bol hat auch schon ausgeschlafen
Verkäufe an den wie immer richtungsweisenden US-Börsen bremsen auch den DAX aus. Gestern sah es noch so aus als könnte der Deutsche Aktienindex im kurzfristigen Aufwärtstrendkanal und damit gleichzeitig oberhalb der 21-Tage-Linie bei etwa 7265 Punkten bleiben.
Doch schon zu Handelsbeginn kommen diese Chartmarken zur Wochenmitte unter Druck. Ein Glück, dass schon wenige Punkte tiefer das nächste Auffangnetz bereit steht. Bei 7180/7200 Zählern hat der Index ein Drittel bis 38,2 Prozent der jüngsten Aufwärtswelle von 6835 auf 7441 Punkten wieder nach unten korrigiert, woraus sich gelegentlich eine brauchbare kurzfristige Unterstützung ableitet.
Auch die 55-Tage-Linie bei 7110 Punkten kann bei anhaltendem Verkaufsdruck schnell erreicht werden. Allerdings ist der Markt kurzfristig nun nicht mehr so überhitzt, eine stärkere Korrektur könnte daher weiter auf sich warten lassen, falls sich die Wall Street wieder erholt. Ein erstes positives Zeichen wäre ein Anstieg des DAX zurück über 7350/80 Punkte. Solange dies nicht der Fall ist, bleiben weitere Gewinnmitnahmen in Anbetracht der mittelfristigen Überhitzung weiter das wahrscheinlichere Szenario.
Fazit, Chartmarken und Positionen
Daytrader die den am Montag empfohlenen Absturz von 7350 auf 7280 Punkte mitgemacht haben, können eventuell bald wieder aktiv werden. Fällt der DAX unter 7255/60 Punkte ist ein weiterer Abwärtsschub in Richtung 7220/25 Zähler vergleichsweise wahrscheinlich. Auf der Oberseite wird es erst nach einer Erholung zurück über 7375/80 Punkte interessant, dann ist Luft bis 7435/40 Zähler.
Kurzfristige Positionstrader müssen den Markt vorerst von der Seitwärtslinie beobachten. Das Schlimmste, das passieren kann, ist die Fortsetzung der Rally zu verpassen. Aber zu groß ist das Risiko, in einem mittelfristig überhitzten Markt noch Long-Positionen aufzubauen. Kommt eine längere Seitwärtsbewegung oder eine zehnprozentige Korrektur, kann wieder über neue Investments nachgedacht werden.
Mittel- bis langfristig ausgerichtete Anleger besitzen nach wie vor Teilbestände einer seit 2009 bestehenden Long-Position. Die Hälfte der Gewinne wurde bereits mitgenommen, ein weiteres Viertel wurde ebenfalls am 21. Dezember bei 7075 Zählern mit einem Gewinn von 1780 Punkten veräußert. Dies sorgt für die nötige Gelassenheit, um kleinere Rückschläge auszusitzen.