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Alt 16-11-2004, 06:59   #65
Starlight
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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 16. NOVEMBER 2004

Allgemeine Beurteilung
Mit einer leichten Reaktion auf die Bewegungs- bzw. Jahreshochs der Vorwoche, gingen die wichtigsten europäischen Aktien-Indizes in die neue Woche. Diese Entwicklung wurde jedoch lokal begrenzt durch die kräftigen Zugewinne in Asien (hier setzte die Reaktion erst heute ein), sowie die stabilen US-Börsenbarometer, welche sich zum Handelsende hin erholten und durch die Bank hinweg erneut Bewegungshoch markierten. Marginal schob sich der S&P 500 Index auf ein weiteres Jahreshoch, gleiches gelang dem NASDAQ 100.

In der Konsequenz bleibt die Kernaussage damit unverändert zu den vorangegangenen Kommentaren:

(1) die übergeordneten Aufwärtstrends sind intakt und werden chart- wie markttechnisch bestätigt;

(2) auf Grund ihrer aktuell überkauften Verfassung sind die meisten der von uns beurteilten Kursverläufe reaktionsgefährdet, eine Gefährdung der Trends an sich erwarten wir dagegen (noch) nicht;

(3) wir halten an unserer positiven Markteinschätzung solange fest, wie die jeweils errechneten Minimumkorrekturen nicht unterschritten werden und / oder sich die Markttechnik nicht deutlich verschlechtert;

(Brent-Crude-Oil)

Der Preis für das Nordsee-Öl der Sorte Brent Crude, rutschte im gestrigen Tagesverlauf knapp unter die 40 USD Marke und erreichte damit unser zweites avisiertes Kurs-Ziel, bevor eine leichte Erholung einsetzte und zu einem Schlusskurs bei 40.70 USD führte.





Charttechnisch gesehen ist auch hier der Trendverlauf als solches unverändert intakt. In der Konsequenz bleiben wir im Grunde bearish für diese Marktentwicklung. Wir verweisen dennoch auf die unmittelbare Nähe der Unterstützungshäufungen auf aktuellem Niveau, welche sich bis in den Bereich um 39.26 USD erstrecken. Sollten Short-Positionen bestehen, sollten diese jetzt wieder engmaschig abgesichert werden, da auch hier das Reaktionsrisiko erneut ansteigt.

(Bund-Future Dezember-Kontrakt)

Der übergeordnete Aufwärtstrend ist unverändert intakt. Mit einem Tageshoch bei 117.97 notierte der Bund so hoch wie noch nie in diesem Handelsjahr, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten und zu einem shootingstar auf Tagesbasis führte.





Ordnen wir die bisherige Entwicklung in einen charttechnischen Rahmen ein, so können wir festhalten: Widerstände im klassischen Sinne, lassen sich auf aktuellem Kursniveau nicht mehr herleiten. Unterstützung erwarten wir um 117.34, darunter werden für uns folgende Kursniveaus interessant: 116.18 (potentielles Unterstützungsniveau, resultierend aus der unteren Begrenzung der jüngsten Konsolidierungszone, sowie Kursniveau auf dem in etwa die untere, aufwärts ausgerichtete Trendbegrenzungslinie verläuft); 115.70, danach 115.12.

In der Konsequenz bleiben wir long positioniert. Der Stop-Kurs liegt oberhalb der Positionseröffnung, so dass diese weitestgehend aus dem Feuer ist. Wir belassen die Positionsabsicherung für heute im Bereich um 117.51.

(EURO / USD)

Gegenüber dem EURO tritt der USD im kurzfristig ausgerichteten Tageschart auf der Stelle. Hier bildet sich aktuell eine erneute Schiebezone auf hohem Niveau aus, dessen Begrenzungen definieren wir in den Bereichen um 1.3004 / 1.2841 USD. Oberhalb der 1.3004 USD lassen sich keine weiteren Widerstände herleiten, auf der Unterseite rechnen wir unterhalb der 1.2841 USD mit weiteren potentiellen Auffangniveaus um 1.2633 USD, darunter um 1.2461 USD.






Auf Wochenbasis ist der Aufwärtstrend des EURO gegenüber dem USD ungebrochen. Auffallend ist dennoch die sich immer weiter abschwächende Schwungkraft, was sich über die Ausbildung einer negativen Divergenz zwischen Kursverlauf und Oszillator verdeutlicht.

In der Konsequenz sollten bestehende Long-Positionen per Stop-Kurs engmaschig abgesichert werden.

(USD / YEN)

Ähnliche Entwicklung wie im Wechselkursverhältnis EURO / USD. Auch hier ist die Dollar-Schwäche das prägende Bild und die dominante Bewegungstendenz.

Gegenüber dem japanischen YEN lässt der Abwärtsdruck aktuell auffallend deutlich nach. Wie im Wechselkursverhältnis EURO / USD baut sich auch hier eine Divergenz zwischen Schwungkraft und Kursverlauf auf, was zumindest das Reaktionsrisiko auf der Oberseite erhöht und den Druck auf den USD herausnimmt. In der Konsequenz rechnen wir auch hier mit einem Nachlassen der Trendstabilität auf der Unterseite.

Ordnen wir auch diese Kursentwicklung in das charttechnische Gesamtbild ein, lassen sich auf der Oberseite folgende potentiellen Widerstände definieren: 107.29 (übergeordnet), dann etwa um 107.58 / 107.84 YEN. Mögliche Unterstützung erwarten wir um 105.26 (Orientierungsniveau) und um 103.44 YEN (bisheriges Jahrestief).



DAX

Widerstände: 4156 / 4175 (ü – steht zur Disposition);
Unterstützungen: 4101 / 4078 (u), 3983 (u), 3848 / 3836 (u), 3778 (u);

Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten tertiären Aufwärts-
impuls im DAX INDEX:

4056 / 4040 Minimumkorrektur
4003 Normalkorrektur
3965 / 3950 Maximumkorrektur

Mit einem Tageshoch bei 4171 markierte der DAX kurz nach Markteröffnung ein neues Bewegungshoch innerhalb seines laufenden Trends. Im Anschluss daran setzte sich die Angebotsseite durch und drückte den Kursverlauf sogar unter das Tief vom letzten Freitag. Erst gegen Handelsende konnte die Nachfrageseite wieder etwas aufholen und führte (besonders im FDAX) zu einer ausgeprägten Lunte auf der Unterseite des Tages-Candles.





In der praktischen Konsequenz konnten wir per gestern wieder dreißig Punkte Gewinn realisieren, nachdem die letzten Handelssignale nach diesem Regelwerk fast vier Wochen lang keinen Erfolg zeigten. Lediglich die Anpassung des Stop-Kurses auf Einstand um 16:30 Uhr konnte in den letzten Wochen zwei grössere Verluste verhindern.

Unmittelbar nach Handelsbeginn wurden wir auf der Shortseite mit Unterschreiten der 4172 in den Markt gehoben und realisierten das Ergebnis gegen 17:00 Uhr.

Weiterhin wurde unsere Long-Position vom Donnerstag letzter Woche mit 13 Punkten Profit wieder geschlossen, nachdem der nachgezogene Stop-Kurs erreicht wurde (siehe gestrigen Morgenkommentar).

Wurde eine Long-Position im Zuge des Impulswechsels im Oktober eröffnet, liegt der Stop-Kurs hier knapp unterhalb der angepassten Minimumkorrektur bei 4052 im FDAX.





Sehen wir uns das gestrige Tagesmuster an, sind wir per Schlusskurs dem, im gestrigen Abendkommentar diskutierten negativen Überlappungsmuster, nun doch „entgangen“.

Beachten Sie bitte: statistische Tests zeigen eine hohe Trefferquote auf der Unterseite, wenn sich ein solches Muster entfaltet. Dies sollte für unsere praktischen Konsequenzen Beachtung finden.

Praktische Konsequenzen

Zunächst belassen wir den Stop-Kurs für eine mögliche verbleibende Long-Position knapp unterhalb der 4052 im FDAX.

Weiterhin interessieren wir uns heute wieder für die gestrigen Tagesextreme im FDAX bei 4181 auf der Oberseite und 4137.5 auf der Unterseite. Eröffnet der Future oberhalb der 4181, eröffnen wir eine Short-Position bei Unterschreiten diesen Niveaus mit Kurs-Ziel bei 4151 und einem Stop-Kurs bei 4206. Eröffnet der FDAX unterhalb der 4137.5, gehen wir Überschreiten diesen Niveaus long, mit Stop-Kurs bei 4113 und einem Kurs-Ziel bei 4167.

Eröffnet der FDAX innerhalb der per gestern ausgebildeten Kursspanne, orientieren wir uns am Tagestief bei 4137,5. Obwohl wir klassischerweise nicht mehr von einem negativen Überlappungsmuster sprechen können, wäre diese Indikation dennoch gegeben, wenn der FDAX das gestrige Tagestief unterschreiten würde. In diesem Falle müssen wir davon ausgehen, dass mit einer Trefferquote von fast 85 Prozent mit einer weiteren Kursabschwächung zu rechnen ist, die durchaus weitere zwei / drei Prozent Kursverlust ausmachen kann.

Konkret bedeutet dies: unterschreitet der FDAX das gestrige Tagestief, eröffnen wir eine Short-Position mit Stop-Kurs bei 4157 im FDAX.




EINZELAKTIEN
Allianz

Per gestern zeigte sich auch in der ALV ein erster Reaktionsansatz im laufenden Trend. Wurde eine Long-Position unter strategischen Gesichtspunkten eröffnet, behalten wir den Stop-Kurs knapp unterhalb der 87.95 EURO bei. Unter Trading-Gesichtspunkten sollte der Stop-Kurs dagegen sehr engmaschig angezogen werden, um die angelaufenen Gewinne weitestgehend zu sichern. Beachten Sie bitte, dass unser Kursziel am Freitag der Vorwoche erreicht wurde.





Deutsche Bank

Grundsätzliche Absicherungsproblematik auch im Kursverlauf der DBK. Aus strategischem Blickwinkel heraus behalten wir den Stop-Kurs für eine Long-Position knapp unterhalb der 61.40 EURO bei und warten eine jetzt mögliche Reaktion ab, um eventuell auch Zukäufe zu tätigen. Taktische Long-Positionen gilt es dagegen engmaschig abzusichern, da wir mit Reaktionen rechnen.





Deutsche Börse

Gleiche Aussage in der Aktie der Deutschen Börse. Strategisch bleibt Stop-Kurs bei 41.76 EURO, taktisch warten wir den heutigen Tag ab und passen den Stop-Kurs bereits jetzt an das gestrige Tagestief bei 43.13 EURO an.

Deutsche Post

In dieser Aktie bleiben wir bullish. Augenmerk liegt auf Widerstand im Bereich um 16.40 EURO. Hier definieren wir unverändert unser Kurs-Ziel. Stop-Kurs bleibt um 15.89 EURO.

Deutsche Lufthansa

Achtung in der Deutschen Lufthansa. Schwungkraft des Aufwärtstrends lässt deutlich nach. Wir erhöhen den Stop-Kurs für unsere Long-Position auf 10.48 EURO.





Münchener Rückversicherung

Nach Erreichen des Widerstandes und Kurs-Zieles bei 83.20 EURO, setzt sich auch in dieser Aktie die Angebotsseite durch. Sollten noch Long-Positionen bestehen, muß der Stop-Kurs sehr engmaschig angepasst werden.






Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

Quelle: SysTrade

Geändert von Starlight (18-11-2004 um 07:09 Uhr)
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