Wallstreet Marktbericht
Wall Street: Eine späte Rallye rettet den Tag
Eine Reihe höchst gemischter Quartalszahlen hat es den US-Börsen am Donnerstag nicht leicht gemacht, und eine Rallye am Nachmittag kann über das schwache Fundament nicht hinwegtäuschen. Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Plus von 4 Zählern auf 10 050 Punten, die Nasdaq kletterte um 14 Zähler oder 0,8 Prozent auf 1889 Punkten.
Damit schafften die großen amerikanischen Indizes ein respektables Finale. Der Dow hatte zuvor den größten Teil des Tages im vierstelligen Bereich und damit auch einem Zehn-Wochen-Tief verbracht. Bis auf 9950 Punkte fiel der Standardindex zweitweise, und auch die Nasdaq handelte im Intraday auf dem schwächsten Niveau des ganzen Jahres.
Schuld an der Börsenschwäche ist vor allem die Angst der Anleger vor einem schwachen zweiten Halbjahr, in dem die Unternehmensgewinne nach Ansicht zahlreicher Experten fallen sollen. Schuld daran ist zumindest teilweise der anhaltend hohe Ölpreis von mehr als 40 Dollar pro Barrell. Unerwartet niedrige Öl-Reserven und eine Konkursankündigung des russischen Branchenriesen Yukos ließen den Rohstoff am Donnerstag klettern.
Von konjunktureller Schwäche sprach am Donnerstagmorgen der Index der Führenden Indikatoren, der schwächer als erwartet ausfiel. Der rückblickende Index index belastete den Markt nich maßgeblich, was auch für den Arbeitsmarkt galt: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung ist in der vergangenen Woche um 11 000 auf 339 000 gesunken, der Vier-Wochen-Durchschnitt liegt nur unwesentlich niedriger.
Gewinner und Verlierer waren breit gestreut: Während der Chip-Riese Intel den Dow mit einem Plus von 2,2 Prozent anführte, schloss der Software-Gigant Microsoft wenige Stunden vor der eigenen Quartalskonferenz nur unwesentlich im grünen Bereich und damit im Mittelfeld des Dow.
Zumindest war zur Schlussglocke allgemein nur noch wenig von der anfänglichen Hightech-Schwäche zu spüren, selbst die Internetwerte erholten sich – aus technischen Gründen, wie Kritiker einwarfen. Im Plus schloss auch Ebay, obwohl das Internet-Auktionshaus einen starken Quartalbereich mit schwachen Prognosen verdorben hatte. Man stehe auf der Schwelle zwischen „new“ und „old economy“, heißt es, und sei an einem Punkt angekommen, an dem der Umsatz nicht in jedem Quartal drastisch wachsen könne. Vielmehr werde man saisonale und konjunkturelle Schwachkungen mitmachen müssen.
Im Plus schlossen auch die am Morgen schwachen übrigen Internet-Papiere, darunter Yahoo und Amazon.
Unter den Dow-Gewinnern fanden sich indes neben den Pharmawerten Pfizer und Merck, die am Vortag gemeldet hatten, auch die Papiere aus der Telekom-Abteilung.
Gemischte Nachrichten kamen zuvor vom Telekomriesen SBC Communications. Das Unternehmen blickt in einem schwierigen Branchenumfeld auf einen um 0,3 Prozent gestiegenen Umsatz, sieht aber den Gewinn leicht rückläufig. Nach 1,4 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal schließt man die Bücher nun mit 1,2 Milliarden Dollar oder 35 Cent pro Aktie, was abzüglich der Sonderkosten doch noch über den Prognosen der Wall Street ist. Von den Zahlen ausgenommen ist das Handygeschäft Cingular, eine Kooperation von SBC und BellSouth.
Leicht im Minus schloss McDonald’s trotz guter Quartalszahlen. Die Abschaffung der Super-Size-Menüs und die Aufnahme von Salaten und Wasser scheint die Geschäfte zu verbesern. Die Margen sind beim Burgerriesen auf das höchste Niveau in zehn Jahren gestiegen, und auch der Rest des Quartalsbericht liest sich als Erfolgsgeschichte: Der Umsatz kletterte in den vergangenen drei Monaten um 10 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar und damit über die Erwartungen. Punktgenau mit den Prognosen wird der Gewinn mit 590 Millionen Dollar oder 47 Cent pro Papier gemeldet, das entspricht einer Steigerung um 25 Prozent.
Größter Verlierer unter den Blue Chips war aber Caterpillar mit einem Abschlag von 5,5 Prozent. Trotz eines starken Umsatzwachstums um immerhin 28 Prozent sind Analysten mit den Zahlen nicht zufrieden. Der Hersteller von Baumaschinen verbucht nämlich unerwartet hohe Kosten für Materialien und die Entwicklung neuer Produkte, und so fallen die Quartalszahlen mit 552 Millionen Dollar oder 1,55 Dollar pro Aktie etwas schwächer aus als erwartet. Die Kosten will man indes in den Griff bekommen: Für das gesamte Jahr 2004 setzt das Management die Prognose für das Gewinnwachstum von bis zu 70 auf bis zu 85 Prozent, die Umsätze sollen stabil um 20 bis 25 Prozent klettern.
Ihr Markus Koch
Ihr Markus Koch
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