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Alt 11-10-2004, 06:52   #41
Starlight
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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 11. OKTOBER 2004
Allgemeine Beurteilung
(Öl-Preis)

Mit einem neuen Mehrjahreshoch ging der Öl-Preis am Freitag ins Wochenende und setzte damit seine dominante Bewegungstendenz ungebrochen fort. WTI Cushing Spot erreichte in der Spitze die 53.32 USD, Brent Crude Oil steht mit 49.69 USD unmittelbar vor der 50er Marke.






Zum Kursverlauf gibt es zu den Aussagen der Vortage keine Änderung der Argumentation. Der Trendverlauf ist absolut intakt, verläuft hochdynamisch und wird markttechnisch weitestgehend bestätigt. In der Konsequenz bleiben wir bullish für die Öl-Preis-Entwicklung. Widerstände lassen sich auf aktuellen Kursniveaus nicht mehr sinnvoll herleiten.

(Bund-Future)

Mit einem kräftigen Kursanstieg bis auf 116.15 und damit bis in die unmittelbare Nähe der oberen Begrenzung der aktuell gültigen, potentiellen Konsolidierungszone, beendete der Bund-Future Dezember-Kontrakt die letzte Handelswoche. Strategisch gesehen liegt uns weiterhin ein intakter, seit Juni gültiger Aufwärtstrend vor. Dieser wird sowohl chart-, als auch markttechnisch bestätigt.






Eingebettet in diesen Aufwärtstrend, unterstellen wir aktuell die Ausbildung einer Konsolidierungszone, deren Begrenzungen wir in den Bereichen um 116.18 (obere Begrenzung) und 115.12 (untere Begrenzung) definieren. Im Zusammenhang mit dem jüngsten Kursanstieg, befindet sich der Bund-Future nun wieder in einer technisch interessanten Ausgangslage, denn hier entscheidet sich nun entweder ein Ausbruch, verbunden mit einem neuen Bewegungshoch, oder die Bestätigung der oberen Bereichsgrenze.

In der Konsequenz halten wir fest:

(1) grundsätzlich bleiben wir für den Bund-Future optimistisch. Die strategisch interessantere Handelsrichtung bleibt die aufwärts ausgerichtete Handelsrichtung.

(2) im kurzfristigen Zeitfenster könnte ein (hochspekulativer) Aufbau einer Gegenposition mit Stop-Kurs knapp oberhalb der 116.18 interessant werden. Kurs-Ziel wäre hier zunächst der Bereich um 115.74, darunter eventuell sogar der Bereich um 115.12. Wichtig ist im Falle einer solchen Spekulation eine konsequente und disziplinierte Stop-Kurs-Platzierung und „Umsetzung“, wenn sich der übergeordnete Aufwärtsimpuls durchsetzen kann.

(International wichtige Aktien-Indizes)

Auf der Aktienseite fallen die US-Aktien-Indizes auf, die gegenüber allen anderen beurteilten Börsenbarometern die ausgeprägtesten Kursreaktionen der letzten Handelswoche aufweisen. Damit entfalteten sich die negativen Überlappungsmuster der Standardwerte-Indizes vom Donnerstag Abend erwartungsgemäß und auch in den beiden Wachstumswerte-Indizes NASDAQ Comp. und NASDAQ 100 setzte sich der Abwärtsimpuls vom Donnerstag letzter Woche fort.






Rein charttechnisch gesehen, können wir jedoch in allen vier Indizes unverändert intakte, übergeordnete Aufwärtstrends unterstellen. Noch sind die angetragenen unteren Trendbegrenzungslinien, ausgehend vom Tief im August und im Zuge der letzten Reaktion angepasst, gültig. Im Sinne der Dow Theorie wurden die vorangegangenen Bewegungstiefs noch nicht unterschritten und erfüllen somit ebenfalls ein Definitionskriterium für einen intakten Aufwärtstrend.

Kritischster Wermutstropfen bleibt die Markttechnik. Im Zuge der jüngsten Reaktion bricht die Schwungkraft deutlich weg. In den Indizes, die in den letzten Tagen ohnehin schon mit einer deutlichen Divergenz zwischen Schwungkraft und Kursverlauf aufgefallen sind, verstärkt der Schwungkraftrückgang das markttechnisch eher kritische Bild.

Innerhalb der Kursverläufe der Europa-Indizes hielten sich zumindest bisher die Abschläge absolut in Grenzen. Hier behalten noch immer die „Inselbildungen“ der Vorwoche ihre Gültigkeit (MIB 30, FTSE 100 und IBEX 35) bzw. es wurden lediglich die Ausbruchslücken vom Montag letzter Woche geschlossen (DAX, EUROSTOXX 50, CAC 40). Die übergeordneten Aufwärtstrends sind hier noch viel ausgeprägter intakt, als in den US-Börsenbarometern. Dennoch, das auffallendste Merkmal vom letzten Freitag sind die zum Teil sehr deutlich ausgeprägten Dochte in den jeweiligen Tageskerzen.

In der Konsequenz halten wir fest:

(1) strategisch bleiben wir noch immer bullish für die Aktienseite. An dieser Aussage halten wir solange fest, wie im Zuge einer Reaktion das errechnete minimale Korrekturpotential nicht ausgeschöpft wird und sich die Markttechnik nicht völlig verabschiedet.

(2) taktisch gesehen, müssen wir noch immer ein gesteigertes Reaktionsrisiko in Richtung der Minimumkorrektur unterstellen. Dies umso mehr, wie sich die psychologische Belastung durch einen immer weiter steigenden Öl-Preis nicht abschwächt.




DAX

Widerstände: 4078 (u), 4099 (u), 4156 / 4175 (u);
Unterstützungen: 4000 (u), 3848 (u), 3836 (u), 3778 (u);

Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten sekundären Aufwärts-
trend im DAX INDEX:

3926 / 3903 Minimumkorrektur
3849 Normalkorrektur
3794 / 3772 Maximumkorrektur
Mit der eingeleiteten Kursreaktion vom Freitag, die einem recht kräftigen intraday-Kursanstieg folgte, schloss der DAX / FDAX die Kurslücke, welche sich am Montag ausgebildet hatte, ohne dass sich nennenswerte Folgeverkäufe anschlossen.




In der Konsequenz liegt uns im DAX / FDAX weiterhin ein intakter, übergeordneter Aufwärtstrend vor, dessen jüngste Konsolidierungs- / Schiebezone jedoch unmittelbar vor dem Übergang in eine erneute technische Reaktion zu stehen scheint. Dieser Aspekt ist umso bedeutender, wie uns der Wochenchart des DAX-Index zwei Dinge signalisiert:

- erstens näherte sich der Index in den letzten Tagen / Wochen der oberen Begrenzung der seit Jahresanfang gültigen Konsolidierungszone an (nahe der 4100 / 4175),

- zweitens erreichte der DAX die obere Trendbegrenzungslinie, welche sich aus der Verbindung der beiden Hochs von Ende April und Anfang Juli heraus ergibt. Der Wochenchart signalisiert hier in der Kombinationskerze einen weissen shootingstar, der strenggenommen der Gruppe der Verkaufsmuster zuzuordnen ist, auch wenn dessen Trefferquote auf Wochenbasis nicht überragend ist.

Wir gehen davon aus, dass das Reaktionsrisiko im DAX / FDAX unverändert hoch ist und wir durchaus von einer erneuten Kursabschwächung in Richtung der neu errechneten Minimumkorrektur ausgehen müssen. Die potentiellen Kurs-Ziele bleiben, wie bereits am Freitag definiert:

- 4023 (wurde bereits am Freitag angehandelt)
- 4021 / 4009 (theoretisches minimales Korrekturpotential im Bezug auf den jüngsten Aufwärtsimpuls, ausgehend vom Tief bei 3867 im FDAX)
- 3982 (theoretisches normales Korrekturpotential im Bezug auf den jüngsten Aufwärtsimpuls, ausgehend vom Tief bei 3867 im FDAX)
- 3954 / 3943 (theoretisches maximales Korrekturpotential im Bezug auf den jüngsten Aufwärtsimpuls, ausgehend vom Tief bei 3867 im FDAX)

In der praktischen Konsequenz konnten wir am Freitag 30 FDAX-Punkte Profit realisieren. Der Future eröffnete unterhalb der 4050,5, womit diese zum Long-Trigger wurde. Mit Überschreiten der 4050,5 eröffneten wir eine Long-Position und stoppten diese bei Erreichen des Kurs-Zieles bei 4080 wieder aus.





Für heute orientieren wir uns erneut am Tagestief vom Freitag im FDAX bei 4018. Eröffnet der Future unterhalb diesen Niveaus, gehen wir bei Überschreiten der 4018 Long mit Kurs-Ziel bei 4048 und einem Stop-Kurs bei 3993.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

Quelle: SysTrade

Geändert von Starlight (14-10-2004 um 06:59 Uhr)
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