Re: So
Gerüchtestreuer hatten Recht
Air Berlin verschiebt IPO
Und wieder mal bestätigt sich das alte Rauch- und Feuer-Sprichwort: Die Billigfluggesellschaft Air Berlin hat ihren für Freitag geplanten Börsengang um knapp eine Woche verschoben. Am Nachmittag hatten entsprechende Gerüchte die Graumarktkurse von Air Berlin unter Druck gesetzt, bei der Fluggesellschaft wollte man zu dem Zeitpunkt noch nichts davon wissen.
Wie das Unternehmen nach dem ursprünglich geplanten Ende der Zeichnungsfrist mitteilte, wird diese nun bis zum 10. Mai verlängert. Die Erstnotiz sei für Donnerstag, 11. Mai geplant. Gründe nannte das Unternehmen in der Pflichtmitteilung nicht. Ursprünglich sollte nach 17 Uhr der endgültige Kaufpreis der Aktien innerhalb einer Spanne von 15 bis 17,50 Euro festgelegt werden. Nach Informationen aus Finanzkreisen wird die Preisspanne für die Aktie voraussichtlich gesenkt.
Gerüchte waren schneller
Am Nachmittag hatten Gerüchte über einen neuen Termin für die Neuemission die Papiere im Graumarkt unter Druck gesetzt. Nachdem die Aktien im vorbörslichen Handel über weite Strecken um die 16 Euro lagen, notierte der Titel am Donnerstagnachmittag mit 14,90 bis 15,45 Euro unterhalb des unteren Endes der Angebotsspanne. Einige Händler glaubten, dass die Emission verschoben, oder die Preisspanne gesenkt wird, andere hielten das Ganze für Unfug. "Wahrscheinlich will da jemand nur vorher billig an Stücke kommen", hieß es.
Auch ein Air-Berlin-Sprecher dementierte die Gerüchte. Es gebe bisher keine Pläne für eine Verschiebung, hieß es nur zwei Stunden vor der Adhoc-Meldung. Im Umfeld des Unternehmens hieß es, der Vorstand und die den Börsengang begleitenden Banken berieten derzeit über das weitere Vorgehen.
Wegen Risiken wie steigender Ölpreise sowie Überkapazitäten und des Preisdrucks im Fluggeschäft hatten Aktienexperten davor gewarnt, die Preisspanne auszureizen, um Luft für Zeichnungsgewinne zu lassen. Zuvor hatten bereits Aktionärsschützer die Aktie aufs Korn genommen. Für sie bedeutet die Werbeoffensive mit TV-Moderator Johannes B. Kerner noch lange nicht, dass der Titel das Zeug zu einer Volksaktie hat. "Der Wert ist hochspekulativ."
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