Wallstreet Marktbericht
Wall Street: Hightechs belasten die US-Börsen
Die US-Börsen hatten es einen Tag nach der unerwartet steilen Fed-Rallye nicht leicht. Am Ende konnte der Dow seine Verluste aber weitgehend begrenzen, während vor allem die Hightechs schwach blieben. Der Dow-Jones-Index verlor 6 Zähler oder 0,06 Prozent auf 9938 Punkte, die Nasdaq verlor 26 Zähler oder 1,5 Prozent auf 1782 Punkte.
Schlechte Nachrichten kamen – wieder einmal – aus dem US-Haushalt. Das Bilanzdefizit ist im vergangenen Monat erneut gestiegen und beläuft sich auf 69,2 Milliarden. Damit steht das Land auch im Juli schlechter da als im Vorfeld angenommen. Auf Jahressicht rechnen Experten mit einem Defizit von 422 Milliarden Dollar, während das Weiße Haus die Prognosen jüngst sogar auf 445 Milliarden Dollar geschraubt hat.
Auf dem Ölmarkt zeichnet sich weiter keine Erholung ab. Der Ölpreis war im Tagesverlauf einmal auf fast 44 Dollar pro Fass zurückgegangen, nachdem Saudi-Arabien erklärt hatte, man könne die Produktion durchaus um bis zu 1,3 Millionen Barrell pro Tag hochfahren. Was den Preis für das Schwarze Gold letztlich wieder gen 45 Dollar trieb, war einerseits das Bekenntnis der Scheichs, genau diese Produktionserhöhungen nicht durchführen zu wollen. Andererseits überwog weiterhin die Unsicherheit gegenüber Irak, Russland und Venezuela.
Die internationale Energiebehörde hat unterdessen die für 2004 angepeilte Öl-Nachfrage auf täglich 82,2 Millionen Barrell angehoben. Damit werden die bisherigen Prognosen um 700 000 Barrell übertgroffen. 2005 steige die tägliche Nachfrage dann sogar auf 84 Millionen Barrell an.
Im Dow verbesserten sich am Mittwoch vor allem defensive Aktien, darunter Coca-Cola und Johnson & Johnson sowie die Papiere von Pfizer und Caterpillar.
Größter Verlierer unter den Standardwerten war Walt Disney trotz guter Zahlen. Der Medien- und Unterhaltungsriese hat die Quartalserwartungen der Wall Street deutlich geschlagen und verweist auf Wachstum in den lange strauchelnden Freizeitparks und auf eine bessere Entwicklung bei den TV-Sendern ABC und ESPN. Den Analysten von CIBC World Markets war die Qualität der Zahlen indes nicht gut genug, sie drückten das Papier mit einer Abstufung und senken ihre weiteren Prognosen.
Ebenfalls unter den Dow-Verlierern waren die Hightechs, die den ganzen Tag zu kämpfen hatten. Eine Empfehlung von Morgan Stanley, wo IBM ab sofort im Musterportfolio steht, nutzte der Computer-Aktie nichts. Anleger ließ es offenbar kalt, dass die Experten die Bewertung unter dem historischen Durchschnitt sehe und davon ausgeht, dass das defensive Geschäftsmodell und die aufgebesserte Produktpallette gemeinsam mit einer soliden Bilanz und einem robusten Kundenstamm für einen Aufwärtstrend sorgen könnten.
Zu den großen Verlierern gehörten Hewlett-Packard und vor allem auch Intel im allgemeinen Strudel der Chip-Aktien. Der hatte zunächst eine Umsatzwarnung von National Semiconductor zu verdauen. Neben schleppenden Auftragseingängen wirken sich auch die überhöhten Lagerbestände im Zwischenhandel belastend aus. Im Vergleich zum vorhergehenden Quartal peilt das Management nun einen Umsatzrückgang von 4 bis 5 Prozent an. Das Brokerhaus Smith Barney stuft den Wert vor Börseneröffnung auf nur noch „Halten“ ab, das Kursziel sinkt von 26 auf 16 Dollar. Neben dem nachlassenden fundamentalen Umfeld wirke sich auch die skeptische Haltung gegenüber dem gesamten Chip-Sektor negativ aus.
Eine weitere Umsatzwarnung kam von Chip-Ausrüster Kulicke & Soffa, wo Vorstand und Firmengründer Charles Kulicke schon seit Monaten Aktien verkauft. Im laufenden vierten Quartal sei nur noch mit einem Umsatz von 135 bis 165 Millionen Dollar zu rechnen. Die Spanne lag bisher noch bei 175 bis 197 Millionen Dollar. Damit wird der Mittelwert um immerhin 20 Prozent nach unten revidiert. Kunden hielten sich wegen des generell in der Chip-Branche nachlassenden Wachstums zurück, heißt es, viele Aufträge werden auf Eis gelegt oder vertagt.
Durch schlechte Nachrichten fühlen sich die Analysten der Credit Suisse First Boston nur bestätigt: Ihe Abstufung des Zulieferers Teradyne begründet man zum Teil mit dem schwachen Ausblick bei Kulicke & Soffa. Wichtigster Grund für den eigenen Pessimismus gegenüber Teradyne sei jedoch das allgemein nachlassende Wachstum im Chip-Bereich. Man habe bisher mit mehr Stabilität bei den Zulieferern gerechnet, da mal allgemein von einer starken Nachfrage nach dem Endprodukt ausgegangen war.
Unerwartet gute Ergebnisse kamen von Datennetz-Gigant Cisco Systems, und doch verlor die Aktie satte 10 Prozent an Wert. Während der Umsatz im Vergleich zum vorhergehenden Quartal um 6 Prozent gestiegen ist, kletterten die Lagerbestände um unerwartete 8 Prozent. Bereits im vorherigen Quartal waren die Lager um 20 Prozent angewachsen. Obwohl die Aufträge in diversen Bereichen gestiegen sind, rechnet das Management im angebrochenen Quartal nur noch mit 0 bis 2 Prozent Umsatzwachstum. An der Wall Street wurde eine Spanne von bis 5 Prozent angepeilt. Neben der UBS stuft auch J.P. Morgan und Merrill Lynch die Aktie ab. Abgesehen von der Gefahr weiter steigender Lagerbestände, könnten die anstehenden Wahlen die IT-Ausgaben des Staates verzögern. Obgleich Cisco langfristig gut positioniert sei, dürfte das KGV der Aktie sinken, mahnt Merrill Lynch, wo man die Aktie nur noch auf „Halten“ sieht.
Ihr Markus Koch
Copyright 2003 Wall Street Correspondents
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AFTER THE CLOSE
Bottomline Tech
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Avnet
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guides Q1 below consensus (AVT) 17.15 -0.73: Reports Q4 (Jun) earnings of $0.40 per share, $0.01 better than the Reuters Estimates consensus of $0.39; revenues rose 20.5% year/year to $2.64 bln vs the $2.72 bln consensus.
Fox Entertainment
beats by $0.05 (FOX) :
Cyberonics reports in-line, light on revs;
guides OctQ lower (CYBX) 23.90 +0.21: Reports Q1 (Jul) loss of $(0.12) per share, in line with the Reuters Estimates consensus of $(0.12); revenues fell 5.7% year/year to $25.1 mln vs the $26.3 mln consensus. Co expects Q2 (Oct) sales and a loss per share of $25 mln and $(0.38) vs consensus of $28.1 mln and $(0.12).
News Corp
beats by a penny (NWS) 32.01 -0.51: Reports Q4 (Jun) earnings of $0.29 per share, $0.01 better than the Reuters Estimates consensus of $0.28; revenues rose 20.2% year/year to $5.52 bln vs the $5.24 bln consensus.
Bob Evans
misses by $0.04; guides below Y05 consensus (BOBE) 26.08 -0.60
Kmart to join Nasdaq-100 Index (KMRT) 65.05 +0.55: Co will become a component of the NASDAQ-100 Index (NDX), effective at the beginning of trading Thursday, August 19, 2004. KMRT will replace PanAmSat Corp (SPOT), which is to be acquired by Kohlberg Kravis Roberts,subject to shareholder approval and other closing conditions.
AnnTaylor beats by a penny, beats on revs; guides in line for Q3, Q4, & Y04 (ANN) 22.05 -0.55:
17:49 ET After Hours Summary: BOBE trades down after earnings report : Companies moving in after hours trading in reaction to news: Trading Up: EPAY +12.8% (earnings report), WGII +7.1% (reports earnings), IPAR +5.4% (earnings report), COSI +2.3% (earnings report), CYBX +1.4% (earnings report), LTRE +1.0% (earnings report), FOX +0.7% (earnings report)... Trading Down: TUTR -14.4% (guides below Q3 consensus), BOBE -10.2% (earnings report), AVT -7.5% (earnings report), AAP -4.5% (reports, guides below consensus, announces stock repurchase).
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Nachbörsliche Winner/Loser:
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After Hours Most Active
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Donnerstag, 12.08.2004 Woche 33
• 08:00 - ! DE BIP 2. Quartal
• 08:45 - FR BIP 2. Quartal
• 09:30 - IT Verbraucherpreise Juli
• 10:00 - ! EU EZB Monatsbericht August
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• 14:30 - ! US Ausfuhrpreise Juli
• 14:30 - ! US Einfuhrpreise Juli
• 14:30 - ! US Einzelhandelsumsatz Juli
• 14:30 - ! US Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
• 14:30 - ! US Lagerbestände Juni
• 17:00 - US Ankündigung 3- u. 6-monatiger Bills
• 19:00 - US Auktion 10-jähriger Notes
• 19:15 - US Rede Fed-Gouverneur Gramlich
• 20:00 - US FOMC Sitzungsprotokoll
• 22:30 - US Wochenausweis Geldmenge
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