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Alt 21-07-2004, 20:39   #1
PC-Oldie-Udo
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Die Verlierer der neuen Rente

21.07.04 |
Die heute 40- bis 55-Jährigen kommen bei der Umstellung von der vorgelagerten auf die nachgelagerte Besteuerung am schlechtesten weg.
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Die vor 1965 geborenen Jahrgänge sind nach Experten-Berechnungen die großen Verlierer der Neuregelungen bei der Rente. Auch die heutigen Ruheständler mit überdurchschnittlichen Altersbezügen würden schlechter gestellt, da sie nach altem Recht weniger Steuern zahlen mussten, erklärte Reinhold Schnabel von der Universität Essen am Mittwoch in Berlin. Im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) untersucht er die Effekte der Umstellung von der vorgelagerten auf die nachgelagerte Besteuerung der Renten.

Ab 2005 müssen alle Rentenbezieher 50 Prozent ihrer gesetzlichen Alterseinkünfte versteuern. Bis 2040 steigt die Steuerlast auf 100 Prozent. Im Gegenzug werden ab 2005 die Rentenbeiträge zunächst zu 60 Prozent steuerbefreit. Bis 2025 steigt dieser Anteil auf 100 Prozent.

Die heute 40- bis 55-Jährigen werden laut Schnabel belastet, weil sie von der schrittweisen Steuerbefreiung ihrer Rentenbeiträge nur wenig profitieren. So müssten die heute 44-Jährigen beispielsweise 85 Prozent ihrer gesetzlichen Rente versteuern, obwohl sie ihre Beiträge zum großen Teil noch aus ihrem versteuerten Einkommen aufbringen mussten. Er erwarte, dass Betroffene wegen dieser Doppelbelastung das Bundesverfassungsgericht anrufen würden, sagte Schnabel. Hingegen könnten die jüngeren Jahrgänge, die nach 1964 geboren sind, die Steuererleichterungen im vollen Umfang für ihr privates Alterssparen nutzen.

Schnabel wies allerdings darauf hin, dass die Belastungen und Entlastungen durch die Neuregelungen schwer allgemein zu kalkulieren seien. Je nach Einkommenssituation und Lebensalter ergäben sich unterschiedliche Ergebnisse: Geringverdiener bis 20 000 Euro brutto im Jahr würden auch dann keine Steuern zahlen, wenn die nachgelagerte Besteuerung voll greife. Bürger, die bis 30 000 Euro brutto im Jahr verdienten, würden von der Reform profitieren, sofern sie die Steuererleichterungen in die Altersvorsorge steckten. Besserverdiener ab 60 000 Euro brutto müssten dagegen mit einer hohen Steuerlast auf ihre gesetzlichen Renten rechnen. Diese werde nicht von den Entlastungen bei den Beiträgen ausgeglichen.

Staatlich geförderte Renten selten attraktiv

Der Wissenschaftler erklärte weiter, dass sich so genannte Riester- oder Rürup-Renten, die staatlich gefördert werden, nur selten lohnten. Auf diese Alterseinkünfte müssten nicht nur Steuern, sondern auch Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge gezahlt werden. Riester-Renten seien nur bei geringem Einkommen profitabel. Die Rürup-Rente ist nach Ansicht des Experten in den nächsten fünf bis zehn Jahren unattraktiv. Diese Form des Alterssparens ist eine Leibrente, die nicht vererbt werden kann und bei der auch keine Kapitalauszahlung erlaubt ist. Bei der Rürup-Rente seien ab 2005 nur 60 Prozent der Beiträge steuerfrei, ab 2025 müssten hier jedoch 80 Prozent der Rentenauszahlungen versteuert werden, sagte Schnabel.

Das DIA, deren Gesellschafter die Deutsche-Bank-Gruppe ist, beschäftigt sich vor allem mit der privaten Altersvorsorge.

http://focus.msn.de/hps/fol/newsausg...be.htm?id=4734
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Es grüßt euch
Udo

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