Verkaufssignal des Dow Jones!
Das Blatt hat sich gewendet, am Freitagabend gab der Dow Jones ein klares Verkaufsignal. Dadurch hat sich auch nach Elliott Wave eine neue Situation ergeben. Die Zählung der Wellenabschnitte sind nicht mehr so aufrecht zu halten, wie ich sie vor einiger Zeit vermutete. Vielmehr würde das Wellenmuster von Salemalaikum nun an Richtigkeit gewinnen. Somit haben wir die 5 Wellen (aufwärtsgerichtet) nun hinter uns und eine Korrekturwelle ist zur Zeit in Gange!
Wohin sie uns bringen wird kann man zur Zeit nicht sagen, man sollte aber im Augenblick nicht "long" sein und erst eine klare Bodenbildung beim Dow Jones abwarten. Charttechnisch sieht letztgenannter gar nicht gut aus und es ist zu befürchten das weitere Verluste in Zukunft eintreten können.
Es hat sich vieles geändert gegenüber früheren typische Zyklen. Ein markantes Merkmal ist zur Zeit der Zinstrend. Wir haben weiterhin einen fallenden Trend bei den Zinsen und ein Ende der Fahnenstange ist nicht abzusehen.
Hier die 10 jährigen Anleihen und deren Rendite von Deutschland...
sowie die 10 jährigen Anleihen von Amerika...
Es fällt auf, das der gleitende 200 Tagedurchschnitt seit geraumer Zeit wieder am Fallen ist. Für Aktien war dies in der Vergangenheit ein deutliches Kaufsignal, doch befinden wir uns scheinbar immer noch in einer Deflation, welche noch immer nicht sein Ende gefunden hat.
In Japan fing vor Jahren alles an. Der Einbruch der Immobilienspekulationblase liess Banken erzittern und die Aktienkurse von 40000 Punkte auf unter 8000 Punkte sinken. Es folgten alsbald auch Südamerika und Europa, hier speziell auch Deutschland, also die Boomländer nach dem 2. Weltkrieg (Japan, Deutschland), hervorgerufen durch den Wiederaufbau der Städte und der Wirtschaft überhaupt. Auch in Deutschland brachen die Aktienkurse gewaltig ein, von 8000 Punkte im Gipfel, auf 2200 Punkte. Also recht ähnlich wie in Japan hatten die Blue Chips nur noch 1/4 an Wert wie zu ihren Glanzzeiten.
Und was machte die USA? Der Dow Jones verlor zwar auch an Wert, aber bei weitem erlitten sie kein so grosses Desaster wie Japan und Deutschland z.B. Der Dow Jones verlor von ca. 11500 in der Spitze lediglich 4000 Punkte, auf 7500 Punkte, das sind gerade einmal 35 % und dies deutete auch schon auf "nichtdeflationäre" Tendenzen in den USA hin, bis dato. Hier der Dow Jones...
Die grosse Frage bleibt also, kann sich Amerika von einer Deflation freimachen - abkoppeln, oder eben nicht?!
Nachdem gewisse Widerstände am Freitag in Amerika nach unten durchbrochen wurden und zu allem Unglück nun auch noch die 200 Tagelinie beginnt zu fallen, muss ich nun davon ausgehen, das wir uns beim Dow in einem Bärenmarkt befinden, welcher sein Ende noch lange nicht gefunden haben muss.
Die Zinsen fallen also in den USA und der Aktienmarkt steckt in einem beginnenden Bärenmarkt (davon spricht man, wenn die gleitende 200 Tagelinie fällt und nicht wenn sie nach oben oder unten durchstossen wird!, andersherum wenn sie beginnt zu steigen, dann spricht man von einem beginnenden Bullmarket!) siehe auch den nachfolgenden Chart von Deutschland. Auch hier beginnt die 200 Tagelinie zu fallen!...
Sinkende Zinsen, sinkende Aktienkurse, nachlassende Wirtschaftsdynamik speziell in den USA, schlechtere Gewinnmargen vieler Unternehmen in den USA, ein sehr schwacher Dollar, der nun mit immer mehr Dynamik an Wert verliert.. siehe Dollar/€urochat, das alles stinkt gen Himmel.
Ich hoffe sehr, das es in den USA nun nicht doch noch eine Deflation geben wird, das ich mit meinen Gedanken nicht richtig liege, ich hoffe es für uns alle, aber an den Aktienmärkten stehe ich im Augenblick lieber an der Seitenlinie. Es ist nicht mein Ding auf sinkende Kurse zu spekulieren, das widerstrebt mir, aber auf steigende Kurse mag ich im Augenblick zumindest nicht setzen.
Auch die vielen Spekulationsblasen , wie bei den Rohstoffen u.a. zu erkennen, lassen die Vermutung aufkommen, das Geld eher verspekuliert wird, als das es in die Wirtschaft fliesst.
Alan Greenspan versucht erkennbar die Märkte zu beruhigen, er spricht von einer dynamischen Wirtschaftskraft in den USA, er hebt auch 3 Mal, wenn auch nur sehr leicht den Zinsatz an. Auch dies beruhigte zunächst die Märkte und lenkte das Augenmerk der Anleger weg, von den deflationären Tendenzen. Nun hat Greenspan ein grosses Problem! Wie will er in diesem Umfeld in Kürze die Zinsen weiter Schritt für Schritt anheben? Ich behaupte er wird sie gar nicht mehr anheben können, nein er muss sie evtl. sogar wieder senken (siehe Rentenmärkte).
Ich bin sehr gespannt was nun auf uns zukommt. Sollte tatsächlich der Supergau in den USA eintreffen, so wird das auch an den europäischen Märkten sowie asiatischen Märkten nicht spurlos vorbeigehen. Gerade Deutschland zeigte in letzter Zeit eine gewisse relative Stärke an den Börsen. Doch gerät die USA nun auch noch in eine -ich hoffe nicht schwere Deflation, dann kann es sogar passieren, das wir nochmals einen gehörigen Bärenmarkt bekommen könnten. Wie gesagt, ich hoffe das dies Szenario nicht eintritt, die Zinsen wieder leicht steigen, die Wirtschaft wieder an Dynamik gewinnt und der Dollar sich stabilisieren kann!
Einen schönen Sonntag noch und wieder sonnigere Zeiten an der Börse wünscht euch euer Dieter (Börsengeflüster)