für die US-Währung definieren können.

(Bund-Future)

Im Bund-Future achten wir vordergründig auf die aktuelle Hürde bei 118.48. Fällt diese, setzt sich definitionsgemäß der Aufwärtstrend fort, sinnvolle Widerstände lägen uns auch hier nicht vor.

Markt- wie charttechnisch wird der Aufwärtstrend bestätigt, wir bleiben strategisch bullish für den Bund-Future.

(Brent-Crude-Oil)

Im Brent-Crude-Oil sahen wir per gestern einen Kursrückgang von über fünf Prozent, somit entspannte sich auch von der Seite aus einiges, was der Aktienseite half. Im Tief rutschte der Preis auf 41.50 USD und drang damit in den definierten und als massiv eingeschätzten Unterstützungsbereich ein.




DAX

Widerstände: 4202 / 4219 (ü);
Unterstützungen: 4101 / 4078 (u), 3983 (u), 3848 / 3836 (u), 3778 (u);

Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten tertiären Aufwärts-
impuls im DAX INDEX:

4092 / 4073 Minimumkorrektur
4029 Normalkorrektur
3984 / 3966 Maximumkorrektur


Trotz des gestrigen Kursanstieges, hat sich im Gesamtbild des DAX gegenüber den Aussagen vom Mittwoch nichts verändert. Im Mittelpunkt unserer Betrachtung steht die aktuell gültige, laufende Konsolidierungszone mit den Begrenzungen um 4101 / 4078 auf der Unterseite und 4202 / 4219 auf der Oberseite. Diese neutrale Zone betrachten wir auf Tagesbasis unabhängig ihres vorangegangenen Aufwärtstrends und gewichten in ihrer analytischen Bedeutung beide Bereichsgrenzen gleichwertig.

Innerhalb der Schiebezone definieren wir den DAX als neutralen Tradingmarkt, der sich durch eine niedrige Dynamik auszeichnet und zu plötzlichen und heftigen Richtungswechseln neigt. Konkret heißt dass, wir unterstellen der aktuellen Marktphase keine Stabilität im Kursentfaltungsprozess.




Somit konzentrieren wir uns auch weiterhin auf folgende praktische Aspekte:

(1) in der gestrigen Markteröffnung halbierten wir unseren bestehenden Long-Bestand, wir wiesen im Morgenkommentar auf diesen Schritt hin (damit sicherten wir uns einen Teil des angelaufenen Profits). Wir begründeten diese Maßnahme mit der Überlegung, dass wir die laufende Konsolidierungszone nicht mehr vornehmlich als dynamikstarke Zwischenkonsolidierung ansehen können, da sich die Markttechnik deutlich eingetrübt hat. Den Stop-Kurs für den Restbestand belassen wir derzeit bei 4093.5 FDAX-Punkten. Gelingt es dem FDAX, die obere Widerstandsebene und obere Begrenzung bei 4209 zu überwinden und per Schlusskurs zu bestätigen, passen wir den Stop-Kurs auf 4145 FDAX-Punkte an.

(2) im kurzfristigen Tagesgeschäft realisierten wir per gestern einen weiteren 30 Punkte Profit. Wir gingen in eine Long-Position bereits unmittelbar nach Handelsstart, nachdem der FDAX unterhalb unserer definierten Trigger-Marke bei 4116.5 eröffnete und diese dann rasch von unten kommend überschritt. Das Kurs-Ziel war mit 4146 definiert.

(3) für heute achten wir auf zwei Aspekte: erstens auf die 4209 im FDAX – hier gäbe es eine Anpassung des Stop-Kurses unseres verbleibenden Long-Bestandes (siehe Punkt 1) und zweitens achten wir auf das gestrige Tageshoch im FDAX bei 4200. Dieses Niveau definieren wir als Trigger für eine Trading-Short-Position, vorausgesetzt, der FDAX eröffnet oberhalb der 4200. In der aktuellen Vortaxe ist dies ein realistischer Eröffnungskurs.



Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

Quelle: SysTrade

Geändert von Starlight (07-12-2004 um 06:59 Uhr)
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