Wallstreet Marktbericht
Wall Street: US-Börsen wanken zum Wochenschluss nicht
Die US-Börsen hielten sich zum Wochenschluss im grünen Bereich, obwohl nicht nur schlechte Nachrichten aus der Konjunktur, sondern auch eine bevorstehende hektische Woche die Laune hätten trüben können. Der Dow-Jones-Index kletterte um 18 Zähler oder 0,2 Prozent auf 10 192 Punkte, die Nasdaq schloss mit einem Plus von 8 Zählern oder 0,5 Prozent auf 1861 Punkte.
Auf Wochensicht schlossen die großen amerikanischen Indizes damit erneut positiv – zum zweiten Mal in Folge. Die Blue Chips und der marktbreit gefasste S&P-500-Index holten in fünf Sitzungen jeweils rund 0,8 Prozent. Die Hightech-lastige Nasdaq kletterte derweil um 1,3 Prozent.
Aus dem konjunkturellen Umfeld kamen den ganzen tag über durchwachsene Nachrichten: Das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal ist nach einer aktuellen Schätzung nur um 2,8 Prozent statt der bisher erwarteten 3 Prozent gewachsen. Damit ist das Wirtschaftwachstum aber noch deutlich besser als Analysten zuletzt befürchtet hatten. Manche Analysten hatten vor Bekanntgabe des Index ihre Prognosen auf bis zu 2,0 Prozent nach unten verschoben.
Weiter im Mittelpunkt des konjunkturellen Interesses steht der Arbeitsmarkt. Nachdem die Wochenzahlen am Vortag wenig aufschlussreich waren, machen sich Analysten an den für nächste Woche ausstehenden Monatsbericht. Die Experten bei Goldman Sachs rechnen damit, dass die US-Konjunktur im August 125 000 neue Stellen schaffen konnten. Die Arbeitslosenquote soll mit 5,5 Prozent unverändert ausfallen. Was der Markt aus der Prognose macht, ist offen. Im Vormonat, als nur 55 000 neue Jobs geschaffen wurden, hatte kaum ein Brokerhaus so daneben gelegen wie Goldman Sachs.
Nahezu unverändert schloss zum Wochenende der Ölpreis, nachdem er am Morgen noch leicht gestiegen ist. Das Schwarze Gold kostet knapp eine Woche nach seinem Ausflug in Richtung 50-Dollar-Marke nur noch 43,10 Dollar pro Fass. Die Nachrichtenlage ließ weitere Verschiebungen nicht zu: Einem Friedensschluss in Nadschaf, beispielsweise, stand eine weitere explodierte Pipeline im Süden Iraks gegenüber.
Ein zuletzt hoher Ölpreis und ungelöste Probleme am Arbeitsmarkt haben den Verbraucher im August belastet. Das Verbrauchervertrauen ist entsprechend gefallen. Die Universität Michigan misst den Konjunkturindikator bei 95,3 Punkten und damit unter den 96,7 Zählern des Vormonats. Der aktuelle Wert liegt aber über den Prognosen der Wall Street, die den Verbraucher deutllich pessimistische eingeschätzt hatte.
Während das Verbrauchervertrauen sinkt, haben es vor allem die Unternehmen schwer, die es auf das frei verfügbare Einkommen der Amerikaner abgesehen haben. Zu den größten Verlierern am Freitag gehörten folglich Wal-Mart und Walt Disney sowie der Automobilriese General Motors. Letzterer konnte Anleger auch mit einem Millionen-Investment in Kanada nicht beeindrucken.
Auf der Gewinnerseite standen unterdessen zahlreiche Hightech-Aktien. Mit an der Dow-Spitze schloss Hewlett-Packard, nachdem das Unternehmen seinen „hPod“ vorgestellt hat, das firmeneigene Gegenstück zu Apples mp3-Spieler „iPod“. Über HP soll vor allem die Microsoft-Kundschaft gewonnen werden.
Die Aktien von Apple werden unterdessen von Merrill Lynch zum Kauf empfohlen. Das Quartalsergebnis des Konzerns könnte die Schätzungen des Marktes überflügeln, meinen sie. Angefacht werde das Wachstum vor allem durch die international starke Nachfrage nach den mp3-Spieler iPod. Auch das Europa-Geschäft mit Musik überrasche positiv. Was den Heimatmarkt betrifft, deuten Umfragen auf solide Nachfrage im Bereich der Hochschulen und Universitäten. Apple ist im Bildungsbereich traditionell stark vertreten.
Während der Chiphersteller Intel zu den besten Dow-Aktien gehörte, kam der Rest der Branche nicht ganz im grünen Bereich davon. Das Brokerhaus Bear Stearns stufte zum Wochenausklang die Aktien von STMicroelectronics auf nur noch „Halten“ ab. Das Preisumfeld für Flash-Memory-Chips sei schlechter als bisher angenommen. Nach einem Preisrückgang von 8 Prozent in den ersten sechs Monaten des Jahres sei im zweiten Halbjahr mit weiteren Einbrüchen zu rechnen. Der Trend dürfte sich 2005 in verstärkter Form fortsetzen.
Nachdem sich die Banc of America am Donnerstag skeptisch zum Chip-Sektor geäußert hatte, folgte ferner Lehman Brothers mit negativen Kommentaren zu Novellus Systems. Das Management des Chip-Maschinenbauers musste die Umsatz- und Ertragsaussichten für das dritte Quartal nach unten revidieren. Statt 37 bis 39 Cent pro Aktie, seien nur 37 Cent erreichbar. Während Lehman Brothers nun auch die Aussichten für das vierte Quartal nach unten schraubt, hält Merrill Lynch an der bisherigen Kaufempfehlung fest.
Selten genug gibt es gute Noten für den Chip-Sektor. Zum Wochenschluss wertet aber das Brokerhaus Jefferies die Aktien von KLA-Tencor und Applied Materials auf, erstere setzt man sogar auf „Kaufen“. Für beide Werte steigen die Kursziele. Die Analysten nennen die beiden Aktien die qualitativ besten in ihrem Sektor, was nicht zuletzt der schwache Ausblick beim Konkurrenten Novellus bestätige.
Ihr Markus Koch
Copyright 2003 Wall Street Correspondents
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AFTER THE CLOSE
Wochenvorschau 30. August – 3. September 2004
Die Wall Street könnte sich auf eine ruhige Woche einstellen, blickt man auf den offiziellen Kalender von Corporate America. Während der nächsten Tage meldet kein einziges wichtiges Unternehmen Zahlen, die den Markt bewegen könnten. Ein Blick auf das Verbrauchervertrauenist ebenfalls nur bedingt spannend, und als einzigen wirklichen Höhepunkt bekommen Anleger am Freitag den Arbeitsmartbericht präsentiert.
Dass die Woche dennoch alles andere als ruhig werden wird, dafür sorgt eine Horde Elefanten, die über’s Wochenende in die Stadt trampeln wird. Die Republikaner kommen, und New York und die Wall Street machen sich auf einiges gefasst. Auf Terror nicht unbedingt, aber zumindest auf jede Menge Demonstrationen und Proteste, auf hohe Besucher auf dem Parkett und vor allem auf jede Menge Sicherheitsvorkehrungen und Straßensperren.
Diese Unannehmlichkeiten, so befürchten Experten, dürften Corporate New York mehr kosten als man aus dem Parteitag nutzen zieht – die Wall Street wird das Theater ruhig betrachten, und vor allem aus der Ferne: Der Finanzdistrikt ist doch gute fünf Kilometer vom Madison Square Garden entfernt, wo sich die Dickhäuter treffen.
Montag, 30. August 2004:
Unternehmensdaten
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Wirtschaftsdaten
Persönliche Einnahmen / Ausgaben (Juli)
Dienstag, 31. August 2004:
Unternehmensdaten
keine nennenswerten
Wirtschaftsdaten
Verbrauchervertrauen (August)
Chicago Einkaufsmanagerindex (August)
Mittwoch, 1. September 2004:
Unternehmensdaten
keine nennenswerten
Wirtschaftsdaten
ISM Index (August)
Auto-/Truckverkäufe (August)
Bauausgaben (Juli)
Donnerstag, 3. September 2004:
Unternehmensdaten
Del Monte Food, Diageo, Mandalay Resort
Wirtschaftsdaten
Produktivität (Q2)
Fabrikbestellungen (Juli)
Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (08/28)
Freitag, 3. September 2004:
Unternehmensdaten
keine nennenswerten
Wirtschaftsdaten
Arbeitsmarktbericht (August)
ISM Dienstleistungen (August)
Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.
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Montag, 30.08.2004
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