Wallstreet Marktbericht
Wall Street: Zuviele Sorgen drücken Börse ins Wochenende
Eine starke Rede von George W. Bush am Vorabend hat der Wall Street zugesagt, doch drückten Arbeitsmarkt und Intel zu sehr auf die Kurse. Am Freitagnachmittag schloss der Dow-Jones-Index mit einem Minus von 30 Zählern oder 0,3 Prozent auf 10 260 Punkten, die Nasdaq verlor 29 Zähler oder 1,5 Prozent auf 1844 Punkte.
Auf Wochensicht zeichnet sich ein Trend ab. Die Blue Chips und der marktbreit aufgestellte S&P-500-Index verbesserten sich um jeweils rund 0,7 Prozent, während die Hightech-lastige Nasdaq um etwa 1 Prozent abgab.
Auch am Freitag war es vor allem die Nasdaq, die Händlern Sorgen machte, doch kamen die wichtigsten Nachrichten zunächst vom Arbeitsmarkt. Die US-Wirtschaft hat im August 144 000 neue Jobs geschaffen, die Arbeitslosenquote liegt damit bei 5,4 Prozent und so niedrig wie seit September 2001 nicht mehr. Obwohl der Markt mit einer Zahl etwa in dieser Größenordnung gerechnet hatte und die beiden Vormonate etwas nach oben revidiert wurden, kommen mit dem Bericht auch schlechte Daten: Die niedrige Arbeitslosenquote täuscht weiter darüber hinweg, dass immer mehr Amerikaner aus statistischen Gründen nicht mehr gezählt werden, und auch der Hurricane „Charley“ soll sich laut Arbeitsministerium nicht in den Zahlen niedergeschlagen haben – er sei zu spät gekommen, als dass seine Folgen noch hätten erfasst werden können. Das heißt wiederum, dass „Charley“ und der für dieses Wochenende erwartete Wirbelsturm „Frances“ in den Septemberbericht gerechnet werden.
Weiter in Bewegung war auch der Ölpreis, der am Freitag etwas schwächer schloss. Ein weiteres Pipeline-Feuer im Irak hatte den Preis für das Schwarze Gold über Nacht etwas klettern lassen, im Freitagshandel beruhigte sich die Situation aber wieder.
Zu den weiteren unschönen Nachrichten am Freitag gehörten weiter die Geiselnahme in Russland und eine Herzoperation, der sich der frühere Präsident Bill Clinton unterziehen muss. Die Kurse wurden von beiden Geschehnissen indes nicht belastet.
Schwächste Aktie im Dow war der Chip-Riese Intel, der wie erwartet die Prognosen für das laufende Quartal zurückgefahren hat: Die Revidierungen fielen deutlich ärger aus als erwartet. Das Management sieht den Umsatz nur noch zwischen 8,3 und 8,6 Milliarden Dollar, nachdem man ursprünglich 8,6 bis 9,2 Milliarden Dollar angepeilt hatte. Der schwache Trend hänge einerseits mit höheren Lagerbeständen bei den Abnehmern zusammen, heißt es, andererseits aber auch mit einer allgemein schwächeren Nachfrage. Die Gewinnmargen werden von 60 Prozent auf 58 Prozent geküurzt, was die Aktie ebenfalls belastet.
Dass Intel die dramatischen Umsatzrevidierungen nicht allein auf hohe Lagerbestände bei den Abnehmern zurückführt, sondern ganz explizit auf die allgemein schwache Nachfrage nach Halbleitern eingeht, belastete die ganze Hightech-Branche. Zu den großen Verlierern dürften vor allem Zulieferer wie Novellus und Applied Materials gehören, aber auch die Aktien von Dell und Microsoft stehen im Minus.
Auf der Verliererseite schloss auch Hewlett-Packard nach Analystenkommentaren. Kurz nach dem Intel-Schock schlug man beim Brokerhaus A.G. Edwards auf die Aktie ein. Das Papier rutscht auf „Halten“ ab, da sich zu den allgemeinen Tech-Sorgen Schwierigkeiten im Management belastend auf die Aktie auswirkten.
Die Analysten von Piper Jaffray kamen derweil der Aktie von Cisco zur Hilfe. Der schwächere Ausblick von Intel, und auch entsprechende Revidierungen vom Chip-Hersteller Altera und dem Telekom-Provider IDT, hätten keine Folgen für den Netzwerker. Man glaube vielmehr, dass Cisco die Schwächephase bereits hinter sich habe und vor allem IDT und Altera erst jetzt unter den Cisco-Trend leiden würden. Die Experten raten, Cisco auf jeden Fall bei Schwäche zu kaufen.
Ebenfalls im Minus schloss zum Wochenschluss der Pharmazeut Pfizer anlässlich einer Nachrichtenflut. Einerseits muss der Konzern eine leichte Schlappe seitens der FDA einstecken. Die Gesundheitsbehörde gibt dem Epilepsie-Medikament Lyrica nur beschränkte Marktzulassung. Erfolgreicher ist man mit dem Cholesterin-Senker Lipitor, und zwar so sehr, dass der längst über nicht autorisierte Händler verkauft wird. Gegen die strengt das Unternehmen erneut einen Prozess an, während man eine andere Klage gerade beigelegt hat. Dabei ging es um Asbestschäden, gegen die Mitarbeiter der Pfizer-Tochter Quigley vorgegangen waren. Das Unternehmen steht im Gläubigerschutz, wird aber einen Fond für die Opfer bereitstellen.
Unter den Dow-Gewinnern stach angesichts der Pfizer-Sorgen vor allem Merck hervor, der Pharmakonkurrent verbesserte sich um 1,2 Prozent und führte damit die Siegerliste an. Weiter im Grünen schlossen mit McDonalds und Coca-Cola die beiden wichtigsten Konsum-Aktien.
Die Kurszuwächse der letzten Wochen können nicht über die trübe Stimmung an der Wall Street hinwegtäuschen. Abgesehen vom niedrigen Volumen auf dem Parkett fällt vor allem das totale Ausbleiben von Börsengängen aus. Seit dem Aufsehen erregenden Börsenstart von Google bleibt es ruhig auf dem IPO-Markt, die kommende verkürzte Woche nach dem Labor Day wird die zweite in Folge sein, in der sich kein einziges Unternehmen an den Markt traut.
Ihr Markus Koch
Copyright 2003 Wall Street Correspondents
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AFTER THE CLOSE
Wochenvorschau 6. – 10. September 2004
Die Wall Street hat einiges hinter sich: Den Parteitag der Republikaner, den Arbeitsmarktbericht für August und ein enttäuschendes Quartals-Update von Intel. Doch eine Verschnaufpause ist nicht drin: Nach dem langen Wochenende – am Montag bleibt zu „Labor Day“ die Börse geschlossen – beginnt die neue Woche erneut stürmisch, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
In Florida sind vor dem Wochenende schon 2,4 Millionen Menschen evakuiert worden, man bereitet sich nach dem bereits verheerenden Wirbelsturm „Charley“ auf „Frances“ vor, der mit deutlich größerer Kraft wüten soll. Das dürfte zum einen die Bevölkerung teuer zu stehen kommen, zum anderen aber auch die Versicherungen, die ihrerseits aber die Beiträge erhöhen werden und sich um die Bilanz nur wenig sorgen müssen.
Abgesehen vom Sturm dürfte es an der Börse ruhig bleiben. Von Unternehmensseite stehen nur wenige Konferenzen an, und die Warnsaison dürfte wohl noch ein paar Tage ausstehen. Von konjunktureller Seite steht ebenfalls nicht viel an, es gibt lediglich einen Blick ins Beige Book der Notenbank sowie auf die Import- und Exportpreise.
Montag, 6. September 2004:
Labor Day – Börse geschlossen
Dienstag, 7. September 2004:
Unternehmensdaten
Neiman Marcus
Wirtschaftsdaten
keine nennenswerten
Mittwoch, 8. September 2004:
Unternehmensdaten
keine nennenswerten
Wirtschaftsdaten
Fed Beige Book
Verbraucherkredite (Juli)
Donnerstag, 9. September 2004:
Unternehmensdaten
National Semiconductor, Samsonite
Wirtschaftsdaten
Import-/Exportpreise (August)
Lagerbestände, Großhandel (Juli)
Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (09/04)
Freitag, 10. September 2004:
Unternehmensdaten
keine nennenswerten
Wirtschaftsdaten
Produzentenpreise (August)
Handelsbilanz (Juli)
Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.
7-Eleven, Inc. Updates Rule 10b5-1 Stock Trading Plans (SE) 19.93 -0.03:
UPS Wins Tentative Go-Ahead for Expanded Access to China (UPS) 73.04 -0.25: U.S. Department of Transportation (DOT) has tentatively authorized UPS to significantly expand its air operations in China. UPS currently flies from the US to China six times per week. Today's tentative decision grants UPS six additional frequencies to Shanghai immediately and six new frequencies to Guangzhou next year.
Earnings Preview for week of Sep 7th-10th : Companies who will be reporting earnings for the week of Sep 7- Sep 10th include: Tues, Sep 7th: FLE, UTIW, NMG.A, VTS... Wed, Sep 8th: KFY, CMVT, MATK, REMC, VRNT... Thur, Sep 9th: CRMT, CBRL, NSM, ZQK, TTWO... Fri, Sep 10th: ACET...
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Nachbörsliche Winner/Loser:
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After Hours Most Active
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Nasdaq 100 Future
Nasdaq 100 After Hours Indicator
Crude Oil (light, NYMEX)
http://www.futuresource.com/markets/....jsp?id=energy
Montag, 06.09.2004 Woche 37
• US Feiertag - Labor Day
• DE Eurex - eingeschränktes Settlement
• US CBOT eingeschränkter Handel
• US CME geschlossen
• US New York Stock Exchange geschlossen
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