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Alt 11-11-2004, 15:20   #1006
Switch
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Quelle: Bremer Landesbank (Folker Hellmeyer)

" Wir freuen uns als Teilnehmer der Finanzmärkte bisweilen über Politiker, die ihren Mund nicht halten können und Dinge an die Öffentlichkeit bringen, die vorher den Augen der Öffentlichkeit verborgen waren. Der italienische Wirtschaftsminister Siniscalco gab der Öffentlichkeit bekannt, dass man versucht habe den Euro (besser gesagt den USD!) bei 1.2000 zu stabiliseren und aktuell über koordinierte Interventionen bei den europäischen Zentralbanken gesprochen hätte. Der italienische Premier Berlusconi sagte, man sei mit der EZB in Kontakt wegen des hohen Euros und habe gestern mit der EZB interveniert (OTon: Even today we intervened with the ECB.“) (Quelle: IDEA FX Fast Track 05.19, 05.21, 05.22) Der französische Premier Raffarin rundet das Bild damit ab, dass er von einer realen USD-Krise spricht. Dem stimmen wir grundsätzlich im Hinblick auf die Defizite zu.
Gleichzeitig fordert er Konsequenzen der internationalen Gemeinschaft. Wir weisen darauf hin, dass die internationale Gemeinschaft schon Konsequenzen gezogen hat. Wir verweisen auf die massiven Interventionen seitens asiatischer Zentralbanken. Wir weisen darauf hin, dass diese Maßnahmen jedoch nur kosmetisch sind, da sie ein exponentiell wachsendes US-Problem damit nur kaschieren, jedoch nicht neutralisieren. Bereits 70 % der globalen Währungsreserven liegen im USD. Die Lösung unserer Probleme liegt nicht darin, diese Quote weiter zu erhöhen, sondern im Gegenteil sie zu verringern! Ultimativ können nur die USA die eigenen strukturellen Probleme bereinigen. Ansatzpunkte sind bei der gegenwärtigen US-Regierung nicht erkennbar. (Für Zentralbankeninsider mag es sinnvoll sein, in Erwägung zu ziehen, zu große USD Reserven in den Edelmetallbereich umzuschichten. Edelmetalle kennen keine Doppeldefizite und können nicht beliebig vermehrt werden!)
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das weiterhin den Euro favorisiert. Lediglich ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.2820-50 neutralisiert dieses Szenario.

und nochmal eine Aussage bezüglich Interventionen (Raffarin):

"http://www.reuters.de/newsPackageArt...6&section=news
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Grüsse Switch

„Es ist oft produktiver, einen Tag lang über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat für Geld zu arbeiten.“ (Heinz Brestel, dt. Finanzpublizist)

Geändert von Switch (11-11-2004 um 15:31 Uhr)
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