Europa wird zu einem Kontinent der wütenden Bürger: - Die Südländer sind wütend, weil ihr Wohlstand sinkt, die Arbeitsplätze und Pensionen schwinden, niemand im eigenen Land darüber noch Kontrolle hat und weil keine Chance auf Besserung innerhalb der verbleibenden eigenen Lebenszeit besteht.
- Die Nordländer sind wütend - aus fast den gleichen Gründen. Der eigene Wohlstand wird als bedroht wahrgenommen bis hin zur Angst um die eigene beruflich-materielle Existenz.
Dieses ideologische Gequatsche von Merkel u. Schäuble über "Alternativlosigkeit", dass diese "Rettungs-Milliarden" nötig seien, um unseren Wohlstand in Deutschland zu sichern - das ist doch Blödsinn, das ist eine falsche, verzweifelte Einheitsideologie aus vergangenen Tagen, welche die Realitäten einfach nicht anerkennen will: Die EU klappt so nicht, sie ist ein lebender Toter geworden.
Ein erster Ansatz kann darin bestehen, sie nun schnellstmöglich aufzuspalten in eine Union aus "Hartwährungsstaaten" (die Union hätte eine einheitlich Währung) und in einzelne Schwachwährungsstaaten mit eigener, separater Währung. Das gibt natürlich einen Sturm, viele rechtliche Unklarheiten, viel Unzufriedenheit, Millionen von "ja, aber...." - auch weil es schnell gehen muss.
Aber wenn die Bürger dafür die Selbstbestimmung zurück bekämen, wenn die Rechte der kommunalen Ebene massiv gestärkt würde, wenn dort erhobene Steuern auch dort ausgegeben werden und eben nicht abfließen in Bereiche weit jenseits des Horizonts der Menschen - dann klappt das. Da bin ich mir sicher, das wäre eine echte Motivation, das Ungemach so eines Übergangs in die eigenen Hände zu nehmen, diese Herausforderung anzunehmen und also auch zu ertragen.
Ungemach ist eh unvermeidlich, aber es könnte so viel gerechter verteilt und geschultert werden.
Sollten die etablierten Parteien (inkl. der Grünen?) die berechtigten Sorgen der deutschen Bürger weiterhin nicht ernst nehmen und also den jetzigen Euro-Wahnsinn auch weiterhin betreiben, dann bekommen wir in den nächsten Bundestag ab 2013 eine rechtspopulistische Partei in der Art "wahre Deutsche" - so sicher wie das Amen in der Kirche, weil unter den gemäßigten Kleinparteien nur die Tierschützerpartei euroskeptisch ist - und die dürfte sicherlich keine 5% bekommen. 
Es ist für mich völlig logisch, dass nun der Weg weg von der Idee "Europa" hin in Richtung einer überarbeiteten, modernen Idee "Nation" und "Region" führt.
"Nation" wird bei uns nicht mehr Nationalsozialismus meinen können, dessen Schrecken unvergessen sind. Keine Deutschtümelei, und die Nr.-Kohl u. Adenauer will auch niemand zurück. Der "neue grüne Konservative" dürfte noch lange völlig verwirrt darüber sein, wohin genau die Reise denn hingehen soll.
Es sollte immerhin demnächst mehr um das "wir bei uns für uns" gehen. Das wird über kurz oder lang übersetzt werden müssen in veränderte politische, gesellschaftliche Strukturen. Rechte u. Pflichten der politischen Organe müssen neu geordnet werden,
Machtbefugnisse zum Umgang mit Geld verlagert werden, und zwar in dieser Richtung: EU --> Staat --> Bundesland --> (Städte-)Region/Kreis
Aber sicherlich erst einige Jahre nach der Bundestagswahl 2013, und zwar dann erst, wenn die Sprengkraft eines bereits begonnenen und immer stärker befürchteten Wohlstandsverlustes die Wut der Bürger zu Massendemos führt, die nicht mehr eindämmbar sind. Wenn der Staatshaushalt Deutschlands zu immer unglaublicher werdenden Schulden und Sparzwängen führt und Leistungen teilweise ganz zusammenbrechen. Wenn unglaubliche Steuern neu erhoben werden müssen, um überhaupt Geld in die fast leeren Kassen der Bundesregierung zu spülen, wenn in den Kommunen selbst dringend nötige Dinge nicht mehr bezahlt werden können.
Wenn also den "hoheitlichen Organen" das Wasser zum Halse steht. Dann erst dürfte die Sprengkraft reichen, dieses ganze politische System vom Kopf auf die Füße zu stellen: Dezentralisierung. Über Geld wird dann primär vor Ort entschieden, nicht in der Landeshauptstadt, nicht in der Bundeshauptstadt und schon gar nicht in Brüssel.
Es ist traurig, dass der Weg zu diesem motivierenden Ziel über so viel Ungemach gehen muss.
Ich bin gespannt, ob in den strukturschwachen Staaten Europas so eine Entwicklung bereits in den kommenden wenigen Jahren kommt, oder ob das alles ewig lange dauern wird, weil die Trägkeit der Menschen eine Periode der völligen "Apathie in der Not" braucht, eine Zeit des emotionalen Ablösens von den gewohnten Denkstrukturen? Letzteres erscheint mir leider recht plausibel zu sein. In dem Falle müßte das Ziel wohl tiefer gehangen werden müssen.