bol von heute:
„Kaufen wenn die Kanonen donnern“ lautet ein Börsensprichwort. Es beschreibt die Möglichkeiten, die sich durch antizyklisches, also gegen den Trend gerichtetes Anlegen ergeben. In der Regel ist diese Strategie mit einem hohen Risiko behaftet, und auch jetzt ist die Gefahr nicht gering. Das Problem ist, in einer dynamischen Abwärtsbewegung den Wendepunkt möglichst genau vorherzusagen. Der hohen Zahl von Fehlsignalen steht jedoch eine im Erfolgsfall oft überdurchschnittlich hohe Rendite der Spekulation gegenüber.
Da der Deutsche Aktienindex nun bis auf das Niveau der 200-Tage-Linie zurück gefallen ist und in drei Wochen fast 1000 Punkte verloren hat, ist das Risiko weiterer Verluste geringer geworden, zumal die Wall Street den Crash nicht in gleichem Ausmaß mit vollzogen hat, und letztendlich immer noch der S&P 500 die Marschrichtung für den deutschen Aktienmarkt vorgibt. Spätestens an der nächsten Unterstützungszone bei 6330/86 Zählern erwarte ich daher eine Gegenbewegung zurück nach oben (siehe Seite zwei).
Schon an der bei 6580 Punkten verlaufenden 200-Tage-Linie ist eine Stabilisierung möglich, allerdings gelten gleitende Durchschnitte – vor allem langfristige – fast nie als punktgenau wirksame Wendezonen. Auf der Oberseite ist nun Luft bis mindestens zurück an die 6850er-Marke, im Fall einer größeren Erholung sogar bis 7100 Punkte.
Fazit, Chartmarken und Positionen
Daytrader können zwar jetzt auf steigende Kurse setzen, müssen für ihren Zeithorizont jedoch ungewöhnlich weite Stopps unterhalb der 6320er-Marke akzeptieren. Gewinnmitnahmen sollten spätestens bei 6850 Punkten erfolgen.
Kurzfristige Positionstrader haben am Montag eine erste kleine Long-Position aufgebaut, die heute zur Eröffnung beziehungsweise im weiteren Tagesverlauf bei 6668 und 6650 Punkten ausgestoppt wurde. Ein zweiter Einstieg kann gewagt werden, wobei die Positionsgröße im Vergleich zu gestern weitaus höher ausfallen kann, sich jedoch immer noch mindestens 50 Prozent unter dem sonst eingesetzten Tradingkapital befinden sollte. Stopps bei 6320 Punkten sollten dieses Engagement absichern. Gewinnmitnahmen können zur Hälfte bei 6840 Zählern erfolgen.
Langfristig ausgerichtete Anleger besitzen nach wie vor Teilbestände einer seit 2009 bestehenden Long-Position. Die Hälfte der Gewinne wurde bereits mitgenommen, ein weiteres Viertel wurde ebenfalls am 21. Dezember bei 7075 Zählern mit einem Gewinn von 1780 Punkten veräußert. Dies sorgt für die nötige Gelassenheit, um kleinere Rückschläge auszusitzen.
__________________
stelle keine frage,
wenn du nicht weißt,
was du mit der antwort willst.
|