nach dem heutigen handelsblatt artikel weiss ich warum die börse so fest ist und es geht anscheinend noch weiter. deutschland hat sich abgekoppelt wegen der finanzkrise.
Dax auf Höhenflug:
Krisengewinner Deutschland
Die Unsicherheit über den Fortbestand der Euro-Zone und die Krise der südlichen Schuldenstaaten nützen vor allem dem deutschen Aktienmarkt. Dank massiver Liquiditätszuströme hängt der Leitindex Dax alle anderen europäischen Börsen ab. Damit geht gleichzeitig auch ein ehernes Gesetz zu Ende.
von Ulf Sommer und Christian Schnell
DÜSSELDORF/FRANKFURT. Bisher war es so und nie anders: Der Dax stieg, wenn es Europa und Amerika gutging. Er fiel, wenn die Börsen in New York, London und Paris schwächelten. Das war jahrzehntelang das eherne Gesetz der Finanzmärkte.
Das Gesetz gilt nicht mehr. In Zeiten der Euro-Krise profitiert nur noch einer: der deutsche Aktienmarkt.
Allein in den vergangenen sieben Wochen stieg der Leitindex Dax um neun Prozent. Am Dienstag durchbrach er zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren die Marke von 7 000 Punkten. Deutschlands 30 größte börsennotierte Unternehmen steigerten demnach ihren Wert in weniger als zwei Monaten um 110 Milliarden Euro - eine Summe, mit der man Siemens und die Deutsche Bank kaufen könnte.
Krisengewinner Deutschland im Kursrausch - derweil anderenorts Tristesse herrscht. Europas wichtigstes Börsenbarometer, der Euro-Stoxx mit den 50 größten Konzernen der Euro-Zone, hat im Jahresverlauf schon sechs Prozent verloren. Ohne die 13 im Euro-Stoxx notierten deutschen Konzerne wäre der Wertverlust noch viel dramatischer.
Der Grund für die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Dax und Euro-Stoxx liegt auf der Hand: Die Anleger misstrauen Unternehmen aus den Schuldnerländern und verkaufen beispielsweise in großem Stil Aktien des italienischen Versorgers Enel und der Portugal Telecom. Gleichzeitig setzen sie auf die robusten deutschen Unternehmen und decken sich mit Papieren der Dax-Konzerne ein.
Begehrt sind die klassischen Industriewerte. Volkswagen, BMW, BASF und Heidelberg Cement stehen mit einem Kurszuwachs von mehr als 25 Prozent in nur sieben Wochen an der Spitze des Dax. Die exportorientierten Unternehmen profitieren besonders stark vom globalen Aufschwung und den boomenden Absatzmärkten in Fernost. Insgesamt werden die 30 Dax-Konzerne in diesem Jahr ihre Nettogewinne gegenüber 2009 um durchschnittlich 80 Prozent steigern. Ein Drittel der Firmen verdient so viel wie noch nie, darunter Siemens, BASF und Linde.
"Wenn die Unternehmen starke Ergebnisse liefern und die Wirtschaft floriert, dann sollten auch Aktien gut laufen. Nichts anderes sehen wir jetzt", sagt Achim Matzke von der Commerzbank.
Die Frage ist nur noch, wie gut die deutschen Aktien sich entwickeln werden, ob 2011 womöglich ein Aktien-Traumjahr wird. Die Deutsche Bank jedenfalls sieht den Dax in einem Jahr bei 7 500 Punkten, das Bankhaus Metzler und die Privatbank M.M. Warburg erwarten 8 000 Punkte. Selbst diese Marke, die im Vergleich zu heute immerhin ein Plus von 14 Prozent bedeuten würde, wird vom Analysehaus Silvia Quandt Research übertroffen: Der Dax werde bis auf 9 000 Punkte steigen - ein Plus gegenüber dem gestrigen Zweieinhalbjahreshoch von 28 Prozent. Ulf Sommer, Christian Schnell
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viele grüsse
cade
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